Von Schellack bis Streaming - Die Geschichte der Tonträger
Feb 13, 2025
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Wolfgang Zehentmeier, Autor und Experte für Musikgeschichte, führt uns durch die faszinierende Entwicklung der Tonträger. Er beleuchtet, wie Edison 1877 die ersten Aufnahmen möglich machte und die Darbietung von Künstlern wie Enrico Caruso die Massenproduktion revolutionierte. Der Einfluss politischer Strömungen auf die Musikkultur in Deutschland wird ebenso thematisiert wie die evolutionären Schritte von Schallplatte zu Streaming. Besonders spannend ist das Comeback der Schallplatte und die digitale Transformation der Musiklandschaft.
Die Erfindung des Phonographen durch Thomas Edison im Jahr 1877 revolutionierte die Speicherung und Wiedergabe von Schallwellen auf Tonträgern.
Die Entwicklung von Streaming-Diensten und das Comeback von Vinyl spiegeln die Veränderungen im Musikgeschäft und den unterschiedlichen Hörerwartungen wider.
Deep dives
Die Entwicklung der Tonträger
Die Entwicklung von Tonträgern begann mit der Erfindung des Phonographen durch Thomas Edison im Jahr 1877, der es erstmals ermöglichte, Schallwellen zu speichern und wiederzugeben. Zuvor hatten Musikinstrumente auf mechanische Weise Töne erzeugt, aber der Phonograph konservierte die Musik in Form von Wachsüberzügen auf Walzen. Emil Berliner revolutionierte die Technik 1887, indem er die Schallplatte wie wir sie heute kennen, erfand, die es ermöglichte, eine große Anzahl von Kopien herzustellen. Diese Innovation führte zu einer massiven Verbreitung von Schallplatten und veränderte die Art und Weise, wie Menschen Musik konsumierten, erheblich.
Die Herausforderungen und der Einfluss des Radios
Mit der Einführung des Radios als neues Medium der Unterhaltung in den 1920er Jahren stand die Schallplattenindustrie vor einer ernsthaften Konkurrenz. Radiosendungen boten ein leicht zugängliches und kostengünstiges Angebot an Musik und Unterhaltung, was das Interesse an Schallplatten verringern konnte. Politische Ereignisse, wie die Machtübernahme der Nationalsozialisten, führten außerdem zu einer weiteren Verschiebung hin zum Radio, während viele jüdische Künstler Berufsverbot erhielten und Schallplattenherstellern die Produktion untersagt wurde. Trotz dieser Herausforderungen erlebte der Schallplattenmarkt nach dem Zweiten Weltkrieg eine Erneuerung, unterstützt durch die Einführung neuer kombinierter Geräte.
Der Übergang zur digitalen Musik
Die Erfindung der CD in den 1980er Jahren stellte einen Wendepunkt in der Musikwelt dar, da sie eine neue digitale und optische Speicherung ermöglichte. CDs boten eine höhere Klangqualität und eine verbesserte Robustheit im Vergleich zu Schallplatten. In den 1990er Jahren entstand das MP3-Format, das es erlaubte, Musikdateien zu komprimieren und online zu übertragen, wodurch die Musikindustrie vor neue Herausforderungen gestellt wurde. Der Aufstieg von Streaming-Diensten wie Spotify symbolisiert den aktuellen Trend zur digitalen Verbreitung von Musik, während Vinyl aufgrund des Wunsches nach einem emotionaleren Hörerlebnis ein Comeback erlebt.
1877 gelang es Thomas Alva Edison, Töne auf einem Tonträger zu speichern. Doch wie funktioniert das eigentlich? Und wie war der Weg von der knisternden Schellackplatte zum weltweit verfügbaren HiFi-Stream? Von Wolfgang Zehentmeier
Credits Autor dieser Folge: Wolfgang Zehentmeier Regie: Kirsten Böttcher Es sprachen: Thomas Loibl, Katja Amberger Technik: Christiane Gerheuser-Kamp Redaktion: Iska Schreglmann
Im Interview: Dipl.-Ing. Luise Allendorf-Hoefer, Hauptabteilung Technik am Deutschen Museum in München Silke Berdux, Hauptabteilung Naturwissenschaften am Deutschen Museum in München Carmen Zarrin-Naal, Eigentümerin eines Second-Hand-Schallplatten-Ladens in München
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