Nico Lange, Militärexperte von der Münchner Sicherheitskonferenz und ehemaliger Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kiew, analysiert die enttäuschenden Ergebnisse der jüngsten NATO- und EU-Gipfel. Er äußert Bedenken über die mangelhafte Unterstützung für die Ukraine und die Notwendigkeit, europäische Sicherheitsprobleme eigenständig zu lösen. Lange betont, dass die steigenden Verteidigungsausgaben zwar wichtig sind, jedoch tiefgreifende Reformen und neue Strukturen erfordern, um den Herausforderungen durch Russland gerecht zu werden.
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NATO-Strategie und Trumps Einfluss
Die NATO-Strategie hat sich zu sehr auf Trumps fragile Psyche fokussiert.
Europäische Sicherheitsprobleme müssen von den Europäern selbst gelöst werden.
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EU-Sanktionsstreit wegen Gasabhängigkeit
Die EU konnte sich nicht auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland einigen.
Slowakei blockiert wegen starker Abhängigkeit von russischem Gas ein frühes Ende der Gaslieferungen.
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Intensiver russischer Luftangriff auf Ukraine
Russische Luftangriffe auf ukrainische Städte verursachen hohe Opferzahlen und Zerstörung.
Die Frontstadt Kostjantinivka steht unter Dauerbeschuss und droht zur humanitären Katastrophe zu werden.
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Eine ereignisreiche Woche geht zu Ende: Erst trafen sich Staats- und Regierungschefs in Den Haag beim NATO-Gipfel, danach beim EU-Gipfel in Brüssel. Für die Ukraine waren diese Gipfel-Tage allerdings enttäuschend, sagt Nico Lange, Militärexperte von der Münchner Sicherheitskonferenz, im Interview mit Host Anna Engelke. So habe Präsident Selenskyj im Gespräch mit US-Präsident Trump nichts bekommen, was der Ukraine weiterhelfe. Auch habe es keine starken Aussagen zu einer Mitgliedschaft der Ukraine in dem Militärbündnis gegeben. Nico Lange zieht eine gemischte Bilanz des Gipfels. "Wenn unsere Strategie ist, wir sind möglichst freundlich zu Trump, so freundlich wie nur möglich, und wir managen seine fragile Psychologie und strengen uns dafür ganz viel an, in der Hoffnung, dass er dafür die europäischen Sicherheitsprobleme löst, dann gehen wir, glaube ich, in die Irre. Das ist mein Fazit dieses NATO-Gipfels." Seine Einschätzung: Es führt kein Weg daran vorbei, dass die Europäer ihre Probleme selbst lösen. Außerdem geht er davon aus, dass die Beschlüsse des Gipfels dem russischen Präsidenten Putin keine "schlaflosen Nächte" bereiten. Mit Blick auf die beschlossene Erhöhung der Verteidigungsausgaben macht Nico Lange deutlich, dass es auch weitergehender Reformen und neuer Strukturen bedarf. Eine Bilanz des EU-Gipfels zieht Stefan Niemann. Er fasst die aktuelle Lage in der Ukraine sowie im Nahen Osten zusammen und berichtet, wie viel man mittlerweile über das Ausmaß der Zerstörung iranischer Atomanlagen weiß.
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
das Interview mit Militärexperte Nico Lange https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio-227424.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: 11KM - NATO-Gipfel: Fünf Prozent für Trump? https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:0b4298afb74be507/