Esprit, Görtz, Scotch & Soda: Warum viele Modemarken pleite gehen
Dec 12, 2024
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Kristina Gnirke, Wirtschaftsredakteurin beim SPIEGEL mit tiefem Einblick in die Modebranche, erläutert die Gründe für die Insolvenzen bekannter Marken wie Esprit und Scotch & Soda. Sie thematisiert die Konkurrenz durch asiatische Anbieter und die strategischen Fehlentscheidungen der etablierten Marken. Ein weiterer spannender Punkt ist die oft vernachlässigte Kaufkraft älterer Kunden, die für die Branche relevant ist. Zudem zeigt sie, wie Technologie und kreative Eventformate helfen können, das Einkaufserlebnis zu revolutionieren.
Viele Modemarken wie Esprit müssen ihre Strategien überdenken, um im Wettbewerb gegen günstige asiatische Anbieter bestehen zu können.
Die aktuelle Krise könnte auch zu besseren Einkaufserlebnissen für Verbraucher führen, unterstützt durch Technologien wie KI-gesteuerte Einkaufsberater.
Deep dives
Die Krise der Modemarken
Viele bekannte Modemarken sehen sich momentan mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert, was zu einer Welle von Insolvenzen und Verkäufen führt. Beispiele wie Esprit und Hallhuber zeigen, dass selbst große Akteure in der Modeindustrie nicht mehr mithalten können. Die Hauptursache liegt in den aggressiven Preismodellen asiatischer Anbieter wie Shein und Timu, die den Markt mit extrem günstigen Produkten überschwemmen. Diese Situation zwingt traditionelle Marken dazu, ihre Strategien zu überdenken, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
Strategische Fehler der Marken
Viele struggle mit dem Trend, immer günstigere Produkte anzubieten, was oft zu einem Qualitätsverlust führt. Marken wie Esprit und Hallhuber haben versucht, ihre Produkte preiswerter zu gestalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben, jedoch haben sie dabei ihre treue Stammkundschaft verloren. Die Kunden möchten nicht nur billig, sondern auch qualitativ hochwertige und individuelle Mode, die sie anspricht. Die Marken, die sich zu sehr auf die Nachahmung von Trends konzentrieren, riskieren, vom Markt verschwinden.
Die Chance der Krise für Kunden
Während diese Krise für viele Marken herausfordernd ist, kann sie für Verbraucher auch Vorteile bringen. Der Rückgang der Angebotspalette könnte dazu führen, dass Angebote präziser und zielgerichteter gestaltet werden, was den Einkauf erleichtert. Technologische Innovationen wie KI-gesteuerte Einkaufsberater könnten den Kunden helfen, bessere Entscheidungen zu treffen und die wiederkehrenden Retouren zu reduzieren. Zudem könnte der trendwende Fokus auf besondere Einkaufserlebnisse den Spaß am Shoppen zurückbringen und das einstige Ladengefühl neu beleben.
Räumungsverkauf hier, leere Schaufenster dort: Bekannte Marken wie Esprit oder Scotch & Soda machen dicht SPIEGEL-Redakteurin Kristina Gnirke kennt die Gründe – und hat auch gute Nachrichten für Kundinnen und Kunden.
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