Der Podcast taucht ein in die Geschichte des Gärtnerns, von antiken Gärten bis zum modernen Guerillagärtnern. Thema sind die Therapie des Gärtnerns, die Vielfalt der Gartenkunst und persönliche Herausforderungen beim Gärtnern. Auch die kulturelle Bedeutung des Gärtners und die Entwicklung der NATO werden diskutiert.
Gärtnern verbindet Sinnlichkeit, Spiritualität und Kunst in verschiedenen Gartentypen.
Schrebergärten entstanden als Rückzugsort vor urbaner Armut und haben bis heute gesellschaftliche Bedeutung.
Gärtnern als kulturelle Bewegung bietet individuelle Ausdrucksmöglichkeiten und lehrt Demut.
Deep dives
Entstehung und Entwicklung der Gartenkunst
Die Geschichte des Gärtnerns reicht weit zurück und zeigt verschiedene Entwicklungsstufen. Von den Ursprüngen in biblischen Zeiten mit dem Garten Eden bis zu alten Gärten in Babylon, Indien und China. Die Vielfalt an Gärten wächst von Haus- und Gemeinschaftsgärten über Permakultur- und Waldgärten bis zu botanischen Gärten. Die Verbindung von Sinnlichkeit, Spiritualität und Kunst spiegelt sich in den Gärten wider und prägt die Kultur.
Kleingärten und Schrebergärten: Geschichte und Bedeutung
Die Entstehung der Schrebergärten im 19. Jahrhundert als Reaktion auf die urbane Armut und als Rückzugsort für frische Luft und Bewegung. Die Idee der Gartenstädte in Großbritannien und Deutschland als Lösung für städtische Lebensbedingungen und die Entwicklung von Kleingärten als private Nischen und Anbauflächen. Die Geschichte der Kleingartenbewegung, ihre Bedeutung während und nach den Weltkriegen und ihre aktuelle Rolle in der Gesellschaft.
Gärtnern als kulturelle Bewegung und persönliche Leidenschaft
Die Entwicklung des Gärtnerns als kulturelle Bewegung im 21. Jahrhundert, insbesondere durch das Urban Gardening. Die Bedeutung des Gärtnerns als Kunstwerk, das alle Sinne anspricht und individuelle Ausdrucksmöglichkeiten bietet. Die persönliche Erfahrung der Hobbygärtnerin Sabine Platz und ihr langsamer Einstieg in die Leidenschaft des Gärtnerns, geprägt von Herausforderungen und Erfolgen.
Freude und Herausforderungen des Gärtnerns
Gärtnern kann frustrierend sein, da nicht alles immer gelingt, aber es bietet gleichzeitig spannende und erfüllende Momente. Trotz Misserfolgen wie z.B. beim Anpflanzen von Tomaten oder Erdbeeren, lässt sich aus jedem Scheitern lernen. Die philosophische Begleiterscheinung des Gärtnerns lehrt Demut und die Belohnung für die Mühe ist unvergleichlich, wie beim Genuss eigener Tomaten im August.
Heilende Wirkung des Gärtnerns und Entwicklung von Gemeinschaftsgärten
Gärtnern wirkt positiv auf Körper und Geist, was besonders in Therapieeinrichtungen wie der Gartentherapie in Reha-Kliniken genutzt wird. Die Entstehung interkultureller Gärten, die später die Urban Gardening Bewegung inspirierten, zeigt die Vielfalt und Bedeutung von Gemeinschaftsgärten. Die Gartentherapie schafft Selbstwirksamkeit und unterstützt Menschen mit schweren Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Zudem fördert die Entwicklung klimafreundlicher und nachhaltiger Anbaumethoden den Schutz der Umwelt und die Diversität in urbanen Gärten.
„Jetzt im Frühjahr lockt es die Gärtner (…) unwiderstehlich in den Garten; kaum haben sie den Suppenlöffel hingelegt, sind sie auch schon bei ihren kleinen Beeten, das Hinterteil zum wundervollen Himmel emporreckend.“ Der tschechische Schriftsteller Karel Capek beschreibt schon in den 1920er Jahren den typischen Gärtner. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Mehr als 17 Millionen Menschen haben in Deutschland einen Garten, bauen dort Obst und Gemüse an oder lassen Rosen, Sonnenblumen und Hortensien sprießen. Auch auf Balkonen und Fensterbrettern wird fleißig gegärtnert. Aber woher kommt diese Liebe zum Gärtnern? Wann fing der Mensch an, der Natur ein Stück Garten abzutrotzen? Und wie hat sich die Gartengestaltung im Laufe der Jahrtausende verändert? Ein Podcast über den Garten Eden, grüne Daumen und die neue Gartenbewegung.
Baumgart, Clemens Norbert: Zu Garten und Park in der Bibel auf altorientalischem Hintergrund, in: Gärten. Von der Naturbeherrschung zur gesellschaftlichen Utopie.
Habermalz, Christiane (2020): Anstiftung zum gärtnerischen Ungehorsam. Bekenntnisse einer Guerillagärtnerin. Heyne.
Hasselhorst, Christa (2004): Meister der Gartenkunst. Nicolai.
Hansmann, Walter u. Kerstin Walter (2006): Dumont Geschichte der Gartenkunst. Dumont Verlag.
Keller, Sara (2022): Der frühe südasiatische Garten. Sinnlichkeit und Spiritualität rund um die Stadt, in: Gärten. Von der Naturbeherrschung zur gesellschaftlichen Utopie.
Lane, Mark (2021): Royale Gärten. Prestel Verlag.
Paetzelt, Caterina: Schrebergärten – einst und heute, in: Gärten. Von der Naturbeherrschung zur gesellschaftlichen Utopie.
Platz, Platz (2021): Im Garten. Zwischen Knolle und Kompost liegt das ganze Leben. Ludwig Bucherverlag.
Thumfart, Alexander; Hollstein, Bettina u. Sandra Tänzer (2022): Gärten. Von der Naturbeherrschung zur gesellschaftlichen Utopie.
von Trotha, Hans (2012): Garten Kunst. Auf der Suche nach dem verlorenen Paradies. Bastei Lübbe (Quadriga).