Ep. 291: Ist Wählen verkehrt? Die Demokratie-Kritik des GegenStandpunkt
whatshot 42 snips
Mar 5, 2025
In diesem Podcast wird die marxistische Sichtweise auf Demokratie und Kapitalismus beleuchtet. Wahlen werden als Mittel bürgerlicher Herrschaft kritisiert, die die wahre Macht des Volkes einschränken. Diskutiert werden die Illusion der Volkssouveränität und die passive Rolle der Wähler. Außerdem wird die Rolle von Parteien und deren Einfluss ohne Regierungsbeteiligung thematisiert. Abschließend wird die Fragestellung aufgeworfen, ob es tatsächlich sinnvoll ist, seine Stimme abzugeben, und welche sozialen Auswirkungen dies hat.
59:07
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insights INSIGHT
Die Funktion der Wahl
Die Wahl dient nicht der Bürgerermächtigung, sondern der Bestätigung der bestehenden Ordnung.
Wähler mischen sich durch die Stimmabgabe wieder aus den zentralen Fragen aus.
insights INSIGHT
Das Subjekt der Wahl
Das wahre Subjekt der Wahl sind nicht die Wähler, sondern die Gewählten.
Die Wähler bestätigen durch ihre Stimme lediglich den bestehenden Zustand.
insights INSIGHT
Staat und Volk
Der Staat erschafft das Volk, nicht umgekehrt.
Zentrale Fragen des Zusammenlebens stehen nicht zur Wahl.
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Demokratie. Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft
Demokratie. Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft
Peter Decker
Zur Soziologie des Parteiwesens in der Modernen Demokratie
Zur Soziologie des Parteiwesens in der Modernen Demokratie
Robert Michels
Wohlstand für Alle
„Egal, welche Partei, Hauptsache, Sie gehen wählen!“, lautete jahrzehntelang die Wahlempfehlung, auf die sich alle einigen konnten. Bei der vergangenen Bundestagswahl war die Wahlbeteiligung erstaunlich hoch: 82,5 der Berechtigten schritten zur Urne. Inzwischen wird der Aufruf zum Wählengehen eingeschränkt, indem man dazu animiert, eine „demokratische Partei“ zu wählen.
Was aber, wenn es generell verkehrt ist, seine Stimme abzugeben? Diesen kontraintuitiven Ansatz verfolgte die Marxistische Gruppe, die sich aufgrund von Beobachtungen durch den Verfassungsschutz in den 1990er-Jahren auflöste. Dennoch sind einige Mitglieder bis heute publizistisch tätig, wenn auch anonym und als Kollektiv durch die Vierteljahreszeitschrift „Gegenstandpunkt“.
Darin wird die Demokratie als perfekte Form bürgerlicher Herrschaft bezeichnet – was nicht als Lob gemeint ist. Keineswegs gehe, wie in der Regel betont wird, die Staatsgewalt vom Volke aus. Wählen, so die Schlussfolgerung, sei letztlich verkehrt, weil die Wähler in ihre Unterordnung einwilligen und in allen relevanten Fragen des gesellschaftlichen Lebens gerade nicht souverän sind.
Mehr zu dieser marxistischen Demokratiekritik in der neuen „Wohlstand für Alle“-Folge von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt!
WERBUNG:
Hier geht es zum Podcast "Geschichte wird gemacht":
https://www.gewerkschaftsgeschichte.de/podcast-geschichte-wird-gemacht-53839.htm
#boeckler150-Seite:
https://www.boeckler.de/de/hans-boeckler-wird-150.htm
Kurz-Film:
https://www.gewerkschaftsgeschichte.de/mitbestimmung-geschichte-der-erfolge-und-niederlagen-55345-hans-boeckler-66532.htm
Comic:
https://www.boeckler.de/data/Comic.pdf
Literatur:
Peter Decker (Hrsg.): Demokratie. Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft, GegenStandpunkt Verlag.
Robert Michels: Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens, Alfred Kröner Verlag.
Veranstaltungen:
Wolfgang ist am 20. März in Reutlingen: https://www.keb-rt.de/programm/kw/bereich/kursdetails/kurs/25-1-02Z01/kursname/Kino%20anders%20gedacht%20131.%20MuT-Zeitgespr%E4ch%20mit%20Wolfgang%20M%20Schmitt/
Wolfgang ist am 25. März in Duisburg: https://filmforum.de/filme/rashomon-41834/
Ole ist am 14. April in Berlin: https://renaissance-theater.de/produktion/jakob-augstein-im-gespraech-5/