Radiowissen

Das Recht auf Urlaub - Wie es zur bezahlten Freizeit kam

Aug 8, 2025
Hasso Spode, Historiker und ehemaliger Leiter des Historischen Archivs Tourismus an der TU Berlin, beleuchtet die Entstehung des Rechts auf bezahlten Urlaub. Er erzählt von den mutigen Brauereimitarbeitern in Stuttgart, die 1903 als Pioniere auftraten und sich einen Tarifvertrag mit drei Tagen Urlaub erkämpften. Das Gespräch behandelt die sozialen Unterschiede zwischen geistigen und körperlichen Arbeitern und wie sich die Einstellung gegenüber Urlaub im Kaiserreich entwickelte. Zudem wird der Einfluss von Gewerkschaften und politischen Initiativen auf das Urlaubsrecht thematisiert.
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INSIGHT

Urlaub als Gnadenakt

  • Urlaub war lange ein Gnadenakt ohne Anspruch und ohne Bezahlung.
  • Erlaubnis wurde nur für wichtige Angelegenheiten wie Familie oder Geschäfte gewährt.
INSIGHT

Klassentrennung in Urlaubsrechten

  • Es gab eine klare Klassentrennung zwischen weißen Kragen (Angestellten) und blauen Kragen (Arbeitern).
  • Nur Angestellte galten als nervlich belastet und brauchten daher Urlaub, Arbeiter wurden als gesund dargestellt.
ANECDOTE

Schwere Arbeit bei Brauereiarbeitern

  • Brauereiarbeiter arbeiteten rund um die Uhr mit bis zu 13 Stunden am Tag, oft ohne freien Sonntag.
  • Ihr Monatslohn beinhaltete Überstunden, aber Urlaub war damals nicht üblich.
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