Künstliche Intelligenz im Handwerk - Die Gewinner der KI-Revolution
Nov 7, 2024
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Matthias Brack, der Geschäftsführer von Brack Wintergarten, diskutiert, wie sein Schreinerbetrieb im Allgäu Künstliche Intelligenz zur Optimierung von Geschäftsprozessen einsetzt. Er erläutert, wie Technologien wie die Kunden-Ampel oder die Brötchenzähl-KI die Effizienz steigern können. Trotz aller Vorteile betont er die Unersetzlichkeit von Menschen im Handwerk. Die KI-Revolution steckt noch in den Kinderschuhen, und es wird eine Umstrukturierung der Gesellschaft notwendig sein, um das volle Potenzial zu entfalten.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Handwerk kann die Effizienz von Büroarbeiten um bis zu 80 Prozent steigern und somit wertvolle Zeit für Kundeninteraktionen schaffen.
Trotz der Vorteile der KI bleibt die individuelle Handwerksleistung unverzichtbar, während gleichzeitig eine gezielte Ausbildung des Nachwuchses notwendig ist, um Wissenslücken zu schließen.
Deep dives
Potenzial der KI im Handwerk
Im Handwerk bietet Künstliche Intelligenz enorme Effizienzsteigerungen, die bereits jetzt, nicht erst in der Zukunft, realisiert werden können. Veranschaulicht wird dies durch das Beispiel von Matthias Brack, einem Schreiner, dessen Büroarbeiten durch den Einsatz von KI um bis zu 80 Prozent effizienter gestaltet werden. Dies umfasst Aufgaben wie das Bearbeiten von E-Mails und das Sortieren von Dokumenten. Durch die Automatisierung dieser Tätigkeiten gewinnt er wertvolle Zeit, die er für beratungsintensive Kundeninteraktionen nutzen kann.
Kundenbewertung durch KI
Matthias Brack hat ein KI-basiertes System entwickelt, um die ernsthaften Kundenanfragen von weniger vielversprechenden zu unterscheiden. Interessenten füllen zunächst einen Fragebogen aus, der anonymisiert von der KI analysiert wird, um eine Bewertung der Anfrage zu erstellen. Anhand dieser „Ampel“-Kategorisierung priorisiert er die Kundenbearbeitung und entscheidet, welche Anfragen schneller und intensiver bearbeitet werden sollten. Diese Methode hat nicht nur die Effizienz des Kundenservices steigert, sondern auch die Conversion-Rate von Anfragen zu Aufträgen erheblich verbessert.
Vorteile der digitalen Werkzeuge im Handwerk
Zusätzliche digitale Werkzeuge, wie VR-Brillen und KI-gestützte Software, tragen zur Verbesserung der Kundeninteraktion und der Planungsprozesse bei. Diese Technologien ermöglichen es, Produkte virtuell zu visualisieren und kundenindividuelle Planungen zu erstellen. Zudem hilft die KI dabei, komplexe Grundrisse schneller zu erstellen und stellt sicher, dass die Planungen den Kundenwünschen entsprechen. Obwohl Matthias und sein Team an der Implementierung weiterer KI-Lösungen auf Baustellen arbeiten, betonen sie, dass individuelle Handwerksleistungen weiterhin Hauptbestandteil des Handwerks bleiben.
Die Herausforderung der KI-Integration im Handwerk
Trotz der Fortschritte gibt es Herausforderungen bei der Implementierung von Künstlicher Intelligenz in handwerkliche Prozesse. Ein zentrales Problem ist oft die fehlende Software für bestehende Maschinen, die mit KI interagieren könnten. Zudem bleibt es schwierig, die Expertise erfahrener Handwerker in digitale Formate zu gießen, weil viel Wissen nicht dokumentiert ist. Daher ist es wichtig, den Nachwuchs gezielt auszubilden und Technologien weiterzuentwickeln, um diese Wissenslücken zu schließen und das Potenzial von KI vollständig auszuschöpfen.
KI mag bei vielen Büroangestellten Sorgen wecken, doch das Handwerk bleibt gelassen. Bürokratie und Prozesse könnten vereinfacht werden, im Kerngeschäft seien Menschen noch unverzichtbar. Die neuen Möglichkeiten bringen jedoch Verantwortung mit sich. Carina hat einige Beispiele für Moritz mitgebracht.
Das erwartet Euch in dieser Episode: (03:25) Matthias Brack und seine Kunden-Ampel (12:05) Die Brötchenzähl-KI (20:40) KI-Revolution im Handwerk noch in Kinderschuhen (25:22) Fazit: Umstrukturierung der Gesellschaft notwendig
Unser Podcast-Tipp: Der KI-Podcast beschäftigt sich mit der Frage ‘Wie mache ich meinen Job zukunftssicher?’
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