#289 Dr. Corinna Geiger: Dauerstress? Wie du dein Cortisol wieder ins Gleichgewicht bringst
May 6, 2025
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Dr. Corinna Geiger, Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie aus Wien, beleuchtet die Schattenseiten von Cortisol und chronischem Stress. Sie erklärt, wie Dauerstress unser Immunsystem schwächt, Schlafstörungen verursacht und die Stimmung beeinträchtigt. Die Expertin gibt praktische Tipps, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen, betont die Bedeutung von Schlafhygiene und zeigt auf, wie Ernährung und Bewegung eine Rolle bei der Regulierung des Cortisolspiegels spielen. Ein must-hear für alle, die Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern möchten!
Cortisol spielt eine entscheidende Rolle im Stressmanagement und bleibt bei dauerhafter Belastung auf einem kritischen Niveau, was die Gesundheit gefährdet.
Individuelle Unterschiede in der Stressreaktion erfordern maßgeschneiderte Strategien zur Regulierung des Cortisolspiegels, um persönliche Stressfaktoren zu bewältigen.
Gesunde Lebensstilfaktoren wie ausreichender Schlaf, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind entscheidend zur Senkung des Cortisolspiegels und Verbesserung des Wohlbefindens.
Deep dives
Die Rolle von Cortisol im Stressmanagement
Cortisol, bekannt als Stresshormon, spielt eine entscheidende Rolle im Körper und hilft uns, mit akuten Stresssituationen umzugehen. Es wird in der Nebennierenrinde produziert und aktiviert Prozesse, die es uns ermöglichen, in kritischen Momenten handlungsfähig zu sein, indem es beispielsweise den Blutzuckerspiegel erhöht und die Energie mobilisiert. Wenn Stress jedoch langfristig anhält und kein Abbau erfolgt, kann ein Übermaß an Cortisol zu Gesundheitsproblemen führen, einschließlich Immunreaktionen und erhöhtem Blutdruck. Die ständige Belastung führt dazu, dass der Körper in einem Zustand der permanenter Aktivierung bleibt, was langfristig negative Folgen für das Wohlbefinden hat.
Individuelle Stressreaktionen und ihre Auswirkungen
Die Reaktion auf Stress, einschließlich der Ausstoßmenge von Cortisol, ist individuell und kann von Geschlecht, Alter und genetischen Faktoren abhängen. Studien zeigen, dass Frauen im Alter stärker auf Stressoren reagieren, während Männer häufig von Beginn an höhere Basalwerte aufweisen. Solche Unterschiede beeinflussen nicht nur die allgemeine Stressresilienz, sondern auch die Fähigkeit, Stress abzubauen und die eigene Stressbewältigung zu unterstützen. Daher ist es wichtig, persönliche Stressfaktoren zu erkennen und individuelle Strategien zu entwickeln, um den Cortisolspiegel zu regulieren.
Einfluss von Lebensstil auf Cortisol und Stress
Bestimmte Lebensstilfaktoren, wie Schlaf, Ernährung und Bewegung, spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Cortisolspiegels und der Stressbewältigung. Ein gesunder Schlaf ist besonders wichtig, um die Cortisolproduktion während der Nacht zu senken und somit einen erholsamen Schlaf zu fördern. Ernährung kann ebenfalls einen großen Einfluss ausüben; eine ausgewogene Kost, die regelmäßig eingenommen wird, hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, was wiederum die Cortisolproduktion beeinflusst. Bewegung, insbesondere in Form von gezielten Entspannungstechniken wie Yoga oder Atemübungen, kann helfen, Cortisol akut zu senken und die allgemeine Stressresilienz zu verbessern.
Die Verbindung zwischen Cortisol und psychischer Gesundheit
Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben und zu Problemen wie Schlafstörungen, Gewichtszunahme und Erschöpfungszuständen führen. Menschen, die unter chronischem Stress leiden, zeigen häufig verminderte Impulskontrolle und empfinden eher negative Emotionen, was ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen kann. Wenn beispielsweise Menschen Schwierigkeiten haben, Gewicht zu verlieren oder sich häufig müde und ausgelaugt fühlen, spielt oftmals ein Ungleichgewicht im Cortisolhaushalt eine entscheidende Rolle. Dieser Zusammenhang zeigt die Notwendigkeit, Stressbewältigungsstrategien nicht nur als körperliche, sondern auch als psychische Gesundheitsmaßnahme zu betrachten.
Praktische Strategien zur Stressbewältigung
Um den Cortisolspiegel zu regulieren und die Auswirkungen von Stress zu minimieren, gibt es verschiedene praktische Strategien. Regelmäßige und bewusste Atemübungen, Meditation oder leichte körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge können bereits helfen, den Stresspegel zu senken. Zudem sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden, die den Körper mit den notwendigen Nährstoffen versorgt und den Blutzuckerspiegel stabil hält. Letztlich ist ein bewusster Umgang mit Stressfaktoren entscheidend, um ein Gleichgewicht zwischen Lebensanforderungen und persönlichem Wohlbefinden herzustellen.
Ständig erschöpft. Gereizt ohne Grund. Dauernd unter Strom – kommt dir das bekannt vor? Dann könnte das Stresshormon Cortisol eine Rolle in deinem Leben spielen. Es hilft uns zwar eigentlich, mit Druck und Gefahren umzugehen. Aber wenn es dauerhaft hoch bleibt, wird’s kritisch. Denn zu viel Cortisol macht uns auf Dauer krank, ohne dass wir es merken.
Wie erkenne ich, dass mein Körper im Stressmodus festhängt?
Was kann ich konkret tun, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen? Und wie viel Ruhe braucht der Mensch wirklich? In dieser Folge spricht Host Niki Löwenstein mit der Wiener Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie Dr. Corinna Geiger, die in ihrer Praxis mit den körperlichen und seelischen Folgen von chronischem Stress konfrontiert ist.
Der Körper bleibt im Überlebensmodus
Das Hormon Cortisol wird in den Nebennieren produziert und ist Teil unseres körpereigenen Alarmsystems. Es mobilisiert Energiereserven, hält uns wachsam und bereit für schnelle Reaktionen. Ideal, wenn wir in Gefahr sind oder unter Zeitdruck stehen. Doch genau dieses System läuft bei vielen Menschen inzwischen dauerhaft. Der Körper bleibt im „Überlebensmodus“, was langfristig das Immunsystem schwächt, den Schlaf stört, den Blutzucker durcheinanderbringt und sogar Entzündungen fördern kann.
Expertin Dr. Corinna Geiger erklärt, wie sich ein hoher Cortisolspiegel auf Schlaf, Verdauung, Energielevel und Stimmung auswirkt – und welche Schritte helfen, um Körper und Kopf runterzufahren.
Du erfährst, wie du Stresssymptome besser erkennen kannst, warum dein Bett wirkungsvolle Medizin sein kann – und was wirklich hilft: von Ernährung über Bewegung bis zur bewussten Pause. Eine Folge für alle, die sich nicht nur funktionierend durch den Alltag schleppen, sondern bewusst gut auf Stress reagieren wollen.
Was wir außerdem aus dieser Episode mitnehmen:
Cortisol & Adrenalin – Best friends?
Warum wir im Alter dünnhäutiger werden
Wozu wir ACTH brauchen
Was Opioid-Rezeptoren mit Cortisol zu tun haben
Warum langes Ausschlafen ein Mehr an Stress bedeutet
Welche Auswirkungen Stress über lange Zeit hat
Warum wir ungesünder essen, wenn wir schlecht schlafen
Warum sich bei Stress manchmal der Magen zu Wort meldet
Warum Magnesium vor dem Schlafengehen sinnvoll sein könnte