Lukas Kohlenbach ist Arzt und Wissenschaftsjournalist im Quarks-Team. Er erläutert die komplexen Beziehungen zwischen Körper und Psyche und stellt das biopsychosoziale Krankheitsentstehungsmodell vor. Dabei geht er auf moderne Ansätze in der Behandlung chronischer Erkrankungen, wie dem Reizdarmsyndrom, ein. Zudem wird diskutiert, wie Technologien wie Navi-Apps unsere Orientierung beeinträchtigen können. Kohlenbach hebt hervor, wie wichtig es ist, diese Zusammenhänge für eine ganzheitliche Gesundheitserfassung zu berücksichtigen.
18:26
forum Ask episode
web_stories AI Snips
view_agenda Chapters
auto_awesome Transcript
info_circle Episode notes
insights INSIGHT
Biopsychosoziales Modell erklärt Krankheit
Das biopsychosoziale Modell verbindet biologische, psychische und soziale Faktoren bei Krankheiten.
Es erklärt besser die Entstehung chronischer Erkrankungen als rein biologische Modelle.
insights INSIGHT
Ganzheitliche Therapie wirkt effektiver
Die beste Behandlung berücksichtigt körperliche und psychische Faktoren gleichzeitig.
Kombinierte Therapien beeinflussen insbesondere bei Stress die Beschwerden besser.
insights INSIGHT
Navi-Nutzung verringert Orientierung
Häufige Navi-Nutzung reduziert aktive Orientierung und Umgebungswahrnehmung.
Passive Navigation schwächt die Fähigkeit, mentale Karten zu bilden.
Get the Snipd Podcast app to discover more snips from this episode
Außerdem: Orientierungssinn - Machen Navis ihn kaputt? (10:55) // Mehr spannende Themen wissenschaftlich eingeordnet findet ihr hier: www.quarks.de // Habt ihr Feedback, Anregungen oder Fragen, die wir wissenschaftlich einordnen sollen? Dann meldet Euch über Whatsapp oder Signal unter 0162 344 86 48 oder per Mail: quarksdaily@wdr.de.
Host in dieser Folge ist Sebastian Sonntag. Und hier kommen die wichtigsten Infos für Euch:
KÖRPER ODER PSYCHE - WAS MACHT MICH KRANK? Bei vielen Krankheitsbildern sind die Grenzen zwischen körperlichen und psychischen Ursachen fließend. Die Wissenschaft versucht das seit den 1970er-Jahren mit dem biopsychosozialen Krankheitsentstehungsmodell zu erklären und zu erforschen. Das verändert auch, wie Ärztinnen und Ärzte vor allem chronische Beschwerden heute behandeln. Autor: Lukas Kohlenbach
Der Psychiater George Engel stellt Ende der 1970er-Jahre erstmals in der renommierten Fachzeitschrift Science das biopsychosoziale Krankheitsentstehungsmodell vor: https://www.science.org/doi/10.1126/science.847460
Wie gut das biopsychosoziale Krankheitsentstehungsmodell die Realität abbildet, wird seit vier Jahrzehnten intensiv diskutiert, wie diese Übersichtsarbeit von 2017 zeigt: https://www.mdpi.com/2227-9032/5/4/88
Die Leitlinie zur Therapie des Reizdarmsyndroms zeigt, dass es heute ausreichend Evidenz gibt, in bestimmten Fällen auch psychosoziale Aspekte mit zu behandeln: https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2022/02/ZfG_Leitlinie-LL-Reizdarmsyndrom_08.02.22.pdf
Unser Insta-Tipp für Euch zur Work-Life-Balance und ob wir mehr arbeiten sollten: https://www.instagram.com/p/DKcSxSxs1lp/?img_index=1
ORIENTIERUNGSSINN - MACHEN NAVIGATIONSSYSTEME IHN KAPUTT? Im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß: Mach mal schnell das Navi an. Viele haben das Gefühl, sich ohne GPS nicht mehr orientieren zu können. Tatsächlich lernen wir weniger über unsere Umgebung und mögliche Orientierungspunkte, wenn wir aufs Navi gucken. Ganz verloren sind wir ohne aber noch nicht. Über langfristige Auswirkungen ist kaum etwas bekannt. Autorin: Sabrina Loi
Meta-Analyse zu Navis und Orientierungssinn: https://doi.org/10.1016/j.jenvp.2024.102417
Mit Karte statt Navi entwickeln wir fast perfekte Kenntnisse über die Route und einen besseren Überblick über die Umgebung: https://doi.org/10.1016/j.jenvp.2006.08.001
Der hintere Hippocampus bei Londoner Taxifahrern ist vergrößert: https://doi.org/10.1073/pnas.070039597
Taxi- und Rettungswagen-Fahrer sterben seltener an Alzheimer: https://doi.org/10.1136/bmj-2024-082194