Trumps Handelskrieg: Warum er diesmal keinen Deal will. Mit Peter Altmaier
Apr 4, 2025
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Peter Altmaier, ehemaliger deutscher Bundeswirtschaftsminister und Kanzleramtschef, bietet einen faszinierenden Einblick in Trumps aktuelle Handelsstrategie. Er erklärt, wie die aggressive Zollpolitik im Kontext seiner ersten Amtszeit funktioniert hat und warum sich die Taktiken diesmal unterscheiden. Die geopolitischen Spannungen und ihre Auswirkungen auf Deutschland sowie die Notwendigkeit strategischer Maßnahmen zur Stabilisierung der Handelsbeziehungen werden ebenfalls thematisiert. Altmaier beleuchtet zudem Trumps Kommunikationsstrategien und deren politische Konsequenzen.
Trump verhängt hohe Zölle, um die amerikanische Wirtschaft zu schützen, was aber langfristig die Wettbewerbsfähigkeit gefährden könnte.
Die gegenwärtige Administration unterscheidet sich durch Trumps Selbstbewusstsein von der ersten Amtszeit, was interne Diskussionen erschwert.
Deep dives
Trumps Zollpolitik und deren Auswirkungen
Donald Trump hat bedeutende Zölle auf Importe aus verschiedenen Ländern verhängt, um die amerikanische Wirtschaft zu schützen und Einnahmen zu generieren. Die Zinssätze, die für europäische Produkte angesetzt wurden, betragen beispielsweise 20 Prozent, während für China sogar 34 Prozent gelten. Kritiker sehen diese Maßnahmen als Rückfall in den Protektionismus und warnen vor möglichen globalen wirtschaftlichen Krisen. Die Bemühungen, Trumps Pläne rückgängig zu machen oder zu verhandeln, stehen im Raum, doch viele sind skeptisch bezüglich seiner Bereitschaft, einen Deal im Stil seiner ersten Amtszeit zu schließen.
Die Veränderungen in Trumps Administration
Die gegenwärtige Trump-Administration unterscheidet sich stark von der ersten, wobei sein Einfluss und seine Durchsetzungsfähigkeit zugenommen haben. Trump ignoriert häufig Ratschläge aus seinem Umfeld und zeigt sich überzeugt, dass er über mehr Wissen verfügt als viele seiner Berater. Dies hat dazu geführt, dass einige in seiner Administration zögern, ihm entgegenzutreten oder alternative Vorschläge zu unterbreiten. Die persönliche Verbindung zu seinen Beratern trägt allerdings dazu bei, dass einige Diskussionen auch menschlich in Ordnung waren, was in der aktuellen Situation weniger stark zu beobachten ist.
Trumps Argumente für den Protektionismus
Trump argumentiert, dass die USA durch seine Zollpolitik nicht nur ihre ökonomischen Interessen geltend machen, sondern auch den Mittelstand stärken können. Er sieht die Maßnahmen als notwendig an, um eine Ausbeutung der USA zu verhindern, und beruft sich auf Unterstützung von einigen Wirtschaftsexperten, die seine Sichtweise stützen. Diese Politik könnte zwar kurzfristig Arbeitsplätze schaffen, langfristig könnte sie jedoch die Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Unternehmen beeinträchtigen. Der protektionistische Ansatz, der für Trump zentral ist, könnte auf Widerstand in der globalen Wirtschaft stoßen.
Globale Konsequenzen und europäische Reaktionen
Die Zölle bergen die Gefahr, globale Handelskonflikte zu verschärfen und eine Rezession herbeizuführen, die auch Europa treffen könnte. Die Reaktionen aus Europa waren bisher gemäßigt, jedoch gibt es Anzeichen für eine Potenzial zur Zusammenarbeit, um den freien Handel zu fördern. Europäische Länder könnten in einer Koalition zusammenarbeiten, um den Handelsdruck gegen Trump zu mindern und die Zölle zu senken. Dennoch bleibt die Unsicherheit darüber, wie erfolgreich diese Maßnahmen wären und welche langfristigen Auswirkungen sie auf die globalen Märkte haben könnten.
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Darüber spricht Paul Ronzhheimer mit dem Ex-Wirtschaftsminister und ehemaligen Kanzleramtschef Peter Altmaier. Er hat bereits die erste Amtszeit von Trump und dessen Zölle hautnah miterlebt und erklärt, warum es dieses Mal anders ist.
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