Sammy Davis Jr. nutzte seinen scharfen Humor als Waffe gegen Rassismus und thematisierte seine Identität auf beeindruckende Weise. Von seiner Kindheit als schauspielender Junge bis zu seinen Erfahrungen in der US-Armee war sein Leben von Herausforderungen geprägt. Die Aufnahme ins Rat Pack brachte ihm Ruhm, aber auch Widersprüche. Sein Engagement für Bürgerrechte und die Unterstützung Nixons zeugen von seiner komplexen politischen Haltung. Seine Kunst war nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein mächtiges Mittel der Selbstemanzipation.
14:32
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Golfplatz-Witz Als Selbstverteidigung
Sammy Davis Jr. scherzte: „Du fragst nach meinem Handicap? Ich bin ein einäugiger schwarzer Jude.“
Die Anekdote zeigt, wie er persönliche Brüche mit Humor und Selbstironie in Bühnenmaterial verwandelte.
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Kindertarnung Für Frühe Auftritte
Als Kind trat Sammy Davis Jr. getarnt auf, indem man ihn übertrieben schwarz schminkte und als 44-Jährigen ausgab.
Das Trio um seinen Vater und Will Mastin nutzte diese Legende, um Auftrittsverbote für Kinder zu umgehen.
insights INSIGHT
Bühne Als Machtquelle
Auf der Bühne hatte Sammy Davis Jr. Macht, die soziale Grenzen temporär verwischte und sein Publikum direkt beeinflusste.
Die Bühnenposition wurde so zur strategischen Ressource gegen rassistische Ausgrenzung.
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Er nannte sich einen "einäugigen schwarzen Juden" und verwandelte persönliche Brüche in eine einzigartige Karriere. Am 8.12.1925 wurde Sammy Davis Jr geboren.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau:
mit welchem Trick Sammy das Auftrittsverbot für Kinder umgeht und schon in jungen Jahren auf der Bühne steht,
welche rassistischen Anfeindungen er in der US-Armee erlebt,
wie Sammy Davis jr. Mitglied der Entertainer-Gruppe "Rat Pack" wird,
womit US-Präsident John F. Kennedy seinen Unterstützer Sammy tief verletzt,
wie Sammy in Teilen der schwarzen Community für Irritationen sorgt,
welche Darbietung er bei der Gala zu seinem 60. Bühnenjubiläum präsentiert.
Sammy Davis jr. erlebt jeden Tag Rassismus: Mit seinen Shows im "Sands Casino" in Las Vegas sorgt er für ein volles Haus, darf aber in derselben Straße als Schwarzer nicht im Hotel wohnen. Auf der Bühne macht er das mit viel Humor immer wieder zum Thema.
Der US-Amerikaner scheint Handicaps zu sammeln: Er ist mit 1,56 Meter von kleiner Statur, verliert bei einem Unfall sein linkes Auge, konvertiert zum Judentum und ist noch dazu als schwarzer Mann eine Zeit lang mit einer weißen Frau verheiratet - was seinerzeit in den USA als geradezu skandalös gilt. Dennoch entwickelt sich Sammy Davis jr. zu einem der größten Showstars als Sänger, Entertainer und Schauspieler.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Matthew Frye Jacobson (Professor für African American Studies an der Yale University)
Matthew Frye Jacobson: Dancing down the barricades: Sammy Davis Jr. and the long civil rights era - A cultural history. Oakland 2023
Sammy Davis Jr. (with Burt and Jane Boyar): Yes, I Can. New York 1965
Sammy Davis Jr. (with Burt and Jane Boyar): Why me?. New York 1989
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