
Worthaus Podcast 11.13.1 Gotthold Ephraim Lessing – Bibelkritik in der Aufklärung
Jul 29, 2022
Zu Gast ist Thorsten Dietz, Universitätsprofessor und Experte für historische-biblische Analysen. Er beleuchtet Lessings Einfluss auf die Bibelkritik der Aufklärung. Dietz diskutiert die Unterschiede zwischen antikem Geschichtsbewusstsein und modernen Quellenansprüchen. Besonders interessant ist Lessings Umgang mit Reimarus' kritischen Fragmenten. Zudem erklärt Dietz die drei zentralen Antworten Lessings auf das Glaubensproblem: Erfahrungsreligion, Vernunftreligion und die ethische Kernidee der Nächstenliebe, illustriert durch die Ringparabel.
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Aufklärung Als Geburtsstunde Modernen Geschichtsbewusstseins
- Das 18. Jahrhundert formte ein neues, wissenschaftliches Geschichtsbewusstsein, das Geschichte als fortschreitende, rekonstruierbare Realität begreift.
- Diese Verwissenschaftlichung verändert nachhaltig, wie Texte und Traditionen historisch bewertet werden.
Drei Ebenen Historischen Bewusstseins
- Dietz unterscheidet vorgeschichtliches, antikes und kritisches Geschichtsbewusstsein als unterschiedliche Umgangsweisen mit Quellen und Faktizität.
- Antike Historiker wie Herodot unterscheiden bereits zwischen sicherem Wissen und mutmaßlichen Berichten.
Quellenkritik Und Archäologie Verändern Die Forschung
- Im 18. und 19. Jahrhundert wächst das quellenkritische Bewusstsein: Historiker verlangen transparente Quellenangaben und Zeugenunterscheidungen.
- Archäologie, Numismatik und Schichtenforschung erweitern die historische Rekonstruktion weit über Textkritik hinaus.




