Vorbild für AfD: Wie Kickl in Wien die Macht übernimmt. Mit Anna Thalhammer
Jan 6, 2025
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Zu Gast ist Anna Thalhammer, Chefredakteurin des Magazins Profil und Expertin für österreichische Politik. Sie diskutiert die aufstrebende Rolle von Herbert Kickl und die Möglichkeit, dass er Kanzler wird. Thalhammer analysiert die politische Lage in Österreich und die Normalisierung rechtsextremer Parteien. Sie beleuchtet auch die ideologischen Unterschiede zwischen Kickl und seinem Vorgänger. Zudem wird die geopolitische Beziehung zwischen der FPÖ und Russland thematisiert sowie deren Einfluss auf die österreichische Außenpolitik.
Die FPÖ unter Herbert Kickl könnte als erste rechtspopulistische Regierung in Österreich agieren, was weitreichende Folgen für Europa haben könnte.
Die enge Zusammenarbeit zwischen der FPÖ und der AfD zeigt einen transnationalen Nationalismus, der die politische Landschaft in beiden Ländern verändert.
Deep dives
Die strategische Allianz der rechten Parteien
Die enge Zusammenarbeit zwischen rechtspopulistischen Parteien über nationale Grenzen hinweg wird thematisiert, insbesondere die Unterstützung zwischen der FPÖ in Österreich und der AfD in Deutschland. Dies markiert einen bemerkenswerten Wandel, der es diesen Parteien ermöglicht, Nationalismus in den Hintergrund zu rücken und gemeinsam an Wahlen und ideologischen Konflikten zu arbeiten. Ein Beispiel hierfür ist das Treffen von Alice Weidel und Herbert Kickl in Wien, wo sie ihre Absicht erklärten, gemeinsam bei Wahlen anzutreten. Diese transnationale Zusammenarbeit könnte weitreichende Folgen für die politische Landschaft in beiden Ländern haben.
Herbert Kickls Chancen auf das Kanzleramt
Herbert Kickl hat sich als möglicher neuer Kanzler Österreichs positioniert, da die FPÖ im Wahlkampf bemerkenswerte Erfolge verzeichnet hat. Der Bundespräsident hat ihm einen Regierungsbildungsauftrag erteilt, was die Möglichkeit einer Koalition mit der ÖVP eröffnet. Nach turbulenten Verhandlungen ist der Weg für Kickl und die FPÖ, die erste rechtspopulistische Regierung in Österreich zu führen, vielversprechend. Dies würde nicht nur eine entscheidende politische Wende für Österreich darstellen, sondern könnte auch signifikante Auswirkungen auf die politische Dynamik in Europa haben.
Die Rolle von Emotionen in der Politikwahl
Die Unterstützung der FPÖ wird nicht nur durch konkrete politische Themen, sondern auch durch starke Emotionen vorangetrieben. Herbert Kickl präsentiert sich als Volkskanzler, der sich von den 'Selbsternannten Eliten' abgrenzt und die Stimmen unzufriedener Bürger anspricht. Diese Emotionen, vor allem aufgrund von Krisen wie der Wirtschaftskrise, COVID-19 und dem Klimawandel, führen dazu, dass die Menschen sich radikaleren Positionen zuwenden. Die FPÖ nutzt diese Gefühle geschickt, um sich als Vertreterin der Bevölkerung in einem schwierigen politischen Klima zu positionieren.
Verbindungen zwischen der FPÖ und Russland
Die tiefen Verbindungen der FPÖ zu Russland und die Unterstützung dieser Partei von Seiten des Kremls werden als potenzielle Gefahren für die österreichische und europäische Politik diskutiert. Seit der Annexion der Krim hat die FPÖ Freundschaftsabkommen mit Putins Partei geschlossen und pflegt Kontakte zu russischen Geheimdiensten. Herbert Kickl zeigt sich in politischen Fragen oft auf der Seite Russlands, was ihn für die europäische Gemeinschaft problematisch macht. Diese Nähe könnte dazu führen, dass Österreich eine andere Haltung gegenüber Sanktionen und der Unterstützung der Ukraine einnimmt, was den politischen Frieden in der Region gefährden könnte.
In Österreich könnte es schon bald einen Rechtsaußen-Kanzler geben, der längst Vorbild für die AfD ist!
Herbert Kickl hat vom österreichischen Staatspräsidenten Alexander Van der Bellen den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten.
Jetzt will Kickl als Kanzler eine gemeinsame Koalition mit der ÖVP bilden.
Wie konnte es soweit kommen? Woher rührt der Erfolg der FPÖ? Und was bedeutet das für Deutschland und Europa?
Paul Ronzheimer diskutiert mit Anna Thalhammer, Chefredakteurin des Magazins „Profil“ in Österreich, über die aktuelle Lage.