Julia Trahms, eine erfahrene Autorin und Reporterin im Quarks-Team, beleuchtet die Verbindung zwischen sozialen Medien und Essstörungen. Sie diskutiert, wie Trends wie 'SkinnyTok' das Körperbild beeinflussen und warum besonders junge Frauen betroffen sind. Trahms erklärt, dass Essstörungen vielschichtige Ursachen haben und die Statistiken oft ein differenzierteres Bild zeigen. Außerdem betont sie die Notwendigkeit, Hilfe zu suchen und den Austausch zwischen Betroffenen und Angehörigen zu fördern.
27:37
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insights INSIGHT
Häufigkeit bei Jugendlichen
Die KiGGS-Studie zeigt ~20% der 11–17-Jährigen mit auffälligem Essverhalten in 2003–2006 und 2014–2017.
Die Daten sind repräsentativ, aber schon älter und liefern nur Hinweise, keine Diagnosen.
insights INSIGHT
Behandlungszahlen ≠ Krankheitsprävalenz
Krankenkassendaten zeigen Behandlungszuwächse, z.B. fast +50% von 2019–2023 bei einer Kasse.
Solche Daten erfassen nur Diagnosen bei Behandelten und nicht die Gesamtzahl der Erkrankten.
insights INSIGHT
Krankenhausaufenthalte in Wellen
Krankenhausdaten zeigen wellenförmige Anstiege, mit starken Ausschlägen 2011–2014 und 2020–2022.
Der Corona‑Anstieg 2020–2022 war deutlich, 2023 sanken die Fälle wieder etwas.
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SkinnyTok, Thinstagram, Fitspiration - diese Hashtags trenden in den sozialen Medien und animieren zum Abnehmen. Gleichzeitig hört man: Die Zahl der Essstörungen nimmt rasant zu. Da liegt es nahe anzunehmen, dass diese beiden Dinge direkt miteinander zu tun haben. Doch guckt man genauer in die Statistik, ergibt sich ein differenzierteres Bild. Und der Medienkonsum erklärt nicht alles. // Alle Quellen und weitere Spezials findest Du hier: https://www.quarks.de/daily-quarks-spezial // Hast Du Feed
Host dieser Folge ist Sebastian Sonntag. Autorin und Reporterin ist Julia Trahms. Und das erwartet Dich:
(02:55) – Die Zahl der von Essstörungen Betroffenen schwankt (11:22) – Essstörungen haben mehrere Ursachen (14:32) – Zum Umfeld gehören auch die sozialen Medien (17:25) – Soziale Medien beeinflussen Gefühle und Körperwahrnehmung (20:52) – Junge Frauen sind stärker betroffen, junge Männer holen auf (24:21) – Bei Essproblemen: Hilfe holen!
Und das sind wichtigsten Quellen zu dieser Folge:
In diesem Quarks Daily Spezial hat Julia erklärt, was Bulemie, Magersucht und Binge Eating bedeuten: https://www.quarks.de/podcast/quarks-daily-spezial-folge-44-essstoerungen-warum-essen-zur-qual-werden-kann/
In der 1. Welle der KiGGS- Studie wurde das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen untersucht: https://www.rki.de/DE/Themen/Nichtuebertragbare-Krankheiten/Psychische-Gesundheit/Essstoerungen/Essverhalten-KiGGS.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Hier findest Du die Ergebnisse der 2. KiGGs Welle: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Bundesgesundheitsblatt/Downloads/2019_10_Cohrdes.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Sind soziale Medien schuld an Essstörungen? Für den Deutschen Bundestag wurde die Studienlage zu dieser Frage zusammengefasst: :ttps://www.bundestag.de/resource/blob/1030100/WD-8-057-24-pdf.pdf
Das Statistisches Bundesamt hat die Anzahl der in deutschen Krankenhäusern vollstationär behandelten Fälle von Essstörungen erfasst: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/219152/umfrage/in-krankenhaeusern-diagnostizierte-faelle-von-anorexie-und-bulimie/
Genvarianten führen zu Veränderungen im Gehirn, die das zwanghafte Verhalten vieler Magersüchtiger erklären könnten: https://www.nature.com/articles/nrn2682 , Wer wegen einer Essstörung Hilfe braucht, kann sich an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wenden. Die Nummer des Beratungstelefons: 0221-892031: https://www.bzga-essstoerungen.de/hilfe-finden/
Hier informieren Neurologen und Psychiater im Netz: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/essstoerungen/
Viele gute Infos gibt es auch bei der Deutsche Gesellschaft für Essstörungen: https://www.dgess.de/wissen/fuer-betroffene-und-angehoerige