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Dissens

#287 Kolonialismus: "Die Nicht-Aufarbeitung der Verbrechen grenzt an koloniale Amnesie"

Jan 8, 2025
Henning Melber, ein deutsch-namibischer Politikwissenschaftler und Experte für Afrikawissenschaften, spricht über die Ignoranz Deutschlands hinsichtlich seiner kolonialen Vergehen. Er thematisiert die anhaltende Verdrängung der Genozide an den Ovaherero und Nama in Namibia und die Marginalisierung der Opfernachfahren. Gleichzeitig fordert er die Anerkennung und Reparationszahlungen als Schritte zur Versöhnung. Melber kritisiert den Geschichtsrevisionismus und betont die Notwendigkeit empathischer Erinnerungsarbeit, um die Stimmen der Betroffenen zu stärken.
01:38:33

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Quick takeaways

  • Der deutsche Umgang mit Kolonialverbrechen ist von Ignoranz geprägt, wobei die Gesellschaft oft historische Fakten verdrängt und nicht anerkennt.
  • Die Forderung nach Mitspracherecht von Nachfahren der Opfer zeigt die Notwendigkeit, ihre Perspektiven in politischen Diskussionen aktiv zu integrieren.

Deep dives

Die Diskrepanz zwischen Worten und Taten

Es gibt eine deutliche Diskrepanz zwischen dem offiziellen Bekenntnis Deutschlands, sich mit dem Kolonialismus auseinanderzusetzen, und den realen Aktionen, die in diese Richtung unternommen werden. Bis heute existiert kein einziger Gedenkort für die Opfer des deutschen Kolonialismus, was die ernsthafte Erinnerungspolitik stark untergräbt. Politikwissenschaftler Henning Melber erklärt, dass Deutschland sich noch immer am Anfang einer echten Auseinandersetzung mit dieser dunklen Kapitel seiner Geschichte befindet. Es ist entscheidend, dass sowohl die Regierung als auch die Gesellschaft endlich substantielle Schritte zur Aufarbeitung und Anerkennung der Gräueltaten unternehmen.

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