LdN387 Spezial: Wie kommt Deutschland aus der Krise? (Rüdiger Bachmann, Ökonom)
Jun 14, 2024
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Der Gast Rüdiger Bachmann, Professor für Makroökonomie an der University of Notre Dame, diskutiert in einem Interview mit dem Podcast über Staatsfinanzierung, Erbschaftssteuer, Klimatransformation durch CO2-Preis, Verbote oder Subventionen, Schuldenbremse in Deutschland, Steuersenkungen, Erbschaftssteuer und Vermögensteuer, Strategien zur Bewältigung des Klimawandels, Arbeitsanreize und Bürgergeld in Deutschland, Vergleich zwischen dem deutschen und US-amerikanischen Hochschulsystem sowie Herausforderungen für ausländische Fachkräfte in Deutschland.
Erbschaftssteuer als Finanzierungsinstrument zur Steuergerechtigkeit, Investitionsanreize als effektive Stimulanz, Balance zwischen Handelssubventionen und internationaler Zusammenarbeit
Deep dives
Erbschaftssteuer und Vermögensteuer als Instrumente der Finanzierung und Verteilung
Die Erbschaftssteuer wird als eine Möglichkeit der Finanzierung und Verteilung von Vermögen diskutiert. Es besteht die Idee, die Erbschaftssteuer zu nutzen, um Vermögen zu besteuern und das Steuersystem gerechter zu gestalten. Es wird vorgeschlagen, die Besteuerungsgrundlage zu verbreitern und die Steuersätze möglicherweise zu senken, aber die Einnahmen durch eine breitere Bemessungsgrundlage zu erhöhen. Dieser Ansatz wird als potenziell einnahmeneutral präsentiert, wobei Liberale und Linke gleichermaßen Anreize dafür haben, zuzustimmen.
Investitionsförderung durch steuerliche Anreize
Um Investitionen zu stimulieren, werden steuerliche Anreize wie Investitionskredite und erleichterte Abschreibungsregeln als wirksame Maßnahmen angesehen. Diese zielgerichteten Anreize ermöglichen es, Investitionen zu fördern und zur Kapitalakkumulation beizutragen. Im Gegensatz zur reinen Steuersenkung wird betont, dass gezielte Investitionsförderung effektiver ist.
Herausforderungen bei der Einführung einer Vermögensteuer
Die Diskussion um die Einführung einer Vermögensteuer wirft Fragen zur Bewertung von Vermögen und zur Umsetzbarkeit auf. Es wird betont, dass die Bewerbung von Vermögen für steuerliche Zwecke technisch herausfordernd sein kann, da eine genaue und gerechte Bewertung erforderlich ist. Der Vorschlag, eine breitere Bemessungsgrundlage zu schaffen, wird als praktikabler angesehen als eine Vermögensteuer, die komplexe Vermögenswerte einbezieht.
Nationale Industriepolitik und Handelshemmnisse
Die Diskussion um nationale Industriepolitik und Handelshemmnisse beleuchtet die Ambivalenz dieser Strategien. Während Subventionen für zentrale Technologien und hohe Zollgrenzen dazu dienen sollen, nationale Industrien zu stärken, eröffnen sie gleichzeitig Fragen zur internationalen Zusammenarbeit und Handelsbeziehungen. Die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes zwischen nationaler Industriepolitik und internationaler Zusammenarbeit wird herausgestellt.
Spezialisierung und Freihandel für Wohlstandsgewinne
In der Marktwirtschaft basiert Wohlstand auf Spezialisierung und Handel. Indem jeder das macht, was er am besten kann, entstehen enorme Wohlstandsgewinne. Trotz geostrategischer Probleme bleibt der internationale Handel entscheidend. Subventionen aufgrund von Subventionen anderer Länder können Produktionen im Inland beeinträchtigen, wie am Beispiel der Solarpanele verdeutlicht wird.
Klimapolitik: Preisgestaltung, Verbote und Subventionen
Die Diskussion über Klimaneutralität erfordert eine Kombination aus CO2-Preisgestaltung, Verboten und Subventionen. Durch den CO2-Preis wird ein Anreiz geschaffen, Emissionen zu reduzieren. In den USA setzen sie eher auf Subventionen, da Verbote und CO2-Preise politisch schwierig sind. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen Anreizen, Regulierungen und Subventionen zu finden, um effektiv auf Netto-Null-Emissionen hinzuarbeiten.
In der „Lage der Nation“ kehren der Journalist Philip Banse und der Jurist Ulf Buermeyer einmal in der Woche die politischen Ereignisse hierzulande und in der Welt zusammen, so diese sie interessieren und sie sie für relevant halten.
Rüdiger Bachmann ist Professor für Makroökonomie an der University of Notre Dame in den USA. Das Interview haben wir am 16.5.2024 in Berlin aufgenommen.
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