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tl;dr #48: Bertolt Brecht: «Das Buch der Wendungen»

7 snips
Apr 2, 2025
Wolfgang Fritz Haug, ehemaliger Professor für Philosophie an der FU Berlin und Experte für Bertolt Brecht, taucht tief in die Philosophie des Dichters ein. Er diskutiert Brechts unvollendetes Werk 'Das Buch der Wendungen' und beleuchtet die Dialektik als Methode zur Gesellschaftsanalyse. Haug erklärt, wie Solidarität über Mitleid hinausgeht und hebt die praktische Philosophie hervor. Zudem wird die Rolle des Individuums in einer klassenlosen Gesellschaft sowie die Kunst, Gefühl und Vernunft im Theater zu verbinden, intensiv erörtert.
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Episode notes
INSIGHT

Denken als eingreifende Praxis

  • Brecht sieht Denken als Praxis, die dem Handeln vorausgeht und durch Dialektik geprägt ist.
  • Sein Buch der Wendungen baut eine Verbindung zwischen Ethik, Gesellschaftsanalyse und eingreifendem Denken auf.
INSIGHT

Verhaltenslehre statt Moralphilosophie

  • Brecht will eine Verhaltenslehre für den Marxismus entwickeln, nicht nur allgemeine moralische Normen.
  • Egoismus soll durch eine geordnete Gesellschaft nützlich für Allgemeinheit werden, nicht bekämpft.
INSIGHT

Offene Dialektik erfordert Eingreifen

  • Dialektik ist für Brecht ein gesellschaftlicher Prozess des Denkens und Veränderns.
  • Die Entwicklung ist offen, verlangt aktives Eingreifen und lässt sich nicht als einfache, teleologische Knospe-Rose-Entwicklung verstehen.
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