Der Zypernkrieg 1974 führte zur Besetzung des Nordteils der Insel durch die Türkei.
Die politische Dynamik auf Zypern wird durch Migration und Wirtschaftskrise erschwert.
Deep dives
Ursachen des Zypernkriegs
Das Osmanische Reich verlor nach dem Ersten Weltkrieg Zypern an Großbritannien, was zu Spannungen zwischen Türken und Griechen auf der Insel führte. Nach der Unabhängigkeit der Insel entstanden soziale Unruhen und Streitigkeiten um die Zugehörigkeit. Der Einfluss des Erzbischofs Makarios III. auf die Politik und die Gründung einer paramilitärischen Organisation trugen zur Eskalation bei.
Der Ausbruch des Krieges
Ein Putschversuch gegen den Erzbischof Makarios löste den Zypernkrieg aus. Die Türkei intervenierte, um die türkische Minderheit zu schützen. Der Krieg endete mit der Besetzung des Nordteils der Insel durch die Türkei im Juli 1974.
Nachwirkungen des Krieges
Der Krieg führte zur Vertreibung vieler Menschen aus ihren Heimatdörfern. Der Nordteil der Insel wurde zur türkischen Republik Nordzypern erklärt, was international nicht anerkannt wurde. Der Konflikt zwischen Griechen und Türken besteht fort, obwohl es Bemühungen zur Annäherung gibt.
Aktuelle Situation und Zukunftsperspektiven
Die geteilte Insel Zypern erlebt ein friedliches Nebeneinander der Bevölkerungsgruppen, jedoch mit wenig intensiver Zusammenarbeit. Eine Wiedervereinigung scheiterte bisher an unterschiedlichen Vorstellungen darüber, wie diese umgesetzt werden soll. Die politische Dynamik auf Zypern ist durch andere Themen wie Migration und Wirtschaftskrise überlagert, was die Lösung des Konflikts erschwert.
Der Streit um Zypern ist bis heute ungeklärt. Sowohl Griechenland als auch die Türkei beanspruchen die Insel für sich. Die Teilung der Insel in einen griechischen und einen türkischen führte kurzzeitig sogar zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
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Ihr hört in dieser "Eine Stunde History":
00:10:10 - Türkeiexperte Maurus Reinkowski über die politischen Ziele und Motive der türkischen Regierung während der Zypernkrise 1974
00:20:10 - Ionnis Zelepos von der Universität Ioannia über die griechischen Sichtweise der Ereignisse auf Zypern im Sommer 1974
00:32:50 - Hubert Faustmann, Direktor der Friedrich-Ebert-Stiftung in Nikosia, über das Verhältnis der beiden Bevölkerungsgruppen heute