#111 Projekt Theater an der Wien - ein Opernhaus, eine Baustelle
Oct 4, 2024
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Fabian Burstein, Kulturmanager und Gastgeber des Podcasts "Bühneneingang", spricht über die komplexen Herausforderungen am Theater an der Wien. Die Baukosten stiegen dramatisch von 60 auf 81 Millionen Euro, was erhebliche Verzögerungen und Auswirkungen auf den Spielbetrieb nach sich zog. Burstein beleuchtet die Mängel im Kulturbereich, insbesondere beim Projektmanagement, und thematisiert die sozialen Konsequenzen für die Mitarbeiter. Zudem wird die Bedeutung unabhängiger investigativer Recherche in diesem Kontext hervorgehoben.
Die Sanierung des Theaters an der Wien führte zu erheblichen Kostensteigerungen von 60 auf 81 Millionen Euro und massiven Verzögerungen im Bauprozess.
Die mangelnde Transparenz und interne Kommunikationsprobleme innerhalb der Vereinigten Bühnen Wien gefährden das Vertrauen von Publikum und Mitarbeitenden langfristig.
Deep dives
Bauprojekt des Theaters an der Wien
Das Theater an der Wien hat in den letzten zweieinhalb Jahren eine umfassende Sanierung durchlaufen, die mit erheblichen Kostensteigerungen und Verzögerungen belastet wurde. Die ursprünglich veranschlagten 60 Millionen Euro sind bis auf 81 Millionen Euro gestiegen, was auf verschiedene Probleme während des Bauprozesses zurückzuführen ist. Diese finanziellen und zeitlichen Schwierigkeiten haben nicht nur den ursprünglichen Zeitplan durcheinandergebracht, sondern auch direkte Auswirkungen auf die geplanten Inszenierungen und den Spielplan gehabt. Der gesamte Prozess wurde durch eine nicht transparente Kommunikation der Verantwortlichen geprägt, was das Vertrauen in die Institution weiter untergräbt.
Whistleblower und interne Informationen
Ein Whistleblower hat Informationen über Verzögerungen und die Problematik der Kommunikation innerhalb der Vereinigten Bühnen Wien bereitgestellt, die darauf hinweisen, dass bereits frühzeitig klar war, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht eingehalten werden konnte. Diese Informationen deuteten darauf hin, dass die Probleme nicht offen kommuniziert wurden und Auswirkungen auf zukünftige Produktionen haben würden. Die betroffene Person brachte einen Audiomitschnitt einer Baustellenbesprechung als Beweis mit, der die Aussagen über die unvermeidlichen Verzögerungen bestätigte. Dies verdeutlicht nicht nur die Herausforderungen des Bauprojekts, sondern auch die Ernsthaftigkeit der internen Probleme in der Kommunikation und im Management.
Einfluss auf den Spielplan
Der Bauverzug des Theaters hat massive Auswirkungen auf den Spielplan, was zu einem weitgehenden Ausfall geplanter Aufführungen führte. Für die Saison 2024-2025 waren ursprünglich mehrere szenische Produktionen wie 'Idomeneo' geplant, deren Aufführungen nun vollständig gestrichen wurden. Stattdessen wird während des ersten Betriebsjahres nur eine begrenzte Anzahl an konzertanten Aufführungen stattfinden, was die finanzielle Situation der Theaterinszenierungen zusätzlich belastet. Diese Umstände führen nicht nur zu einem Verlust finanzieller Einnahmen, sondern auch zu einem Vertrauensverlust bei Publikum und Mitarbeitenden.
Systemische Probleme und Verantwortlichkeiten
Die Diskussion über die Missstände im Zusammenhang mit dem Bauprojekt wirft fundamentale Fragen zu den systemischen Problemen innerhalb der Vereinigten Bühnen Wien sowie der Wien Holding auf. Es wird kritisch hinterfragt, inwieweit die Verwaltungskontrollen und die Transparenz innerhalb der Institutionen gegeben sind, insbesondere angesichts der politischen Verstrickungen und der Verwobenheit von Kultur und Bauprojekten. Die Verantwortlichen blieben in ihren Antworten auf Anfragen vage und undetailliert, was darauf hinweist, dass möglicherweise tiefere Probleme in der Führung und Planung bestehen. Dies könnte langfristig das Vertrauen in die Kulturpolitik der Stadt Wien gefährden und zeigt die Notwendigkeit einer umfassenden Überprüfung der internen Abläufe und der Verantwortungsethik.
Von Michael Nikbakhsh. Ausgabe #111 ist das Ergebnis einer gemeinsamen Recherche mit Fabian Burstein, dem Host des Podcasts "Bühneneingang". Die Recherche führt ins rote Wien und da zu den Vereinigten Bühnen Wien. An diesen hängt das Theater an der Wien, das in den vergangenen zweieinhalb Jahren saniert und modernisiert wurde. Doch es gab Probleme mit der Baustelle. Die Projektkosten stiegen von 60 auf vorerst 81 Millionen Euro, die Fertigstellung verzögerte sich um Monate. Das hat nun Konsequenzen für das Theater und den Spielbetrieb - und diese reichen weiter, als es bisher von den Vereinigten Bühnen Wien dargestellt wurde. Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit.
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