Ein CEO-Berater verrät den einen Fehler, den Top-Manager häufig machen
Feb 15, 2024
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Klaus Schweinsberg leitet das Zentrum für Strategie und höhere Führung und berät Top-Manager. Im Gespräch thematisiert er die Herausforderungen moderner CEOs, die unter Druck schnelle Entscheidungen treffen müssen. Schweinsberg erklärt, wie Risiken den Führungsstil prägen und beleuchtet den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf Entscheidungsprozesse. Er betont die Bedeutung von Kommunikation und Feedbackkultur sowie den Unterschied zwischen lernbereiten und verschlossenen Führungspersönlichkeiten in einer volatilen Weltwirtschaft.
Führungskräfte müssen in der heutigen unsicheren Wirtschaftslage schnell Entscheidungen treffen und Ungewissheit aushalten können.
Die technologischen Transformationen erfordern, dass Manager Künstliche Intelligenz sinnvoll einsetzen, anstatt risikoavers auf Daten zu reagieren.
Ein authentischer Führungsstil, der Soft Skills und die Fähigkeit zur Kommunikation betont, ist entscheidend für den Erfolg in Krisensituationen.
Deep dives
Führungskräfte im Wandel
Führungskräfte stehen heute vor nie dagewesenen Herausforderungen, die durch technologische Transformation und gesellschaftliche Ungewissheit geprägt sind. Der Druck auf CEO und andere Führungskräfte wächst, während sie Entscheidungen treffen müssen, die oft auf unsicheren Informationen basieren. Diese Situation erfordert eine neue Denkweise, da traditionelle Managementpraktiken nicht mehr ausreichen, um den gegenwärtigen Anforderungen gerecht zu werden. Führungsstile müssen sich anpassen und die Fähigkeit zur Krisenbewältigung sowie zur Klarheit in der Kommunikation gewinnen an Bedeutung.
Die Rolle des Militärs in der Unternehmensführung
Führungskräfte können viel von militärischen Entscheidungsprozessen lernen, insbesondere in Bezug auf strukturiertes Handeln unter Druck. Militärische Übungen vermitteln, wie man in kritischen Situationen agiert und welche Bedeutung Teamkommunikation hat. Diese Einsichten sind für Führungskräfte entscheidend, insbesondere in akuten Krisen, in denen schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen. Das Verständnis für gemeinsame Lagebeurteilung und systematisches Vorgehen in der Entscheidungsfindung kann in Unternehmen oft nicht abgebildet werden.
Das Sparringskonzept von Klaus Schweinsberg
Klaus Schweinsberg berät Führungskräfte in unterschiedlichen Krisensituationen und fungiert als Sparringspartner, anstatt als klassischer Coach. Sein Ansatz basiert darauf, Themen strukturiert zu sortieren und herausfordernde Fragen zu stellen, um ein tieferes Verständnis für die jeweilige Situation zu erzielen. Diese Methodik stärkt die Entscheidungsfähigkeit der Führungskräfte und hilft, Klarheit in oftmals komplexen Unternehmensrealitäten zu schaffen. Die Dienstleistung ist individuell angepasste Unterstützung, die sich an den spezifischen Herausforderungen der Klienten orientiert.
Veränderungen im Führungsverständnis
In der modernen Unternehmensführung ist klar geworden, dass Soft Skills und die Fähigkeit zur zwischenmenschlichen Kommunikation entscheidend sind. CFOs und ähnliche wirtschaftliche Denker sind nicht immer die besten Führungspersönlichkeiten, besonders in Zeiten des Wandels. Wichtiger sind jedoch jene Persönlichkeiten, die die Fähigkeit besitzen, Vertrauen zu bauen und eine gemeinsame Vision zu kommunizieren. Die Entwicklung eines authentischen Führungsstils, der auch kritisches Feedback einbezieht, wird zunehmend als Schlüssel zum Erfolg erkannt.
Führungsstile in der digitalen Ära
In einer zunehmend digitalen Geschäftswelt müssen Führungskräfte agiler und anpassungsfähiger sein. Traditionelle Führungsstile, die sich auf Stärke und Kontrolle stützen, sind möglicherweise nicht mehr effektiv, wenn die Anforderungen an Geschäftsmodelle und Mitarbeitermanagement sich verändern. Stattdessen sind eine hybride Führung und das Verständnis digitaler Werkzeuge erforderlich, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Ein kollektives Führungsverständnis, welches Diversität und Empathie betont, wird immer relevanter für den wirtschaftlichen Erfolg.
Klaus Schweinsberg leitet das Zentrum für Strategie und höhere Führung und steht als Sparrings-Partner vielen Topmanagern zur Seite. In Handelsblatt Disrupt spricht Chefredakteur Sebastian Matthes mit Schweinsberg über seinen Karriereweg vom Journalisten zum CEO-Berater und über die Rolle von Führungskräften in der heutigen volatilen Weltwirtschaft. Schweinsberg gibt Einblicke in die Herausforderungen, denen CEOs heute gegenüberstehen, und erläutert, wie er sie unterstützt, diese zu meistern. „Dieses Haftungsthema, Compliance, Dokumentation und bloß keinen Fehler machen in einer Situation, wo es zwingend ist, Fehler zu machen. Da merke ich schon, das ist ein irrer Druck“, so Schweinsberg.
Er unterstreicht, dass Führungskräfte heute mehr denn je in der Lage sein müssen, Ungewissheit auszuhalten und unter Druck schnelle Entscheidungen zu treffen. Auch die technologische Transformation hat große Auswirkungen auf das Führungsverhalten. Schweinsberg erläutert, warum viele Manager Künstliche Intelligenz derzeit noch nicht sinnvoll nutzen. „Risikoaverse Manager nutzen jetzt diese Daten, die sie bekommen, um keine Entscheidung treffen zu müssen.“ Risikofreudige Manager hingegen ignorieren die Daten und hören auf ihr Bauchgefühl, so Schweinsberg.
Neben seiner Beratertätigkeit ist Schweinsberg seit über dreißig Jahren beim Militär aktiv. Das gebe ihm die Möglichkeit in eine neue Welt zu schlüpfen. „Man wechselt Kleider und Identität“, so Schweinsberg. Warum er beim Militär mehr über Führung gelernt als in Seminaren oder Büchern, welches das entscheidende Kriterium für gute Führung ist, und warum jede Führungskraft einmal in einem Flugsimulator sitzen sollte, diskutieren Matthes und Schweinsberg in der neuen Folge Handelsblatt Disrupt.
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