Die Hetzkampagne gegen Alexandra Föderl-Schmid - #1088
Feb 14, 2024
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Barbara Tóth, Leiterin des Medienressorts im Falter und Expertin für Medienanalyse, diskutiert die angespannte Situation rund um Alexandra Föderl-Schmid. Sie erörtert die aggressive Medienkampagne gegen die Chefredakteurin und die fehlende Solidarität von Kollegen. Tóth beleuchtet auch die fragwürdigen Methoden des Plagiatjägers Stefan Weber sowie die Folgen solcher Angriffe auf den Journalismus insgesamt. Zudem werden die Herausforderungen des Journalismus in Krisenzeiten und die Wichtigkeit des Schutzes kritischer Journalisten thematisiert.
Die angreifenden Medienkampagnen gegen Alexandra Föderl-Schmid stellen eine Bedrohung der Pressefreiheit dar und zeigen die Schwächen der Medienlandschaft auf.
Die passive Haltung vieler Journalisten bis zur Vermisstmeldung von Vöderl-Schmid verweist auf eine problematische Solidarikultur innerhalb der Branche.
Deep dives
Kampagne gegen Alexandra Vöderl-Schmidt
Die Auseinandersetzung um die stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung, Alexandra Vöderl-Schmidt, wird als gezielte Kampagne beschrieben, die nicht den Standards des Journalismus entspricht. Der Plagiatsjäger Stefan Weber und ein rechtes Online-Medium arbeiten zusammen, um sie in den Fokus zu rücken. Die Vorwürfe, die gegen sie erhoben werden, sind übertrieben und sexistischer Natur, da sie keine Möglichkeit zum angemessenen Widerspruch erhält. Die Tatsache, dass Weber, der die Vorwürfe erhebt, selbst ein persönliches Interesse an der Sache hat, wirft zusätzliche Fragen über die Seriosität dieser Angriffe auf.
Reaktionen der Medien und der Öffentlichkeit
Das Verhalten der Medien in Österreich und Deutschland während der Kampagne wird kritisch betrachtet, da viele Journalisten nicht öffentlich Solidarität mit Vöderl-Schmidt zeigten, bis sie als vermisst galt. Erst nach ihrer Vermisstmeldung äußerten viele Mitgefühl, während zuvor eine passive Haltung eingenommen wurde. Diese plötzliche Wende im Verhalten wird als merkwürdig empfunden, da jene, die nun Unterstützung anbieten, sich zuvor nicht geäußert hatten. Die fehlende Unterstützung vor dem Vorfall deutet auf eine problematische Kultur innerhalb der Medienlandschaft hin, die oft nicht bereit ist, sich gegen Angriffe zu solidarisieren.
Dimensionen des Angriffs auf die Pressefreiheit
Die Vorfälle werden nicht nur als persönliche Angriffe auf Vöderl-Schmidt, sondern auch als Bedrohung der Pressefreiheit gewertet. Die Nutzung koordinierter Online-Kampagnen gegen Journalisten verschärft das Problem, da diese auch andere kritische Stimmen zum Schweigen bringen können. Darüber hinaus ist die Reaktion von Medienunternehmen auf solche Angriffe oft unzureichend, was journalistische Integrität und die Sicherheit der Journalisten gefährdet. Ein neuer Ansatz, bei dem sowohl Medieneinrichtungen als auch die Gesellschaft Verantwortung übernehmen, ist notwendig, um Journalisten besser zu schützen und Missbrauch durch selbsternannte Plagiatsjäger zu verhindern.
Was hinter den Angriffen gegen die prominente Chefredakteurin und dem Aufruhr in der Süddeutschen Zeitung steht, erklären Barbara Tóth und die Generalsekretärin des Presseclub Concordia in Wien, Daniela Kraus.
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