

1914: Als alle den Krieg wollten - #1436
Jul 19, 2025
Peter Lachnit, Journalist und Radiomacher, und Wolfgang Maderthaner, Historiker und Direktor des österreichischen Staatsarchivs, erörtern die überraschende Wende von Kriegsbegeisterung zum Pazifismus im Jahr 1914. Sie beleuchten die gesellschaftlichen Illusionen, den aufkommenden Nationalismus und die geopolitischen Spannungen, die zum Ersten Weltkrieg führten. Besonders das Attentat auf Franz Ferdinand wird als entscheidender Auslöser betrachtet. Die desolate Situation der österreichisch-ungarischen Armee und die dunkle historische Verantwortung Österreichs rundet die Diskussion ab.
AI Snips
Chapters
Books
Transcript
Episode notes
Bosnien: Ambivalente Kolonialherrschaft
- Die Region Bosnien war formal Teil des Osmanischen Reiches, aber unter österreichisch-ungarischer Militärverwaltung und später Annexion.
- Dieser ambivalente Zustand führte zu Konflikten, da Bosnien ein islamisches Land innerhalb der Monarchie blieb.
Friedensbewegung vor Kriegsausbruch
- Die Friedensbewegung war vor dem Krieg stark und plante 1914 große internationale Kongresse für den Frieden.
- Diese Bemühungen wurden jedoch von der plötzlichen Kriegseuphorie und der Kriegstreiberei überrollt.
Kriegsrausch als soziale Revolution
- Die Massenfeiern zum Kriegsbeginn 1914 zeigen eine kollektive Euphorie, die schwer erklärbar ist.
- Robert Musil beschreibt es als eine Revolution der Seele gegen die Ordnung, ein kollektives Unbewusstes.