Jan-Werner Müller, renommierter Politologe, diskutiert über Kamala Harris, J.D. Vance und die 'Orbanisierung' der USA. Vance als potenzielle Gefahr für die Demokratie, ähnlich wie Viktor Orbán. Analyse des US-Wahlkampfs und der Rolle von Populismus und Vorurteilen. Diskussion über Mobilisierung, ausländische Einflüsse und Reaktionen von Rechtspopulisten.
Populisten integrieren autoritäre Tendenzen in politische Bewegungen.
Kritische Prüfung und Wahrheitsfindung sind essenziell zur Erkennung politischer Manipulation.
Deep dives
Populismus und politische Bewertungen von Harris
Diskutiert wird, wie Donald Trump Kamala Harris als treibende Kraft der Biden-Regierung attackierte, was von einem renommierten Politologen als Unsinn abgetan wird. Harris wird als moderat und nicht ultraliberal beschrieben, was Trumps frauenfeindliche Angriffe auf sie erklärt.
Einfluss Bidens Verzicht auf Kandidatur und die Kritik an falschen Darstellungen
Die Ankündigung von Joe Biden, nicht erneut zu kandidieren, wird als Störung für Trumps Wahlkampf betrachtet, da dessen Strategie des Fokus auf Biden nun herausgefordert ist. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Zurückhaltung von Informationen über Biden Konsequenzen für die Glaubwürdigkeit der Demokraten haben könnte.
Rolle von politischen Strukturen und die Herausforderung von rechten Bewegungen
Es wird betont, dass starke politische Parteien und demokratische Strukturen zur Bekämpfung von Polarisierung erforderlich sind. Zudem wird diskutiert, wie Populisten wie G. D. Vance autoritäre Tendenzen in politische Bewegungen integrieren und ökonomische sowie ideologische Interessen bedienen.
Lügen in der Politik und die Rolle der Wahrheit
Die Bedeutung von Wahrheit in der politischen Kommunikation wird problematisiert, wobei die Diskreditierung von Wahrheit durch Populisten als Strategie diskutiert wird. Es wird betont, dass kritische Prüfung und Wahrheitsfindung essenziell sind, um politische Manipulation zu erkennen und den Grundwerten der Demokratie gerecht zu werden.
Jan-Werner Müller ist einer der weltweit renommiertesten Politologen. Ein Gespräch über Kamala Harris, die Gefahr durch J.D. Vance und die Frage, wie sich die USA »Orbanisieren« könnten.
Die letzten Wochen waren wohl selbst für die stresserprobten US-Demokraten außergewöhnlich. Erst wird das TV-Duell zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem Herausforderer zur Katastrophe für die Demokraten. Dann weigert sich Biden anfangs Konsequenzen zu ziehen und das Rennen zu verlassen, nur um kurz darauf doch das Feld zu räumen und keine zweite Amtszeit anzustreben. Nun scheint sich die Partei hinter Vize-Präsidentin Kamala Harris zu versammeln.
In dieser Folge von »Acht Milliarden« ist der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller zu Gast. Er hat das Standardwerk »Was ist Populismus« vorgelegt. Müller lehrt und forscht an der Universität Princeton zu Politischer Theorie und Ideengeschichte. Mit Host Juan Moreno erläutert Müller, warum die bis vor Kurzem so siegessicheren Republikaner jetzt doch nervös werden, und warum Trumps Vize, J.D. Vance, eine echte Gefahr für die Demokratie in den USA darstellt. Womöglich sogar mehr als Trump.
»Interessant ist doch, wen sich Vance als Vorbild ausgesucht hat: Viktor Orbán in Ungarn«, so Müller. Das Aushöhlen der Institutionen, der systematische Umbau des Staates mit Sympathisanten, das alles sieht Müller als sehr reale Gefahr, sollte Trump im November gewählt werden.
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