Carlo Masala, Professor für internationale Politik an der Bundeswehr-Universität München, diskutiert die strategischen Hintergründe des Ukraine-Kriegs. Er analysiert Trumps Frustration über Putin und die Konsequenzen für die US-Position zu Waffenlieferungen. Masala kritisiert die Inkonsistenzen europäischer Sanktionen und erörtert Putins militärisches Zeitspiel. Außerdem beleuchtet er die Herausforderungen bei der Abwehr russischer Drohnen im polnischen Luftraum und plädiert für klare rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland.
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Trumps Frust Ohne Strategische Folgen
Trump zeigte öffentlich Frust über Putin, doch Carlo Masala erwartet keine Folgen für Waffenlieferungen oder Sanktionen.
Masala sieht die US-Administration generell als sanktionsunwillig gegenüber Russland.
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Europa Setzt Auf Trumps Verantwortungsgefühl
Europäische Staaten hoffen, Trump werde den Konflikt als 'seinen Krieg' erkennen und mehr Engagement zeigen.
Masala glaubt, Europa versucht Trump im Spiel zu halten, damit Verantwortung sichtbar wird.
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Ball Ins Feld Der Europäer
Trump delegiert Druck auf Europa, indem er Sanktionen und Ölboykott thematisiert und die NATO erwähnt.
Masala interpretiert das als bewusstes Spiel, um europäische Uneinigkeit auszunutzen.
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Beim Staatsbesuch von Donald Trump in Großbritannien hat König Charles versucht, den US-Präsidenten auf der Seite der westlichen Länder und der Ukraine zu halten. Später erklärte Trump, Putin habe ihn hängen lassen. Dass sein Frust irgendwelche Konsequenzen hat - mit Blick auf die US-amerikanische Position hinsichtlich Waffenlieferungen für die Ukraine oder Sanktionen, glaubt Carlo Masala im Interview mit Host Anna Engelke nicht. Aus Sicht des Professors für internationale Politik an der Bundeswehr-Universität in München ist die US-Administration generell sanktionsunwillig, wenn es um Russland geht. Masala erklärt auch, warum die Strafmaßnahmen der Europäer nicht konsequent sind und welche Folgen das hat. Russlands Präsident Putin spiele derweil weiter militärisch und politisch auf Zeit und setze auf die, wie Masala sie nennt - "Brotkrumen-Theorie". Weitere Themen des Interviews sind das zu Ende gegangene russisch-belarussische Manöver Zapad, die russischen Drohnen im polnischen Luftraum und die Abwehr von Drohnen. Mit Blick auf Deutschland plädiert Masala dafür, rechtliche und eindeutige Grundlagen zu schaffen, um überhaupt Drohnen im deutschen Luftraum runterholen zu können.
In der aktuellen Lage berichtet Kai Küstner darüber, dass sowohl die Ukraine als auch Russland Botschaften der Stärke auszusenden suchen: Russlands Machthaber Putin spricht von über 700,000 Soldaten an den Frontlinien. Um damit den Eindruck der Übermächtigkeit zu erwecken. Eine Zahl, die nach Einschätzung von Beobachtern stark übertrieben ist. Der ukrainische Präsident Selenskij besuchte die ukrainischen Soldaten in Donezk. Und erklärte, nordwestlich von Pokrowsk hätte die Ukraine zuletzt rund 160 Quadratkilometer und zahlreiche Ortschaften zurückerobert. Kai ordnet dies ein und erläutert, dass die ukrainischen Truppen zwar Gegenoffensiven durchführen, insgesamt aber Russland in der Initiative bleibt und in den letzten Wochen mehr Gebiete eroberte, als die Ukrainer zurückgewinnen konnten.
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
Das Interview mit dem Sicherheitsexperten Carlo Masala: https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio-287996.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Berlin Code LIVE: Dortmund, Anfänger und ein großer Kanzler https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:cf127e7951a2fd02/
(Sonderfolge vor Publikum am 15. September 2025 von der Dachlounge des rbb hoch über Berlin)