Bob Blume, Lehrer und Bildungsinfluencer, diskutiert die nötige Vision für Bildung in Zeiten des Informationsüberflusses. Er thematisiert kreative Lernansätze und die Wichtigkeit von Partizipation im Unterricht. Zudem spricht er über die Rolle von sozialen Medien, insbesondere Instagram, für den Aufbau von Bildungscommunities. Blume beleuchtet die Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation und die schrittweise Transformation des Bildungssystems, die Zeit und Bewusstsein erfordert. Er betont, wie entscheidend ein individueller Ansatz für selbstständiges Lernen ist.
Die Unzufriedenheit im deutschen Bildungssystem erfordert eine gemeinsame Vision, um das Lehren und Lernen grundlegend zu transformieren.
Vorbilder und inspirierende Persönlichkeiten in der Bildung spielen eine entscheidende Rolle für die Entwicklung und Motivation von Lehrkräften.
Kreative Lernmethoden und die Integration digitaler Medien sind notwendig, um Schüler aktiv einzubeziehen und die Lernmotivation zu steigern.
Deep dives
Herausforderungen im Bildungssystem
Das Bildungssystem hat mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen, insbesondere durch einen Mangel an Engagement von Schülern und Lehrern, was die Motivation zum Lernen betrifft. Viele Lehrkräfte berichten, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Schüler zu erreichen und sie in den Lernprozess einzubeziehen. Dies führt zu Orientierungslosigkeit, besonders in einer Welt, die von Informationsüberflutung geprägt ist. Es wird betont, dass eine grundsätzliche Transformation der Schule notwendig ist, um diesen Herausforderungen besser begegnen zu können.
Die Rolle der Vision in der Bildung
Eine klare und inspirierende Vision von Bildung wird als wesentlich erachtet, um Veränderungen im schulischen Kontext anzustoßen. Der Gast des Podcasts, Bob Blume, thematisiert in seinem Buch die Bedeutung einer solchen Vision und skizziert zentrale Komponenten, die dazu beitragen können. Diese Vision sollte das Lernen als zentrale Kategorie in den Fokus rücken und den Lehrkräften helfen, ihre Rolle neu zu definieren. Damit wird auch die Bedeutung der Persönlichkeitsentwicklung von Lehrenden betont, die als Wegbereiter für den Wandel fungieren.
Einfluss von Vorbildern und Inspiration
Das Gespräch hebt hervor, wie wichtig Vorbilder in der Bildungslandschaft sind und welche Rolle sie in der eigenen Entwicklung der Lehrkräfte spielen. Bob Blume nennt Michel Friedmann als Beispiel für jemanden, der mit seiner Haltung und seinem Engagement zur Menschlichkeit beiträgt. Solche Vorbilder motivieren Lehrer, auch in herausfordernden Zeiten einen positiven Einfluss auf ihre Schüler auszuüben. Es wird darauf hingewiesen, dass das Teilen von Erfahrungen und Herausforderungen unter Lehrkräften ein effektiver Weg sein kann, um voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Transformation durch individuelle Ansätze
Um die Herausforderungen im Bildungssystem zu bewältigen, werden individuelle Ansätze und kreative Methoden hervorgehoben, die Schüler aktiv in den Lernprozess einbeziehen. Der Einsatz von Theater-AGs und Medienprojekten wird als Möglichkeit beschrieben, um Lernen außerhalb der traditionellen Strukturen zu gestalten. Dies fördert nicht nur die Kreativität, sondern auch die persönliche Entwicklung der Schüler, die sonst möglicherweise nicht die Chance dazu bekämen. Der Austausch über solche innovativen Ansätze kann helfen, ein neues Bewusstsein für alternative Lernmethoden zu schaffen und diese in die schulische Praxis zu integrieren.
Der Einfluss der Digitalisierung
Die Digitalisierung wird als zentraler Faktor für die Transformation der Bildung betrachtet, der jedoch auch große Herausforderungen mit sich bringt. Es wird diskutiert, wie digitale Medien sinnvoll in den Unterricht integriert werden können, um die Lernmotivation zu steigern. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass der Druck der Digitalisierung zu einer weiteren Entfremdung zwischen Lehrern und Schülern führt. Die Wichtigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit digitalen Werkzeugen und deren Nutzung wird betont, um eine verantwortungsvolle und produktive Lernumgebung zu schaffen.
Die Unzufriedenheit über die Art, wie in Deutschland heute gelehrt und gelernt wird, wächst auf verschiedenen Seiten: Bei den Schüler:innen, die sich über antiquierte Unterrichtsformen beschweren, bei den Lehrkräften, die unter einer hohen Belastung leiden, und selbst in der Bildungsverwaltung, die ein stabiles System zu steuern versucht. Die aktuellen Publikationen des Forum Bildung Digitalisierung („Navigator Bildung Digitalisierung“) und von Bob Blume („Warum noch lernen“) verbindet in dieser Situation eine Erkenntnis: Um das Lehren und Lernen zu gestalten, müssen wir eine gemeinsame Vision von Bildung entwickeln! In der ersten Folge der dritten Staffel von Auftrag:Aufbruch spricht Host Jöran Muuß-Merholz mit Bob Blume, Lehrer, Autor und Bildungsinfluencer, über die Relevanz des Lernens in einer Zeit des Informationsüberflusses, wie Schule sich verändern lässt sowie über „Tik Tok-Quatsch“ und Wissenschaftskommunikation. Viel Freude beim Hören!