Neurodermitis — Diese Rolle spielen Stress, Genetik und Ernährung
Aug 28, 2024
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Dr. Yael Adler, ein Experte für chronisch-entzündliche Hautkrankheiten, erklärt die komplexe Welt der Neurodermitis. Er diskutiert, wie Stress und genetische Faktoren das Hautproblem beeinflussen können. Die Symptome wie Juckreiz und Rötungen werden genauso behandelt wie die Entwicklung der Behandlungsmöglichkeiten von Cortison bis hin zu moderneren Therapien. Dr. Adler gibt Tipps zur sanften Hautpflege und beleuchtet die Verbindung zwischen Hauterkrankungen und psychischen Belastungen.
Neurodermitis ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die durch Stress und Umweltfaktoren erneut aufflammen kann.
Moderne Behandlungsmethoden beinhalten spezielle Cremes und Medikamente, die das Immunsystem nicht vollständig unterdrücken, um Nebenwirkungen zu minimieren.
Deep dives
Häufigkeit und Symptome von Neurodermitis
In Deutschland sind rund 4 Millionen Menschen von Neurodermitis betroffen, einer der häufigsten chronisch entzündlichen Hautkrankheiten. Die Krankheit zeigt sich oft in Form von geröteten, trockenen und juckenden Hautstellen, was sowohl körperlichen als auch psychischen Stress verursacht. Bei den meisten Betroffenen tritt Neurodermitis bereits im Kindesalter auf, während etwa 2 bis 5 Prozent der Erwachsenen unter einer chronischen Form leiden, die auch in späteren Lebensphasen erneut auftreten kann. Selbst wenn die Symptome abklingen, bleibt die Veranlagung zur Erkrankung bestehen, und Faktoren wie Stress oder Umweltbedingungen können Schübe auslösen, sodass eine dauerhafte Hautpflege notwendig ist.
Entstehung und Behandlung von Neurodermitis
Neurodermitis hat genetische Ursachen und beeinflusst das Immunsystem, was zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Allergenen führt. Die Behandlung hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, wobei früher vor allem Cortison eingesetzt wurde, um die Symptome zu lindern, jetzt jedoch moderne Alternativen wie spezielle Cremes und injizierbare Medikamente zur Modulation des Immunsystems zur Verfügung stehen. Diese neuen Therapieansätze zielen darauf ab, spezifische Immunreaktionen zu regulieren, ohne die gesamte Immunabwehr zu unterdrücken, wodurch Nebenwirkungen minimiert werden. Dermatologen empfehlen zudem eine sanfte Hautpflege, um die ohnehin geschwächte Hautbarriere zu unterstützen und weitere Reizungen zu vermeiden.
Faktoren für das Wiederaufflammen von Neurodermitis
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Wiederaufflammen von Neurodermitis begünstigen können, darunter hormonelle Veränderungen, Stress und bestimmte Infektionen. Beispielsweise kann eine Veränderung der Darmflora durch Antibiotika negative Auswirkungen auf den Verlauf der Hauterkrankung haben. Auch physische Faktoren wie starker Sonnenbrand oder Hormonveränderungen, beispielsweise während der Menopause bei Frauen, tragen zur Verschlechterung der Symptome bei. Betroffene sollten darauf achten, ihre Haut angemessen zu pflegen, um die Barrierefunktion zu unterstützen und Auslöser zu vermeiden.
Neurodermitis zählt zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Hautkrankheiten und kann selbst nach etlichen symptomfreien Jahren erneut aufflammen. Welche Triggerfaktoren dazu führen können und wie Betroffene ihre Haut am besten pflegen, weiß Dr. Yael Adler.