KI or not KI: Können wir ihre Texte noch enttarnen?
Oct 9, 2024
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Gregor Schmalzried, ein BR-Journalist und Experte für Künstliche Intelligenz, diskutiert, wie schwer es geworden ist, zwischen von Menschen und KIs geschriebenen Texten zu unterscheiden. Er erzählt von einem Studenten, dessen Bewerbung aufgrund ihrer „perfekten“ Formulierung abgelehnt wurde – verdächtig für eine KI. Die Herausforderungen der KI im akademischen Schreiben werden beleuchtet, ebenso wie die potenziellen Diskriminierungen im Bewerbungsprozess. Die Diskussion umfasst auch, wie Hochschulen KI integrieren könnten, um die Authentizität der Studierenden zu sichern.
Die Unterscheidung zwischen menschlichen und KI-generierten Texten wird immer schwieriger, was erhebliche Auswirkungen auf Bewerbungs- und Prüfungsverfahren hat.
Bildungseinrichtungen müssen herkömmliche Prüfungsformate überdenken und alternative Methoden einführen, um menschliche Fähigkeiten angemessen zu bewerten.
Deep dives
Ablehnung aufgrund von KI-generierten Texten
Ein Fall an der Technischen Universität München zeigt, dass ein Masterbewerber nicht angenommen wurde, weil sein eingereichter Essay als zu gut für einen menschlichen Autor angesehen wurde. Die Prüfer bemerkten, dass der Text in fehlerfreiem Englisch verfasst war und alle wesentlichen Punkte kurz und präzise abdeckte, was nicht den vorherigen Arbeiten des Bewerbers entsprach. Diese Einschätzung führte zu dem Verdacht, dass der Text von einer KI, möglicherweise ChatGPT, erstellt worden sein könnte. Der Fall wirft die Frage auf, wie die Beweislast zwischen den Universitäten und den Bewerbern verteilt ist und ob es künftig notwendig sein könnte, den Einsatz von KI bei der Texterstellung klar zu kennzeichnen, um solche Misstrauenssituationen zu vermeiden.
Herausforderungen bei der Identifikation von KI-Texten
Die Unterscheidung zwischen menschlich und KI-generierten Texten wird zunehmend schwierig, insbesondere wenn KI in der Lage ist, Texte zu erstellen, die qualitativ hochwertig erscheinen. Programme zur Erkennung von KI-Texten können zwar Alarm schlagen, doch oft ist ihre Zuverlässigkeit vage. Die Software kann möglicherweise nur mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmen, dass ein Text von einer KI verfasst wurde, letztlich bleibt jedoch die Entscheidung beim menschlichen Prüfer. Dies betrifft nicht nur akademische Kontexte, sondern auch alltägliche Situationen wie Bewerbungsschreiben oder Online-Bewertungen, wo Menschen zunehmend unsicher sind, ob sie mit einem Bot interagieren.
Die Zukunft akademischer Prüfungen in der Ära von KI
Die wachsende Präsenz von KI in der Bildung könnte dazu führen, dass herkömmliche Prüfungsformate überdacht werden müssen. Einige Universitäten, wie die Wirtschaftsuni Prag, haben bereits Ansätze angestoßen, um Abschlussarbeiten abzuschaffen und alternative Prüfungsformen einzuführen, da die traditionelle schriftliche Arbeit in der heutigen Zeit nicht mehr zeitgemäß erscheint. Professoren überlegen, KI als Hilfsmittel zu verwenden, ähnlich der Zitierweise, was den Umgang mit wissenschaftlicher Arbeit grundlegend verändert. Diese Entwicklungen signalisieren, dass Bildungseinrichtungen sich anpassen müssen, um sicherzustellen, dass sie die menschlichen Fähigkeiten angemessen bewerten, die über das bloße Schreiben hinausgehen.
Eine Abschlussarbeit klingt brillant. Die neue Bewerberin ideal. Das Match auf der Dating-Plattform witzig und charmant. Nur: Schreibt da ein Mensch oder eine Maschine? Künstliche Intelligenz wird nicht nur immer präziser, sondern lässt sich auch immer schwerer als solche enttarnen. In dieser Folge stellen wir uns mit BR-Journalist Gregor Schmalzried der Frage, ob und wie es überhaupt noch möglich ist, künstliche von menschlichen Texten zu unterscheiden. Und wir klären, warum wir grundlegend überarbeiten müssten, wie wir mit Bewerbungen und Prüfungen umgehen.
An dieser Folge waren beteiligt:
Folgenautor: Moritz Fehrle
Mitarbeit: Lisa Hentschel, Marc Hoffmann, Jasmin Brock
Produktion: Jacqueline Brzeczek, Jonas Teichmann, Hanna Brünjes, Jürgen Kopp
Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler
11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim BR.
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