Todesurteil für eine Lehrerin mit Gewissen: Elisabeth v. Thadden
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Jul 29, 2025
Die Geschichte von Elisabeth von Thadden beleuchtet den Mut und die Prinzipientreue einer Lehrerin im Angesicht des Nationalsozialismus. Sie verlor ihre Schule, weil sie jüdische Kinder unterrichtete und verweigerte den Hitler-Gruß. Verrat führte sie in den Tod, doch ihre Werte blieben unerschütterlich. Die dramatischen Erfahrungen in der Gefangenschaft zeigen ihr unermüdliches Streben nach Gerechtigkeit, während sie sich in einem Frauen-KZ gegen die Brutalität des Regimes behauptete. Ihr fester Glauben an Nächstenliebe prägte ihr Leben bis zum Schluss.
14:49
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insights INSIGHT
Glaubensfeste Lehrerin im Widerstand
Elisabeth von Thadden lehnte die NS-Ideologie ab und blieb ihren christlichen Werten treu.
Sie setzte auf Nächstenliebe statt auf Hass, was sie zum Dorn im Auge der Nationalsozialisten machte.
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Verrat durch eigene Schülerin
Eine Schülerin verriet Elisabeth von Thadden bei den Nationalsozialisten, da sie nicht ins Regime passte.
Die Schule wurde verstaatlicht, Elisabeth von Thadden als Schulleiterin entlassen.
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Der Verräter Paul Reckzi
Paul Reckzi verriet Elisabeth von Thadden und viele andere dem NS-Regime.
Er wurde später in der DDR gefürchteter Spitzel für das Ministerium für Staatssicherheit.
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In der Nazi-Zeit reicht es für ein Todesurteil, seinem Gewissen zu folgen und kritisch zu sein: Dies ist die Geschichte der Elisabeth von Thadden, geboren am 29.7.1890.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:
wie die Lehrerin Elisabeth von Thadden von einer Schülerin bei den Nationalsozialisten denunziert wird,
dass sie daraufhin die von ihr gegründete Mädchenschule verliert,
wie sie unwissend einen Gestapo-Spitzel einlädt und damit ihre Hinrichtung einleitet,
warum Marianne Wellershoff, Journalistin und von Thaddens Nichte, beim Verräter ihrer Tante ein narzisstisches Problem erkennt.
"Wir wollten soziale Hilfe leisten, in dem Augenblick, wo diese Hilfe Not tat. Wir wollten barmherzige Samariter sein", schreibt Elisabeth von Thadden während ihrer Gefangenschaft. Angeklagt ist sie wegen Wehrkraftzersetzung und Feindbegüngstigung. Den Nationalsozialisten ist sie schon lange ein Dorn im Auge.
Denn Elisabeth von Thadden will ihre christlichen Werte nicht gegen die Ideologie von Adolf Hitler eintauschen. Sie setzt auf Nächstenliebe statt auf Hass. Geboren wird sie am 29.7.1890 in eine preußisch-evangelische Adelsfamilie hinein, in der die Sorge um andere gelebt wird.
So unterrichtet die Lehrerin noch jüdische Kinder, obwohl dies von den Nazis längst verboten war. Sie verweigert den Hitler-Gruß, kritisiert die Gewalt des NS-Regimes und hilft Opfern der Nationalsozialisten.
Im Januar 1944 wird Elisabeth von Thadden verhaftet und zum Tode verurteilt. Ihren festen Glauben können auch ihre Mörder nicht brechen. Auf dem Weg zum Schafott singt sie das Kirchenlied: "Mach End’, o Herr, mach’ Ende mit aller unserer Not."
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Marianne Wellershoff, Spiegel-Redakteurin und Nichte von Elisabeth von Thadden
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