Claudia Kemfert, Professorin für Energieökonomie und Leiterin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, beleuchtet alarmierende Klimaentwicklungen, insbesondere die Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze. Sie erklärt, warum sie skeptisch gegenüber dem Pariser Abkommen ist und erläutert die Gefahren des Solarspitzen-Gesetzes, das potenzielle Risiken für die deutsche Stromversorgung birgt. Zudem diskutiert sie die Herausforderungen und den Platzbedarf von Solarparks und Windkraftanlagen im Kampf gegen die Klimakrise.
2024 war das wärmste Jahr seit 1850, mit einer Temperatursteigerung von 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau, was die Dringlichkeit des Klimaschutzes unterstreicht.
Die Sicherheit des neugeplanten Solarspitzen-Gesetzes birgt durch mögliche chinesische Zugriffe auf die deutsche Stromversorgung erhebliches Risiko für die Cybersicherheit.
Die steigende Nachfrage nach Platz für Solarparks und Windanlagen in Deutschland erfordert effiziente Planung und Nutzung der Flächen zur Umsetzung der Energiewende.
Deep dives
Die Vorhersagen zu Donald Trumps Klimaschutzmaßnahmen
Die Folgen von Donald Trumps Präsidentschaft auf den Klimaschutz sind in der Diskussion, insbesondere hinsichtlich seiner vorhersehbaren Entscheidungen. Experten haben bereits prognostiziert, dass Trump in seiner Amtszeit keine positiven Maßnahmen für den internationalen Klimaschutz ergreifen wird, was sich auch in den ersten Tagen seiner Amtszeit bewahrheitet hat. Die geplanten Projekte wie 'Project 25' stehen symbolisch für eine Politik, die den Klimaschutz ignoriert, was eine Katastrophe für die globalen Bemühungen darstellt. Obwohl dieser spezifische Aspekt nicht im Fokus dieser Episode steht, bleibt die Kritik an seinem Verhalten im Zusammenhang mit dem Klimawandel konstant.
Erderwärmung und die neue Klimadatenanalyse
2024 hat sich als das wärmste Jahr seit 1850 herausgestellt, mit einer durchschnittlichen globalen Temperatur, die um 1,6 Grad über den vorindustriellen Werten liegt. Der Klimawandeldienst Copernicus spielt eine zentrale Rolle bei der Analyse und Überwachung solcher Klimaereignisse und liefert die entscheidenden Daten. Diese Analyse zeigt deutlich auf, dass der menschengemachte Klimawandel ein entscheidender Faktor für die Erderwärmung ist, auch wenn er nicht der einzige ist. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Informationen von großer Bedeutung sind, um zukünftige klimatische Trends besser verstehen und darauf reagieren zu können.
Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit Solarenergie
Eine Warnmeldung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik thematisiert die Sicherheitsrisiken des neu vorgeschlagenen Solarspitzengesetzes. Das Gesetz könnte es chinesischen Herstellern ermöglichen, Einfluss auf allgemeine Netzbetreiber und deren Wechselrichter zu nehmen, was ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit aufwirft. Experten fordern daher dringend, dass Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden, um potenziellen Hackerangriffen auf kritische Infrastrukturen entgegenzuwirken. Eine rechtzeitige Anpassung und Aufklärung über diese Risiken ist vor dem Hintergrund der Energiewende unabdingbar.
Ungleiche Erderwärmung in Europa
Europa hat sich seit den 1980er Jahren doppelt so schnell erwärmt wie der globale Durchschnitt, was auf grundlegende klimatische Veränderungen hinweist. Der Anstieg der Durchschnittstemperaturen über dem geplanten Ziel von 1,5 Grad hat verheerende Auswirkungen auf das Klima, die in jedem europäischen Land spürbar sind. Ein potenzieller Grund für diese schnellere Erwärmung könnte in der geographischen Lage und der damit verbundenen Einwirkung der globalen Strömungen sowie der Nähe zu den stark beeinflussten Arktis sein. Experten warnen vor den weitreichenden Folgen, die gerade Europa durch die Erderwärmung und extreme Wetterereignisse ertragen muss.
Herausforderungen der regenerativen Stromerzeugung
Die Frage nach ausreichend Platz für Solar- und Windparks in Deutschland steht im Raum, da die regenerative Stromerzeugung mehr als 50 Prozent des Strombedarfs abdecken soll. Obwohl derzeit weniger als zwei Prozent der Fläche in Deutschland für erneuerbare Energien genutzt werden, bleibt der Bedarf an Fläche für zukünftige Stromproduktion hoch. Experten betonen die Notwendigkeit, die Effizienz im Energiesystem zu steigern und Energieverschwendung zu vermeiden, um den Platzbedarf zu reduzieren. Eine sorgfältige Planung und Nutzung der vorhandenen Flächen ist entscheidend, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten.
2024 war das wärmste Jahr seit 1850. Erstmals lag die globale Durchschnittstemperatur 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Das zeigen jetzt auch Forschungen des Klimawandeldienstes Copernicus. Außerdem sei der menschengemachte Klimawandel ein entscheidender Faktor für diese Erderwärmung. Im Gespräch mit Host Theresa Brenner erklärt die Klima-Ökonomin Claudia Kemfert, warum sie nicht davon ausgeht, dass das Pariser Klimaabkommen so noch zu halten ist – mit dramatischen Folgen. Außerdem beschreibt sie, woher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wissen, wie die Durchschnitttemperatur 1850 war. Und die Klima-Ökonomin erläutert, wieso neben dem Menschen auch Wetterextreme für die globale Erwärmung verantwortlich sind.
Weiteres Thema ist einer Warnung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Darin geht es um das sogenannte „Solarspitzen-Gesetz“. China könnte über Wechselrichter Zugriffe auf deutsche Stromversorgung erlangen, heißt es. Dieses Gesetz berge „erhebliches Gefährdungspotenzial“. Kemfert erklärt das Gesetz und warum nach ihrer Meinung die Hersteller verpflichtet sein sollten, Schutzvorkehrungen zu treffen.
Die Klima-Ökonomin beantwortet auch noch eine Hörerfrage. Darin geht es um regenerativen Strom und den Platz, den Solarparks und Windkraftanlagen brauchen.
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008. Die nächste Folge "Kemferts Klima-Podcast" erscheint am 5. Februar 2025.
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