Die Freimaurer: eine Loge im Fadenkreuz der NS-Propaganda
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Aug 17, 2025
Die Freimaurer stehen für Toleranz und Freiheit, wurden jedoch von den Nationalsozialisten als "Geheimbund" verfolgt. Ihre Verfolgung begann bereits in den 1930er Jahren, culminating in einem Verbot 1935, das nicht offiziell bekannt gemacht wurde. Die komplexe Rolle von Yalmar Schacht, einem Freimaurer und Reichsbankpräsidenten, wird ebenfalls thematisiert. Nach dem Krieg kämpften die Freimaurer mit dem Wiederaufbau ihrer Strukturen und dem Erbe von Verschwörungsmythen, die bis heute bestehen.
14:49
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insights INSIGHT
Diskrete Gemeinschaft Mit Symbolik
Freimaurerei ist weniger Geheimgesellschaft als eine diskrete, initiatorische Gemeinschaft mit Symbolen und Ritualen.
Sie entstand aus Dombauhütten und entwickelte sich seit dem 17. Jahrhundert zu einer geistig-symbolischen Begegnungsstätte über soziale Schranken hinweg.
insights INSIGHT
Ethik Und Drei Symbolische Säulen
Freimaurer arbeiten an Selbsterkenntnis und dem Ziel, bessere Menschen und damit eine bessere Welt zu schaffen.
Die drei Säulen Weisheit, Stärke und Schönheit symbolisieren diese ethische Ausrichtung und internationale Ausrichtung.
question_answer ANECDOTE
Streicher’s Hetze Gegen Freimaurer
Julius Streicher inszenierte in Hetzreden lurideste Bilder über Freimaurer, darunter makabre Details wie Särge und Schlegel.
Seine Propaganda verband Freimaurerei mit antisemitischen Verschwörungsphantasien und fand ein empfängliches Publikum.
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Die Freimaurer stehen für eine Welt mit Toleranz, Freiheit und Humanität. Am 17.8.1935 werden sie von den Nationalsozialisten als "verschwörerischer Geheimbund" verboten.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:
warum Freimaurer sich selbst nicht als Geheimgesellschaft verstehen,
wie die Freimaurer sich schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts vom Handwerkerbund zur geistig-symbolischen Gemeinschaft wandeln,
wie sich bei den Freimaurern auch nationalistische und antisemitische Tendenzen breitmachen,
wen Rudolf Hess als "abgefeimteste Feinde" ausmacht.
Schon Anfang der 1930er beginnen die Nationalsozialisten mit Einschüchterungen und auch mit der Auflösung von Freimaurerlogen. Das offizielle Verbot folgt 1935, wird damals allerdings nicht einmal im Reichsgesetzblatt veröffentlicht. Lediglich eine ministerielle Verfügung geht an die Behörden und Polizeistellen, die das Verbot durchsetzen sollen. Das Vermögen der Freimaurer wird beschlagnahmt, ihre Bibliotheken geplündert.
Ab 1945 bauen die Freimaurer unter schwierigen Bedingungen ihre Strukturen in Deutschland wieder auf. Logenhäuser müssen wiederhergestellt, Ritualgegenstände aufgebaut werden. Gegen eine Folge des Verbots während des Nationalsozialismus kommen die Freimaurer bis heute nicht an: Verschwörungsmythen über die Gesellschaft.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Werner H. Heussinger, Ökonom, Autor und Vorsitzender einer Freimaurerloge
Werner H. Heussinger, Heike Görner, Ralph-Dieter Wilk und Hans-Peter Quandt: Freimaurer in Deutschland zwischen den Weltkriegen. Verfolgt, verboten, wiederauferstanden. München 2021
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