Susanne Scholl, langjährige Russland-Korrespondentin des ORF, teilt faszinierende Einblicke in ihre Zeit im Dienst, einschließlich ihrer Erfahrungen mit dem FSB und den Herausforderungen des kritischen Journalismus in Russland. Sie beleuchtet die Diskrepanz zwischen der offiziellen Kriegsdarstellung und der Realität. Außerdem diskutiert sie Putins Einfluss auf extreme rechte Parteien in Westeuropa sowie die Bedeutung von Initiativen wie 'Omas gegen Rechts', die sich gegen Rechtsextremismus einsetzen.
Das Innenministerium wird kritisiert, weil es mit großangelegten, propagandistischen Inseraten Fehlinformationen über den Ukraine-Konflikt verbreitet und Steuergelder dafür eingesetzt werden.
Susanne Scholl berichtet über die repressiven Bedingungen für Journalisten in Russland, die zu einem Rückgang unabhängiger Medien und einem Exil vieler Reporter geführt haben.
Deep dives
Das Geständnis von Thomas Schmidt und seine Auswirkungen
Das Geständnis von Thomas Schmidt verweist auf mögliche rechtliche Konsequenzen, die hochrangige Politiker und Oligarchen in Österreich betreffen könnten. Es wird angedeutet, dass diese Personen in speziellen Sitzungen über die „offengelegten Sachverhalte“ nachdenken und möglicherweise vor der Justiz Rechenschaft ablegen müssen. Dies hat zu einer satirischen Diskussion über die Abschirmung von Verantwortung geführt, besonders in Bezug auf die Rechtfertigungen, die von den betroffenen Politikern vorgebracht werden. Diese Rechtfertigungen zeigen oft eine absurde Logik, wie zum Beispiel die Versuche von Sebastian Kurz, die Vorwürfe als absurd abzutun, indem er auf andere Mittel verweist, die er zu einem bestimmten Zeitpunkt genutzt hat.
Kritik an Regierungsinitiativen und der Medienberichterstattung
Das österreichische Innenministerium wird für eine Initiative kritisiert, die groß angelegte Inserate finanziert hat, die als propagandistisch und wenig informativ angesehen werden. Diese Inserate, deren ursprüngliche Zielsetzung als sicherheitsfördernd beschrieben wird, propagieren eine einseitige Sichtweise auf den Ukraine-Konflikt und enthalten Fehlinformationen. Beispielsweise wird der Ukraine-Krieg als unvermeidlich dargestellt, wobei die Verantwortung ausschließlich Russland zugeschrieben wird, während westliche Zusagen als Provokationen interpretiert werden. Hierbei wird auch die Verwendung von Steuergeldern in Höhe von 850.000 Euro in Frage gestellt, die für die Finanzierung dieser Inserate verwendet wurden.
Einblicke in die Situation der Journalisten in Russland
Die Erfahrungen von Susanne Scholl, einer Journalistin mit direkter Erfahrung in Russland, verdeutlichen die repressiven Bedingungen, unter denen Journalisten arbeiten müssen. Ihr Bericht über eine frühere Festnahme durch den FSB zeigt, wie gefährlich es ist, in einem von der Regierung kontrollierten Narrativ zu operieren, das kritische Stimmen unterdrückt. Der Rückgang der unabhängigen Medien in Russland führt dazu, dass viele Journalisten ins Exil gehen müssen, um weiter berichten zu können, was den Zugang zur Wahrheit stark einschränkt. Zudem weist Scholl darauf hin, dass kritische Berichterstattung heute vor allem aus dem Ausland kommt, was die Erreichbarkeit eines breiteren Publikums untergräbt.
Manipulation der Wahrnehmung durch Fake News und Propaganda
Im Verlauf des Gesprächs wird das Phänomen der Fake News thematisiert, welches die öffentliche Wahrnehmung und das politische Bild in Österreich und darüber hinaus prägt. Es wird betont, wie schwierig es ist, gegen diese Verbreitung von Lügen und verzerrten Wahrheiten vorzugehen und dass manchmal sogar das eigene Land als Opfer eines Narrativs dargestellt wird. Die Redner schlagen vor, dass ein aktives Eintreten gegen diese Lügen notwendig ist, um die Wahrheit zu verteidigen und um zu verhindern, dass diese falschen Narrative als Meinungen verharmlost werden. Die Initiative 'Omas gegen Rechts' wird genannt, um zu illustrieren, wie Bürger sich organisieren können, um gegen rechtspopulistische Strömungen und Desinformation anzugehen.
Florian Scheuba zeigt auf, wie das Innenministerium Putin-Propaganda fördert und an der Sicherheitsüberprüfung mutmaßlich krimineller Partner scheitert. Mit der ehemaligen Russland-Korrespondentin Susanne Scholl spricht er über Moskaus nützliche Idioten und Sahra Wagenknechts Wandel zur deutschen Karin Kneissl.