Teure Mieten, hohe Zinsen: Wird Wohnen immer weniger leistbar?
Nov 26, 2024
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Nikolaus Dimmel, Jurist und Autor mit Fokus auf Wohnfragen, Karin Wagner, Immobilienexpertin der Oesterreichischen Nationalbank, und Martin Putschögl, Leiter des Immobilienressorts beim STANDARD, erörtern die aktuelle Krise des österreichischen Immobilienmarktes. Sie diskutieren die steigenden Mietkosten und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung. Ein Augenmerk liegt auf der Dringlichkeit politischer Maßnahmen, um leistbares Wohnen zu sichern. Auch die Herausforderungen der Wohnraummangels und der Leerstand werden thematisiert sowie mögliche Lösungen für den Wohnungsmarkt.
Die gestiegenen Mietpreise und strengen Kreditvergabekriterien erschweren vielen Menschen den Zugang zu leistbarem Wohnraum in Österreich.
Politische Maßnahmen zur Regulierung der Mietpreise und zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus sind entscheidend für eine nachhaltige Wohnraumsituation.
Deep dives
Die aktuelle Situation im österreichischen Wohnungsmarkt
In Österreich ist die Wohnsituation geheimnisvoll geprägt, da etwa die Hälfte der Bevölkerung zur Miete wohnt, während die andere Hälfte Eigentum besitzt. Die Mietpreise unterliegen regionalen Unterschieden, wobei Wien ein stark ausgeprägter Mietmarkt ist, bedingt durch historische Entwicklungen aus den 1920er und 1930er Jahren. Die Wohnungskosten variieren zwischen den Bundesländern, insbesondere in Tirol, wo die Preise aufgrund der begrenzten Flächen steigen. Dies führt zu einer Situation, in der immer mehr Menschen keinen leistbaren Wohnraum finden können, während die Nachfrage steigt.
Finanzierung und Kreditvergabe für Immobilienkäufe
Die aktuelle Finanzierungslandschaft für Immobilienkäufe in Österreich ist herausfordernd, insbesondere durch die gestiegenen Hypothekenzinsen und strikte Kreditvergabekriterien. Seit 2022 haben die Zinsen stark zugenommen, was zu einem Rückgang der Immobilienpreise geführt hat, jedoch bieten viele Banken nach wie vor attraktive Kredite an. Viele potenzielle Käufer müssen bis zu 20 Prozent Eigenkapital aufbringen, was für viele unerschwinglich ist. Trotz dieser Hürden wird jedoch erwartet, dass in naher Zukunft die Kreditvergaberichtlinien gelockert werden, was den Zugang zum Eigenheim erleichtern könnte.
Die Rolle der Politik im Wohnungsmarkt
Die Politik spielt eine entscheidende Rolle in der Gestaltung des Wohnungsmarkts, insbesondere wenn es um die Schaffung von leistbarem Wohnraum geht. Eine Möglichkeit wäre, die Regeln zur Wohnbauförderung zu überarbeiten und einen gerechten Zugang zu Mietverträgen zu gewährleisten. Politische Maßnahmen könnten auch darauf abzielen, Mietpreise besser zu regulieren und den sozialen Wohnungsbau zu fördern. Der Fokus sollte auf der Schaffung von nachhaltigem Wohnraum liegen, indem bestehende Ressourcen besser genutzt werden, anstatt neuer Wohnraum zu schaffen.
Nachhaltigkeit und Zukunft des Wohnens
Die Debatte über die Zukunft der Wohnformen in Österreich wird zunehmend von Nachhaltigkeitsfragen geprägt. Die Tendenz, Einfamilienhäuser zu bauen, führt zu Flächenverbrauch und unterstützen keine nachhaltige Entwicklung. Eine bessere Nutzung bestehender Flächen, wie das Überbauen von Einkaufszentren oder das Verdichten urbaner Räume, wird vorgeschlagen, um den Wohnraum effizienter zu gestalten. Innovative Ansätze wie die Schaffung einer Wohnbau-Investitionsbank könnten dabei helfen, Finanzierungsbarrieren zu überwinden und leistbaren Wohnraum langfristig sicherzustellen.
Wie es mit den Immo-Preisen weitergeht und an welchen Schrauben die Politik drehen könnte, um leistbares Wohnen zu sichern: die Livediskussion von der Buch Wien jetzt anhören
Das vergangene Jahr hat der Immobilienbranche einen kräftigen Dämpfer versetzt: Nach der Pleite des Immobilienriesen Signa sind zahlreiche weitere Akteure in die Insolvenz geschlittert. Diese Entwicklung betrifft aber nicht nur Investorinnen und Unternehmen, sondern auch den Traum vom Eigenheim. Angesichts der nach wie vor hohen Preise und strengerer Kreditvergabekriterien ist dieser für viele nun in weite Ferne gerückt. Aber auch die gestiegenen Mieten machen vielen Menschen zu schaffen. Auf der Buch Wien 2024 gehen der Jurist und Autor Nikolaus Dimmel, Immobilienexpertin Karin Wagner von der Oesterreichischen Nationalbank und STANDARD-Immobilienressortleiter Martin Putschögl gemeinsam mit Moderatorin Anika Dang der Frage nach, wie es auf dem Immobilienmarkt weitergeht und ob eine stärkere Regulierung durch die Politik notwendig ist, um den Zugang zu leistbarem Wohnen zu sichern.
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