Florence Dixie war eine außergewöhnliche viktorianische Lady, die durch Patagonien ritt und gegen gesellschaftliche Normen kämpfte. Sie war die erste britische Korrespondentin in einer Kriegszone und engagierte sich für Frauen- und Tierrechte. Ihr literarisches Werk beleuchtet ihre revolutionären Ansichten und die romantisierte Sicht auf die indigene Bevölkerung. Ihre Abenteuerreisen machten sie zur Pionierin ihrer Zeit, die mutig auf Konventionen pfeift und für Gleichberechtigung kämpft, während sie gleichzeitig die kolonialen Praktiken nicht infrage stellt.
14:46
forum Ask episode
web_stories AI Snips
view_agenda Chapters
menu_book Books
auto_awesome Transcript
info_circle Episode notes
question_answer ANECDOTE
Abenteuerreise durch Patagonien
Florence Dixie reitet mit 24 Jahren sechs Monate durch Patagonien, fernab von der Zivilisation.
Sie jagt Pumas, taucht in Gebirgsflüsse und entdeckt Wildpferde auf der Hochebene.
insights INSIGHT
Romantisierung und Imperiale Perspektive
Florence Dixies Beschreibungen Patagoniens sind stark romantisiert und exotisieren die Natur.
Das entspricht imperialen Fantasien, die das Empire und seine Rolle bei der Kolonisation nicht infrage stellen.
insights INSIGHT
Frauen und Imperium als soziale Räume
Frauen wie Florence Dixie nutzten imperialistische Reisen als neue soziale Räume.
Sie überschreiten Geschlechterrollen, ohne das Empire-Konstrukt grundsätzlich zu hinterfragen.
Get the Snipd Podcast app to discover more snips from this episode
Florence Dixie, geboren am 24.5.1855, ist eine ungewöhnliche viktorianische Lady. Sie reitet durch Patagonien, schreibt Bestseller, kämpft für Tier- und Frauenrechte.
In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich:
warum Florence Dixie ausgerechnet durch Patagonien reist,
wie sie sich als Exzentrikerin bewusst von Rollenbildern abgrenzt,
wie sie aber auch die Lage der indigenen Bevölkerung romantisiert,
wie sie durch ihren Einsatz als Südafrika-Korrespondentin zur Aktivistin wird,
welche persönlichen Schicksalsschläge sie treffen.
Florence Dixie ist 24 Jahre alt, als sie durch Patagonien reitet. Die gebürtige Schottin stammt aus hochadligem Haus, ist verheiratet mit Sir Alexander Beaumont Churchill Dixie. Beide teilen die Leidenschaft für Sport und Reisen. Ihre Söhne - der eine ein paar Monate alt, der andere zwei Jahre – lassen die Eltern auf dem Familiensitz zurück. Sechs Monate sind sie im Süden Lateinamerikas unterwegs.
Weltreisende Frauen sind im 19. Jahrhundert die Ausnahme und erregen Aufsehen. Florence Dixie ist eine der wenigen Abenteurerinnen, die das nötige Geld haben, um das teure Vergnügen zu finanzieren. Sie hat aber auch die nötige Courage, sich über die rigiden Geschlechterrollen hinwegzusetzen. Und sie macht sich nichts daraus, als sonderbar zu gelten. Im Gegenteil: Florence Dixie pfeift auf Konventionen. Die kolonialen Praktiken des Empires stellt sie allerdings nicht infrage.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Marlena Tronicke (Professorin für englische Literatur und Kulturwissenschaft, Uni Köln)
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!