Die Atombombe - Wie die schlimmste Waffe aller Zeiten Frieden schaffen soll
Jul 18, 2024
auto_awesome
In dieser Folge diskutieren der russische Präsident Wladimir Putin, bekannt für seine strategischen Drohungen, und Robert Oppenheimer, der als einer der Führer des Manhattan-Projekts gilt. Sie erforschen, wie Atomwaffen als Mittel der Abschreckung fungieren sollten. Weitere Themen sind die historischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, die Gefahren des atomaren Wettrüstens im Kalten Krieg sowie die Lehren aus der Kuba-Krise. Die Gäste beleuchten, wie nukleare Teilhabe und Abrüstungsverträge den Frieden beeinflussten.
Die paradoxe Logik der gegenseitigen Abschreckung spielte im Kalten Krieg eine entscheidende Rolle, um einen finalen Krieg zu verhindern.
Die Bedrohung durch Russlands Atomwaffen zeigt die Fragilität der globalen Sicherheit und fordert ein Umdenken in der europäischen Verteidigungspolitik.
Deep dives
Kennedys Atombomben-Paradoxon
Kennedy betont in seiner Antrittsrede die immense Macht der Menschheit, nicht nur Leben zu bewahren, sondern auch zu vernichten. Er beschreibt ein heikles Gleichgewicht, das die gegenseitige Abschreckung zwischen den Supermächten während des Kalten Krieges aufrechterhielt, wodurch man hofft, den finalen Krieg zu verhindern. Dieses Paradoxon legt nahe, dass die Stärke der atomaren Streitkräfte der USA den Verlust ihrer Anwendung verhindern sollte. Die Idee, dass durch einen schnellen und verheerenden Gegenschlag ein Erstschlag verhindert werden könnte, stellt einen gefährlichen Zustand dar, der bis heute nachwirkt.
Das deutsche Uranprojekt
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Farmhall deutsche Physiker interniert, um Einblick in ihre fortgeschrittene Kernforschung zu erhalten. Die Reaktionen der Physiker auf die Nachricht der ersten Atombombenexplosion sind unterschiedlich: Während Heisenberg skeptisch ist, zeigt Hahn deutlich emotionale Reaktionen und Kummer. Der Mangel an Ressourcen und das Desinteresse des NS-Regimes führten dazu, dass das Uranprojekt nicht die erhofften Fortschritte erzielte. Die Befürchtungen in den USA, dass Deutschland eine funktionierende Atombombe entwickeln könnte, motivierten schließlich den Start des Manhattan-Projekts.
Das Manhattan-Projekt und der erste Atomwaffentest
Das Manhattan-Projekt, geleitet von Robert Oppenheimer, zielte darauf ab, der Bedrohung durch die deutsche Atomwaffenforschung zuvorzukommen. Mit über 100.000 Mitarbeitenden war es ein gigantisches und streng geheimes Vorhaben, das eine atomare Waffe zur Welt brachte, die schließlich gegen Japan eingesetzt wurde. Der erste erfolgreiche Atomwaffentest fand im Juli 1945 statt, und Oppenheimers Zitat nach dem Test spiegelt seine gemischten Gefühle über die enorme Zerstörungskraft wider. Gleichzeitig wird deutlich, dass die USA mit der Atombombe eine strategische und technologische Überlegenheit im globalen Machtgefüge anstrebten.
Abschreckung und die moderne geopolitische Lage
Die Logik der gegenseitigen Abschreckung, die ursprünglich im Kalten Krieg florierte, zeigt sich als wichtig in der aktuellen geopolitischen Situation, insbesondere mit der Bedrohung durch Russland. Während Deutschland und die NATO in der Vergangenheit auf atomare Teilhabe setzten, gibt es jetzt eine verstärkte Diskussion über Rüstung und Verteidigung in Europa. Die drohenden Aggressionen Russlands führen zu einer Verstärkung des militärischen Potenzials und einem Umdenken in den sicherheitspolitischen Strategien der EU. Diese Entwicklung entblößt die Fragilität der globalen Sicherheit und das Dilemma, in dem sich Länder befinden, die sich in einer atomar dominierten Welt behaupten müssen.
Russlands Präsident Wladimir Putin droht offen mit seinen Atombomben. Seither diskutiert der Westen wieder über nukleare Abschreckung. Können Atomwaffen tatsächlich Kriege verhindern? Die Geschichte liefert Antworten.
Das erwartet Euch in dieser Folge:
(03:25) Das Uranprojekt der Nationalsozialisten (08:22) Das amerikanische Manhattan-Projekt unter Robert Oppenheimer (15:50) Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki 1945 (21:54) Atomares Wettrüsten im Kalten Krieg (24:33) Die Kubakrise 1962 (30:01) Die Idee der nuklearen Teilhabe (33:00) Entspannungspolitik und Abrüstungsverträge (37:50) Die Bedeutung der „Friedensdividende“ (40:50) Die Logik der Abschreckung in Gegenwart und Zukunft
Unsere Gäste in dieser Folge:
Michael Jonas lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg. Zu seinen Fachgebieten gehört die Außen- und Sicherheitspolitikforschung.
Philipp Gassert ist Inhaber des Lehrstuhlsfür Zeitgeschichte an der Universität Mannheim. Er forscht u. a. zur transatlantischen Geschichte und zur US-Außenpolitik des 20. und 21. Jahrhunderts.
Die Macherinnen und Macher dieser Folge:
Host: Jörg Biesler Regie und Produktion: Robert Hauspurg Recherche und Redaktion: Monika Dittrich
130 Liter - ein Deutschlandfunk-Podcast über den Streit ums Trinkwasser
+++++
Wenn Euch "Der Rest ist Geschichte" gefällt, abonniert uns und empfehlt uns weiter. Für Kritik, Fragen und Anregungen aller Art schickt uns eine E-Mail an derrestistgeschichte@deutschlandfunk.de
+++++
Noch mehr spannende Podcasts gibt’s in der Deutschlandfunk App. Zu finden in den App-Stores von Apple und Google. Folgt dem Deutschlandfunk auch auf Instagram oder Facebook.
Get the Snipd podcast app
Unlock the knowledge in podcasts with the podcast player of the future.
AI-powered podcast player
Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features
Discover highlights
Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode
Save any moment
Hear something you like? Tap your headphones to save it with AI-generated key takeaways
Share & Export
Send highlights to Twitter, WhatsApp or export them to Notion, Readwise & more
AI-powered podcast player
Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features
Discover highlights
Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode