Rolf Steininger, emeritierter Professor für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck, beleuchtet die vielschichtigen Ursachen und Folgen des Koreakriegs. Er erklärt, wie dieser Konflikt die Wiederbewaffnung Westdeutschlands beschleunigte und welche geopolitischen Spannungen durch die Teilung Koreas entstanden. Zudem wird diskutiert, welchen Einfluss Stalins Tod auf die Friedensverhandlungen hatte. Steininger hebt hervor, wie der Koreakrieg die deutsche Wirtschaft begünstigte und kulturell durch die TV-Satire M.A.S.H. neu reflektiert wurde.
14:42
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Zentrale Rolle Kim Il-sung
Kim Il-sung war entschlossen, Korea mit allen Mitteln wiederzuvereinigen.
Er brauchte aber die Zustimmung von Stalin und Mao für einen Angriff auf Südkorea.
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Überraschender Angriff Nordkoreas
Nordkoreanische Truppen griffen den entmilitarisierten Süden unerwartet an.
Südkorea war schwach bewaffnet, Nordkorea hingegen stark aufgerüstet.
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UN reagiert auf Aggression
Die Vereinten Nationen verurteilten den nordkoreanischen Angriff scharf.
Die UN schickten Truppen zur Unterstützung Südkoreas unter US-Oberbefehl.
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Auch 75 Jahre nach Kriegsbeginn gibt es in Korea keinen Friedensvertrag zwischen Nord und Süd. Der Beginn des tödlichen Konflikts am 25.6.1950 hatte auch Auswirkungen auf Deutschland.
In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Kath:
warum der Koreakrieg die westdeutsche Wiederbewaffnung beschleunigt,
welchen Einfluss Stalins Tod auf den Frieden in Korea hat,
warum die deutsche Wirtschaft vom Koreakrieg profitiert,
wie die TV-Satire M.A.S.H. Anfang der 1970er Jahre den Koreakrieg wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt.
Die Alliierten des Zweiten Weltkriegs legen die Grenze zwischen Nord- und Südkorea entlang des 38. Breitengrads. So zerfällt das zuvor von Japan besetzte Land in zwei politische Systeme: Der Norden Koreas steht unter dem Einfluss von Stalin und Mao, der Süden ist durch die USA geprägt. Dennoch wünschen sich viele Koreaner eine Wiedervereinigung.
Auch die kommunistischen Nordkoreaner wollen die Einheit – notfalls mit Gewalt. Am 25. Juni 1950 überschreiten ihre Truppen die Grenze und greifen den Süden an. Ein solcher Akt der Aggression zeige die Gefahr für die Sicherheit aller freien Nationen, wendet sich der US-Präsident Harry Truman an seine Landsleute.
Die UN unter dem Oberbefehl der USA schicken Soldaten und Kriegsmaterial nach Korea. Es folgt ein dreijähriger Krieg mit Millionen Toten und ohne Sieger: Korea bleibt bis heute geteilt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Bernd Stöver, Professor für Internationale Geschichte, Universität Potsdam
Rolf Steininger, Professor em. Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck
Rolf Steininger: Der vergessene Krieg. Korea 1950-1953, München 2008
Bernd Stöver: Geschichte des Koreakriegs, München 2015
Odd Arne Westad: Der Kalte Krieg. Eine Weltgeschichte, Stuttgarg 2019