
ZIB2-Podcast
Zu Gast: Historikerin Barbara Stelzl-Marx
May 1, 2025
Barbara Stelzl-Marx, Historikerin und Leiterin des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung, beleuchtet bedeutende Themen rund um das Ende des Zweiten Weltkriegs in Österreich. Sie diskutiert die Herausforderungen der Nachkriegszeit und die Ängste durch die sowjetische Besatzung. Besondere Aufmerksamkeit erhält das Tabu der Gewalt gegen Frauen in der Kriegsendphase. Zudem erörtert sie die Rolle der Zeitzeugen für die historische Erinnerung und die dringende Notwendigkeit von Bildung über den Nationalsozialismus und Antisemitismus unter der jungen Generation.
10:57
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Quick takeaways
- Die unterschiedliche Befreiungssituation in Österreich 1945 führte zu regionalen Herausforderungen, die das Leben der Menschen nachhaltig beeinflussten.
- Die Abnahme von Zeitzeugen erschwert das Bewusstsein für die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs und unterstreicht die Dringlichkeit von Aufklärung.
Deep dives
Zustände in Österreich vor 80 Jahren
Im Mai 1945 war die Situation in Österreich stark unterschiedlich, je nachdem, wo man sich befand. Während Wien bereits am 13. April befreit worden war und die provisorische Regierung unter Karl Renner gebildet wurde, war Graz noch unter nationalsozialistischer Herrschaft. Diese regionalen Unterschiede prägten den Alltag der Menschen, die in bereits befreiten Gebieten mit der Präsenz der sowjetischen Besatzungsmacht konfrontiert waren. Diese militärische Präsenz führte nicht nur zu Schwierigkeiten, wie Plünderungen und Vergewaltigungen, sondern auch zu einer Ernährungskrise, da viele Städte von Hunger bedroht waren.