Axel Hein, ein Experte beim WWF und ausgebildeter Meeresbiologe, beleuchtet die Herausforderungen des Fischkonsums in der heutigen Zeit. Er erklärt, warum überfischte Meere und die Probleme in der Aquakultur uns zum Umdenken anregen sollten. Axel diskutiert die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitssiegeln wie dem MSC und welche Fischarten wirklich nachhaltig sind. Außerdem klärt er, wie Verbrauchern durch Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit informierte Entscheidungen beim Fischkauf erleichtert werden können.
Die Mehrheit der Fischbestände zeigt unterschiedliche Gesundheitszustände, wobei 50,5 Prozent nachhaltig gefischt sind, 37,7 Prozent jedoch überfischt sind.
Konsumenten sollten beim Kauf von Fisch auf Herkunft und Fangmethoden achten, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen und überfischte Arten zu meiden.
Deep dives
Aktueller Zustand der Fischbestände
Laut aktuellen Daten sind etwa 50,5 Prozent der Fischbestände weltweit maximal nachhaltig gefischt, während 37,7 Prozent überfischt sind. Diese Informationen stammen aus dem SOFIA-Bericht der FAO, der alle zwei Jahre veröffentlicht wird. Die Diskussion über Überfischung sollte differenziert betrachtet werden, da es nicht nur um die Dezimierung der Bestände geht, sondern auch um die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen. Trotz der Herausforderungen in einigen Regionen sind die Meere also keineswegs am Kollaps, wodurch der Verzehr von Fisch unter bestimmten Bedingungen weiterhin möglich ist.
Regionale Unterschiede bei Fischbeständen
Die Fischbestände variieren stark je nach Region und Fischart, was Auswirkungen auf die Konsumempfehlungen hat. Zum Beispiel ist der Gelbflossentunfisch im Indischen Ozean stark bedroht, was bedeutet, dass Konsumenten aktuell davon absehen sollten, ihn zu kaufen. Ähnliches gilt für den Hering in der Ostsee, dessen Bestand auch unter Druck steht. Um verantwortungsvoll einkaufen zu können, ist es wichtig, den genauen Herkunfts- und Fangmethoden der verschiedenen Fischarten Beachtung zu schenken.
Nachhaltige Fischarten und deren Konsum
Bestimmte Fischarten, die in Österreich häufig konsumiert werden, bieten nachhaltige Optionen. Der Skipjack-Tunfisch ist beispielsweise unter den richtigen Bedingungen empfehlenswert, während der Gelbflossentunfisch aus dem Indischen Ozean gemieden werden sollte. Wildfang-Lachs zeigt sich überwiegend in gutem Zustand, wohingegen der atlantische Lachs, der oft aus Zucht stammt, überfischt ist. Bei Forellen empfiehlt sich der Konsum von heimischen Bio-Varianten, die aus umweltfreundlicheren Zuchtmethoden stammen.
Verantwortung des Konsumenten und politische Maßnahmen
Als Konsument ist es wichtig, bewusstere Entscheidungen zu treffen, indem man auf Fischarten und Fangmethoden achtet, die als nachhaltig eingestuft sind. Der WWF bietet einen Fischratgeber an, der aufzeigt, welche Arten verantwortungsbewusst konsumiert werden können. Politisch sind Verstärkungen in der Kontrolle und Rückverfolgbarkeit der Fischereipraktiken notwendig, um illegale und unnachhaltige Praktiken zu verhindern. Der Schutz von Meeresschutzgebieten spielt ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Erholung der Fischbestände und der Nachhaltigkeit in der Fischerei.
Axel Hein vom WWF erklärt, worauf man beim Fischkauf achten kann
Für viele gehört er beim Urlaub am Meer einfach dazu: Der Fisch auf dem Teller. Fisch gilt grundsätzlich auch als gesund - viele Ernährungsempfehlungen, auch die offzielle österreichische, raten zu ein bis zwei Mal Fisch in der Woche. Rund acht Kilo Fisch werden in Österreich pro Kopf gegessen, im globalen Durchschnitt sind es sogar 21 Kilogramm.
Aber es gibt eben so einiges, was den Fischgenuss trübt. Die Meere sind überfischt, viele Arten sind bedroht und die industrielle Fischerei zerstört ganze Ökosysteme in den Meeren. Auch die Aquakulturen stehen in der Kritik – wegen Antibiotika, Zerstörung von Lebensräumen und die Verwendung von Wildfisch als Futter.
Sollte man angesichts dieser Probleme überhaupt noch Fisch essen? Und wenn ja, welchen? Wie können wir Fisch genießen, ohne dabei die Meere zu plündern? Diese Fragen beantwortet Axel Hein im Podcast Edition Zukunft. Er ist studierter Meeresbiologe und seit 2009 beim Meeresschutzprogramm der Umweltorganisation WWF.
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