Gernot Wagner, Klimaökonom an der Columbia Business School, bringt einen frischen optimistischen Blick auf den Klimaschutz. Er diskutiert die rasanten Fortschritte erneuerbarer Energien und innovative Solartechnologien. Wagner beleuchtet auch die geopolitischen Chancen für Europa unter den aktuellen globalen Bedingungen. Ein weiterer spannender Punkt ist die geplante City-Maut in New York zur Verbesserung von Lebensqualität und Verkehr. Abschließend geht er auf die Auswirkungen der US-Politik auf die globalen CO2-Emissionen ein.
Der schnelle Ausbau erneuerbarer Energien, wie innovative Solaranlagen in Deutschland, trägt zur Unabhängigkeit der Haushalte bei.
Lokale Klimapolitik-Initiativen, wie die City-Maut in New York, zeigen, dass grundlegende Veränderungen von unten nach oben möglich sind.
Deep dives
Optimismus in der Klimapolitik
Anzeichen für optimistische Entwicklungen im Bereich Klima und Nachhaltigkeit lassen sich an verschiedenen technologischen Fortschritten ablesen. In Deutschland werden beispielsweise Solaranlagen mittlerweile auch als innovative Gartenzäune verkauft, was die Integration erneuerbarer Energien in den Alltag fördert. Über die nächsten Jahre wird der Preis für Solarenergie sinken, was dazu führen könnte, dass viele Haushalte ihren eigenen Strom produzieren und unabhängig von externen Anbietern werden. Solche Fortschritte verdeutlichen, dass die Technologien zur Bekämpfung des Klimawandels nicht nur existieren, sondern sich auch rasch zu ökonomisch tragfähigen Lösungen entwickeln.
Lokale versus nationale Klimapolitik
Auf lokaler Ebene zeichnen sich positive Veränderungen in der Klimapolitik ab, die in Bundesstaaten wie Kalifornien und New York erkennbar sind. New York führt beispielsweise eine City-Maut ein, die zur Finanzierung öffentlicher Verkehrsmittel und zur Verringerung des Verkehrsaufkommens beiträgt. Diese Initiativen zeigen, dass lokale Regierungen bereit sind, radikale Maßnahmen zu ergreifen, auch wenn auf nationaler Ebene eine zurückhaltende Klimapolitik vorherrscht. Daher könnte die Dynamik von unten nach oben die nationale Politik positiv beeinflussen, indem sie innovative Ansätze zur Bekämpfung der Klimakrise voranbringt.
Wachsender Einfluss erneuerbarer Energien in Asien
Globale Trends zeigen, dass große Emittenten wie China und Indien beim Umstieg auf erneuerbare Energien Fortschritte machen, die das Potenzial haben, den weltweiten CO2-Ausstoß zu senken. In China erreichen mittlerweile über 50 Prozent der neu zugelassenen Autos den Status von Elektrofahrzeugen, was einen signifikanten Wechsel hin zur Elektromobilität verdeutlicht. Diese Entwicklungen sind entscheidend, da China und Indien zusammen fast 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantworten. Wenn diese Länder ihre Emissionen reduzieren können, könnte dies einen bedeutenden Einfluss auf die globalen Klimaziele haben.
Die Notwendigkeit von Infrastrukturanpassungen
Um den Übergang zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zu unterstützen, sind umfassende Infrastrukturanpassungen und politische Maßnahmen erforderlich. Die aktuellen Maßnahmen, wie die Gewährung von Subventionen für fossile Brennstoffe, müssen überdacht und umgekehrt werden, um den Fokus auf erneuerbare Energien zu lenken. Darüber hinaus spielt das Verhalten der Bevölkerung eine wichtige Rolle, da der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise oft mit der Veränderung von Werten und Normen beginnt. Um in der Bekämpfung des Klimawandels erfolgreich zu sein, muss der Impuls für Veränderung sowohl politisch als auch gesellschaftlich unterstützt werden.
Hitzerekorde, enttäuschende Klimakonferenzen, Präsident Trump ante portas – die Welt scheint momentan ein grimmiger Ort zu sein.
Aber es gibt auch einige positive Trends: Vom unglaublich schnellen Ausbau erneuerbarer Energiequellen und neuen geopolitischen Chancen für Europa – davon erzählt der erfolgreiche Klimaökonom Gernot Wagner im Gespräch mit "Sonne&Stahl"-Podcast-Host Andreas Sator.
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