Marlene Svazek, die Landeshauptmann-Stellvertreterin in Salzburg und mächtigste Frau der FPÖ, spricht über ihren bemerkenswerten Aufstieg in einer männerdominierten Partei. Sie thematisiert die Herausforderungen und ihre unkonventionellen Interessen, wie das Jagen. Katharina Mittelstedt, Innenpolitik-Expertin, beleuchtet die widersprüchliche Frauenpolitik der FPÖ und Svazeks Einfluss im aktuellen politischen Klima. Es wird diskutiert, wie sich das Frauenbild innerhalb der Partei wandelt und wie Svazek ihre Ansichten in der politischen Rhetorik vertritt.
Marlene Svazek hat als erste Frau an der Spitze der FPÖ bewiesen, dass Karriere und traditionelle Geschlechterrollen nicht unvereinbar sind.
Ihr Wahlerfolg reflektiert die Unzufriedenheit mit etablierten Parteien und könnte den Einfluss rechtsgerichteter Kräfte in Österreich verstärken.
Deep dives
Wachstum der FPÖ in Salzburg
Im April 2023 erzielte die FPÖ bei den Wahlen in Salzburg mit rund 25 Prozent der Stimmen ihr bis dato bestes Ergebnis in einem Bundesland und wurde zweitstärkste Kraft. Dieses Ergebnis wird maßgeblich Marlene Swatzek zugeschrieben, der ersten Frau an der Spitze der Landespartei, die durch ihre moderne und selbstbewusste Art die Wähler ansprach. Swatzek trat als Repräsentantin einer neuen Hoffnung auf und nutzte die Unzufriedenheit der Bürger mit der etablierten ÖVP, was sich in den Anfeuerungsrufen des Publikums widerspiegelte. Dieser Wahlerfolg wird als Vorbote einer möglichen Veränderung in der politischen Landschaft Österreichs gedeutet, in der rechtsgerichtete Parteien an Einfluss gewinnen könnten.
Marlene Swatzek: Eine Ausnahme in der FPÖ
Marlene Swatzek ist eine herausragende Figur innerhalb der FPÖ, da sie als karriereorientierte, kinderlose Frau in einer traditionell männerdominierten Partei aufstieg. Ihr Werdegang zeigt, dass sie nicht nur in der Lage ist, mit den vorherrschenden Geschlechterrollen zu brechen, sondern auch erfolgreich eine Position zu besetzen, die typischerweise Männern vorbehalten ist. Trotz der FPÖ-Politik, die stark auf ein traditionelles Familienbild fokussiert ist, gelingt es ihr, ihre eigene Individualität und Karriere in Einklang mit den Erwartungen ihrer Partei zu bringen. Ihre Auftritte und die positive Resonanz innerhalb der FPÖ belegen, dass sie von ihren männlichen Kollegen zunehmend ernst genommen wird.
Geschlechterrolle und Frauenbilder in der FPÖ
Die FPÖ hat historisch gesehen eine der niedrigsten Frauenquoten unter den österreichischen Parteien, was die strukturellen Hindernisse für Frauen in der Politik verdeutlicht. Die Partei propagiert ein traditionelles Frauenbild, das eher die Rolle der Frau als Mutter und Hausfrau betont, und ist damit gegen moderne Ansätze wie Genderquoten. Trotz der Widrigkeiten zeigt Marlene Swatzek, dass Frauen auch in konservativen politischen Umfeldern Karriere machen können, ohne sich den traditionellen Rollenbildern unterzuordnen. Ihre Präsenz könnte entscheidend sein, um die Ansichten über Frauen in der FPÖ zu verändern und neue Wählergruppen anzusprechen.
Künftige Rolle von Marlene Swatzek in der FPÖ
Marlene Swatzek könnte eine bedeutende Rolle im Kontext der FPÖ spielen, insbesondere wenn die Partei an Einfluss gewinnt und ungewöhnlich viele Frauen in Spitzenpositionen begrüßen könnte. Ihre politische Ausrichtung ist eindeutig auf der Linie der Partei, was es ihr erleichtert, innerhalb des Männerdominus zu bestehen und gleichzeitig neue Akzente zu setzen. Beobachter glauben, dass ihre neutralere, jedoch dennoch bestimmte Art, die typische aggressive Rhetorik anderer männlicher Parteikollegen zu umgehen, sie zu einer wertvollen Figur innerhalb der FPÖ machen könnte. Mit dem Potenzial, die Frauenquote der Partei zu verbessern und eine andere Wählerklientel anzusprechen, könnte Swatzeks Einfluss in der künftigen politischen Landschaft Österreichs weiter zunehmen.
Eine Frau an der Spitze einer Partei, in deren Ideal sich ein Frauenleben eher vor dem Herd abspielt. Wie kam Marlene Svazek so weit nach oben?
Am 23. April 2023 landet die FPÖ in Salzburg mit deutlichen Zugewinnen als zweitstärkste Kraft bei rund 25 Prozent. Es ist das beste Ergebnis der rechtspopulistischen Partei in einem Bundesland. Und das verdankt sie wohl vor allem ihrer Vorsitzenden, Marlene Svazek.
Eine Frau an der Spitze der FPÖ – das ist schon etwas ungewöhnlich. Was außerdem überrascht: Marlene Svazek entspricht überhaupt nicht dem traditionellen Frauenbild, das die FPÖ eigentlich propagiert.
In dieser Folge von "Inside Austria" wollen wir wissen, wie es eine kinderlose Karrierefrau an die Spitze einer Partei geschafft hat, in deren Ideal sich ein Frauenleben eher vor dem Herd abspielt. Wir sehen uns an, wie sich Marlene Svazek in der männerdominierten Partei durchsetzen konnte und was ihre Geschichte über die Frauen- und Familienpolitik der Freiheitlichen verrät.
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