Die Lebensmittelforscherin Jeanine Ammann erklärt, warum Menschen unterschiedlich ekeln empfinden und wie man die Ekel-Toleranz trainieren kann. Außerdem diskutiert sie, ob Äpfel Heuschnupfen lindern können. Der Podcast behandelt den Schutzmechanismus des Ekels, individuelle Ekelwahrnehmung und die Nutzung von Äpfeln zur Behandlung von Allergien.
Ekel dient als Schutzmechanismus vor gefährlichen Substanzen und kann auch moralische Aspekte umfassen.
Kulturelle Hintergründe beeinflussen die individuelle Ekelwahrnehmung stark, was zu unterschiedlichen Empfindungen bei verschiedenen Menschen führt.
Deep dives
Die Funktion des Ekels als Schutzmechanismus
Der Ekel dient als Schutzmechanismus, um uns vor potenziell gefährlichen oder krankheitsübertragenden Substanzen wie verdorbenen Lebensmitteln, Blut, Exkrementen oder Insekten zu bewahren. Neben dem Schutz vor Pathogenen umfasst der Ekel auch moralische und sexuelle Aspekte. Evolutionär betrachtet waren fettige und süße Speisen vorteilhaft, doch in der heutigen Zeit mit ständiger Nahrungsverfügbarkeit kann Ekel gezielt eingesetzt werden, um weniger gesunde Speisen abzulehnen.
Kulturelle Prägung und individuelle Ekelreaktionen
Die individuelle Ekelwahrnehmung wird stark von kulturellen Hintergründen beeinflusst. Charles Darwin betonte bereits die kulturelle Varianz in der Ekelakzeptanz. Beispielsweise können die Ekelgrenzen bei der Nahrungsaufnahme stark variieren. Die Reaktion auf Ekel wird kulturell und individuell geprägt, was dazu führt, dass bestimmte Substanzen oder Lebensmittel von verschiedenen Menschen unterschiedlich als eklig empfunden werden.
Folgen von übermäßigem oder geringem Ekelempfinden
Ein extrem niedriges oder hohes Ekelempfinden kann negative Auswirkungen auf die Ernährung haben. Personen mit hoher Ekelempfindlichkeit können ihre Nahrungsauswahl einschränken und können Lebensmittel verschwenden. Zu wenig Sensibilität kann jedoch zu gefährlichem Konsum von verdorbenen Nahrungsmitteln führen. Ein ausgewogenes Ekelgefühl ist daher wichtig für die gesunde Nahrungsaufnahme.
Manche Menschen finden Ratten abstoßend, andere halten sie als Haustier. Und wieder andere ekeln sich vor kaum etwas. Warum sich unser Ekelgefühl so stark unterscheidet und wie wir unsere Ekel-Toleranz trainieren können, weiß die Lebensmittelforscherin Jeanine Ammann. Außerdem geht es in dieser Folge um die Frage: Können Äpfel den lästigen Heuschnupfen lindern?