UNO bröckelt: Was macht das mit internationaler Zusammenarbeit?
Feb 6, 2025
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Fredy Gsteiger, UNO-Korrespondent von Radio SRF und Experte für internationale Zusammenarbeit, beleuchtet die jüngsten Rückzüge von Israel und Argentinien aus UNO-Organisationen. Er diskutiert die Auswirkungen dieser Entscheidungen auf die internationale Kooperation und die Rolle der USA, insbesondere im Zusammenhang mit Donald Trumps Kritik an der UNO. Die Relevanz des Menschenrechtsrats wird hervorgehoben, obwohl er keine Durchsetzungsmacht hat. Gsteiger warnt vor möglichen Dominoeffekten, die die Stabilität der Vereinten Nationen gefährden könnten.
Der Rückzug der USA und anderer Länder aus UNO-Organisationen gefährdet die finanzielle Stabilität und den Einfluss der Vereinten Nationen erheblich.
Die UNO bleibt trotz ihrer Herausforderungen einzigartig in der Förderung internationaler Zusammenarbeit und der Diskussion globaler Probleme.
Deep dives
Die Entstehung und Bedeutung der UNO
Die UNO wurde während des Zweiten Weltkriegs ins Leben gerufen, um die internationale Zusammenarbeit zu fördern und zukünftige Konflikte zu verhindern. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherung des Friedens und der Unterstützung ärmerer Länder in Bereichen wie Bildung und Gesundheit. Diese Organisation hat sich zwar als nicht immer ideal erwiesen, aber sie hat wesentlich zur Stabilität der Nachkriegsordnung beigetragen. Die aktuellen Bestrebungen der USA, sich aus verschiedenen UNO-Organisationen zurückzuziehen, gefährden diese Errungenschaften und werfen Fragen bezüglich der Zukunft der multilateralen Zusammenarbeit auf.
Die Auswirkungen des Rückzugs der USA
Der Rückzug der USA und die mögliche Abkehr von anderen Ländern haben gravierende Folgen für das UNO-System, insbesondere in Bezug auf Finanzmittel und Einfluss. Die Vereinigten Staaten tragen etwa 20 bis 25 Prozent des Gesamtbudgets der UNO, und ihr Rückzug würde zu einem erheblichen finanziellen Engpass führen. Zusätzlich wird die Stärke der alliierten Länder, die sich für Menschenrechte einsetzen, geschwächt, was extremistischerem Verhalten von Staaten wie China Vorschub leisten könnte. Diese Entwicklungen könnten zu einem Rückgang des Drucks auf Länder führen, die Menschenrechte missachten, und vergrößern die Gefahr eines autoritären Aufschwungs.
Die Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit
Die UNO ist einzigartig, da sie als einzige universelle Organisation agiert, in der alle Länder repräsentiert sind und bedeutende Probleme diskutiert werden können. Alternativen wie die EU oder die G7 haben zwar ihre eigene Bedeutung, können jedoch die universelle Reichweite und den Dialog mit unterschiedlichen Standpunkten, die die UNO ermöglicht, nicht ersetzen. Die gegenwärtigen globalen Spannungen und der Rückzug bedeutender Akteure deuten darauf hin, dass die internationale Zusammenarbeit einen Wandel durchlebt, statt zu enden. Es besteht die Notwendigkeit, die Rolle der UNO zu überdenken und zu stärken, um den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden.
Nach den USA haben auch Israel und Argentinien angekündigt, dass sie sich aus UNO-Organisationen zurückziehen wollen. Israel aus dem Menschenrechtsrat, Argentinien aus der Weltgesundheitsorganisation WHO. Das bedeutet einen Wandel in der internationalen Zusammenarbeit, der auch die Schweiz betrifft.
Die Vereinten Nationen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um künftige Weltkriege zu verhindern und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern dieser Welt zu verbessern. Ausgerechnet die USA, welche die UNO mitgegründet haben, wollen ihre Beteiligung an den Vereinten Nationen nun überprüfen und sich aus mehreren Unterorganisationen zurückziehen. Was hat das für Folgen und was sagt unser UNO-Korrespondent zu Donald Trumps Kritik an der UNO?
Habt Ihr Fragen oder Themen-Inputs? Schreibt uns gerne per Mail an newsplus@srf.ch oder sendet uns eine Sprachnachricht an 076 320 10 37.
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In dieser Episode zu hören:
- Fredy Gsteiger, UNO-Korrespondent von Radio SRF
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Team:
- Moderation: Corina Heinzmann
- Mitarbeit: Silvia Staub
- Produktion: Lea Saager
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