“Drill, baby, drill!”: Was Trump für das Klima bedeutet
Nov 15, 2024
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Bob Berwyn, ein US-amerikanischer Klimajournalist und Experte für internationale Klimaverhandlungen, teilt seine Einsichten über die beunruhigenden Klimapolitik-Pläne der Trump-Präsidentschaft. Martin Staudinger, Außenpolitik-Experte und Autor, beleuchtet Chinas Einfluss auf den globalen Klimaschutz und die Differenzen in der Energiepolitik zwischen den USA und China. Beide diskutieren die geopolitischen Spannungen und deren Auswirkungen auf Europa. Auch humorvolle Anekdoten, wie die über bezaubernde Vögel, bringen Leichtigkeit in die ernsten Themen.
Die Präsidentschaft von Donald Trump wird als ernsthafte Bedrohung für die globale Klimapolitik betrachtet, da sein Rückzug aus dem Pariser Abkommen und die Förderung von fossilen Brennstoffen zu einer signifikanten Erhöhung der CO2-Emissionen führen könnten.
Trotz der Herausforderungen durch Trumps Politik zeigen einige US-Bundesstaaten Fortschritte beim Klimaschutz, was Hoffnung auf lokale nachhaltige Initiativen und Anpassungen signalisiert.
Deep dives
Trumps Auswirkungen auf die Klimapolitik
Die Präsidentschaft von Donald Trump wird als ernsthafte Bedrohung für die globale Klimapolitik betrachtet. Trumps Ankündigungen, Umweltbehörden zu schwächen, aus dem Pariser Klimaabkommen auszutreten und den Ausbau von Öl- und Gasbohrungen zu genehmigen, könnten erhebliche negative Auswirkungen auf die CO2-Emissionen in den USA haben. Eine Analyse schätzt, dass eine Trump-Regierung bis 2030 zusätzlich etwa vier Milliarden Tonnen CO2 emittieren könnte, was dem entspricht, was in den letzten fünf Jahren in der EU durch erneuerbare Energien eingespart wurde. Während einige Klimawissenschaftler argumentieren, dass die Transition zu erneuerbaren Energien nicht aufzuhalten ist, wird ein langsamerer Rückgang der US-Emissionen im Vergleich zu einer Regierung unter Biden erwartet, was die globalen Klimaziele stark gefährden könnte.
Ein Vakuum in der internationalen Klimapolitik
Die Wahl von Trump könnte ein Machtvakuum in der internationalen Klimapolitik hinterlassen, das von anderen Ländern, insbesondere China, gefüllt werden könnte. China wird als paradox betrachtet, da es einerseits der größte CO2-Emittent weltweit ist, gleichzeitig jedoch auch erhebliche Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien macht. Beispielsweise zeigt sich in Städten wie Peking ein starkes Wachstum von Elektroautos, was auf den Trend zur nachhaltigen Energie hindeutet. Während Trump die internationale Klimakooperation untergräbt, könnten Länder wie China versuchen, eine Führungsrolle im Klimaschutz zu übernehmen und sich von den USA abzugrenzen.
Globale Klimaziele unter Druck
Trotz der Herausforderungen durch Trumps Klimapolitik gibt es auch positive Entwicklungen auf lokaler Ebene in den USA. Nach den Wahlen haben viele Bundesstaaten für strengere Umweltauflagen gestimmt, was darauf hindeutet, dass das öffentliche Interesse an Klimaschutz und Umweltthemen nicht gänzlich verschwunden ist. Kalifornien beispielsweise hat ein bedeutendes Klimabudget von 10 Milliarden Dollar genehmigt, um gegen Waldbrände vorzugehen. Die Tatsache, dass einige Bundesstaaten weiterhin Fortschritte im Klimaschutz machen, gibt Anlass zur Hoffnung, dass trotz der politischen Rahmenbedingungen nachhaltige Initiativen weiterhin gefördert werden können.
Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen, weniger Ressourcen für Umweltschutz, dafür mehr Erdölbohrungen und Bergbau: Die Pläne des designierten US-Präsidenten lassen Klimaschützer weltweit erschaudern. Und sie schaffen ein Vakuum, das andere globale Player zu nutzen wissen. Katharina Kropshofer analysiert mit dem US-Klimajournalisten Bob Berwyn und dem FALTER-Außenpolitik-Experten Martin Staudinger die bevorstehende Ära der Weltklimapolitik.