In dieser Folge wird die komplexe Rolle des Weinens beleuchtet. Es wird erklärt, wann Weinen heilsam ist und wann es retraumatisierend wirken kann. Kulturelle Einflüsse auf das Weinen werden thematisiert, ebenso wie Ansätze zur Unterstützung bei dysreguliertem Weinen. Eine Einladung zur Reflexion über die eigene Beziehung zum Weinen rundet das Ganze ab. Zusätzlich wird ein Achtsamkeits-Adventskalender vorgestellt, der tägliche Impulse für mehr Achtsamkeit bietet.
Weinen kann sowohl als Möglichkeit zur Selbstregulation fungieren, indem es Stresshormone abbaut und emotionale Erleichterung schafft, als auch als nonverbale Kommunikation, um Unterstützung und Verbindung zu signalisieren.
Es ist wichtig, den Unterschied zwischen reguliertem und dysreguliertem Weinen zu verstehen, um Menschen angemessen in emotional herausfordernden Situationen beizustehen.
Deep dives
Die funktionale Bedeutung des Weinens
Weinen erfüllt verschiedene physiologische und emotionale Funktionen, die zur Stressbewältigung beitragen. Es wurde festgestellt, dass emotionales Weinen Stresshormone wie Cortisol entlastet, indem diese über die Tränen ausgeschieden werden, was zur Regulierung des Nervensystems führt. Darüber hinaus enthält Tränenflüssigkeit Endorphine, die schmerzlindernde Eigenschaften haben und somit das Gefühl der Erleichterung fördern können. Weinen hilft auch bei der Verarbeitung von intensiven Emotionen, indem es ermöglicht, Gefühle auszudrücken ohne sie unterdrücken zu müssen, was besonders bei Kindern zu beobachten ist, die durch Weinen in Verbindung mit Halt von Bezugspersonen ihre Emotionen regulieren können.
Die soziale Dimension des Weinens
Weinen dient nicht nur der Selbstregulation, sondern auch als nonverbale Kommunikationsform, um anderen Menschen signalisieren, dass Unterstützung benötigt wird. Diese Handlung trägt zur Förderung von Bindungen und Verbindungen bei und kann sogar Konflikte entschärfen, indem sie Authentizität und Verletzlichkeit zeigt. Besonders in frühen Lebensphasen ist das Weinen von Babys entscheidend, um grundlegend Bedürfnisse wie Hunger oder Schmerz zu kommunizieren. Die Art des Weinens kann je nach Kontext variieren und es ist wichtig, in sozialen Situationen eine unterstützende Rolle einzunehmen, um diesen Ausdruck von Emotionen zu validieren.
Weinen im regulierten und disregulierten Zustand
Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Weinen in einem regulierten Zustand und Weinen in einem disregulierten Zustand, das zu Trauern oder dissoziativen Reaktionen führen kann. Während Weinen in einem regulierten Zustand oft als heilend und transformierend erlebt wird, kann es in einem deregulierenden Zustand retraumatisierend wirken und die emotionale Stabilität gefährden. Begleiter sollten unterschiedlich auf Weinen reagieren, je nachdem, ob die Person noch mit ihrer Emotion im Hier und Jetzt verbunden ist oder sich in einem überwältigenden emotionalen Zustand befindet. Das Verständnis für diesen Unterschied ist essenziell, um Menschen effektiv zu unterstützen und ihnen zu helfen, aus einem disregulierten Zustand zurück in die Selbstregulation zu finden.
1.
Die Vielschichtigkeit des Weinens: Eine Einladung zur Reflexion
In dieser Folge spreche ich darüber, welche unterschiedlichen Funktionen das Weinen erfüllen kann und du erfährst, wann es eine regulierende Wirkung hat – und wann nicht.
In dieser Folge erfährst du:
welche unterschiedlichen Funktionen das Weinen erfüllen kann
wann Weinen eine regulierende Wirkung hat und wann nicht
wie man Menschen bei dysreguliertem Weinen unterstützend begleiten kann
Toxische Scham | Vom Schämen und Beschämtsein // Podcast #36
Wenn Trauma Worte und Tränen raubt // Podcast #156
Trauma und die Sehnsucht nach Verbundenheit // Podcast #226
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