Steffen Obermann, Leiter des Zufall-Labs bei der Zufall Logistics Group, ist ein Quereinsteiger mit einem reichen Erfahrungshorizont. Er spricht über den Wandel vom klassischen Spediteur zu einem innovativen Logistikdienstleister. Achtsamkeit wird großgeschrieben, sowohl im Umgang mit Mitarbeitenden als auch in der nachhaltigen Logistik. Obermann betont die Wichtigkeit, interne Probleme zu verstehen, bevor Lösungen gefunden werden. Zusammenarbeit mit Startups und ein Fokus auf menschliche Logistikkultur stehen im Vordergrund der Innovationsstrategie.
47:24
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insights INSIGHT
Typische Logistikkultur
Die Logistikbranche ist herzlich und statusarm, sie lebt von leidenschaftlichen Menschen trotz hoher gesellschaftlicher Unterschätzung.
Logistiker sind mit Herzblut dabei und akzeptieren täglich den sich ändernden Alltag und Kundenwünsche.
insights INSIGHT
Innovation vs. Veränderung
Innovation und Veränderung sind unterschiedliche Fähigkeiten, aber beide entscheidend für Unternehmensdauer.
Veränderungsfähigkeit bedeutet, mit externen Einflüssen klarzukommen, Innovation heißt Altes aufgeben und neu denken.
question_answer ANECDOTE
Achtsamkeit wächst im Unternehmen
Das Startup Logimate entstand als Joint Venture für Influencer-Fulfillment mit Female Leadership.
Ein Bereichsleiter lernte durch Meeting-Check-ins Achtsamkeit kennen und nahm diese dann auch in seiner Abteilung auf.
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Der familiengeführte, mittelständische Traditionslogistiker ZUFALL Logistics Group aus Göttingen hat sich die Themen Innovationen, Nachhaltigkeit und…ja…Achtsamkeit auf die Fahne geschrieben. Das zufall lab, geleitet von Steffen Obermann, spielt beim Erreichen dieser Unternehmensziele eine entscheidende Rolle.
Mit unserem Host Boris Felgendreher spricht Steffen in dieser Folge des BVL Podcasts unter anderem über folgende Themen:
Hintergrund:
Zufall Logistics: Familiengeführt, fast 100 Jahre alt, 2.200 Mitarbeitende, 11 Standorte.
Wandel vom klassischen Spediteur zum vielseitigen Logistikdienstleister.
Steffen Obermann ist Quereinsteiger (fünfte Branche), begeistert von der menschlichen Logistikkultur.
Entstehung & Struktur des zufall labs:
Gründung des Labs 2019 in eigener Immobilie (ehemalige Spedition), räumlich nah, aber bewusst physisch getrennt.
Ziel: Kombination aus Innovationsfähigkeit & Veränderungskompetenz.
Kulturwandel & Achtsamkeit:
Einführung von Achtsamkeitsmethoden (z. B. Meeting-Check-ins).
Ziel: achtsame, nachhaltige Logistik mit Fokus auf Mensch, Umwelt & Wirtschaftlichkeit.
Rückenfreundliche Gabelstapler, Körperbelastungstests, inklusive Arbeitsmodelle (z. B. Kooperation mit Werkstätten).
Strategiewechsel & Lernkurve:
Früher: Technologie-getriebener Push-Ansatz (Startups finden → Idee suchen).
Heute: Problem-getriebener Pull-Ansatz (Problem im Unternehmen identifizieren → Lösung/Startup suchen).
Wandel durch Feedback von operativen Mitarbeitenden
Finanzierung & Struktur:
Jahresbudget ≈ 1 Mio. €, getragen über Umlage der Geschäftsbereiche.
lab ist kein Profitcenter – Fachbereiche müssen Innovationsprojekte nicht selbst finanzieren.
Ziel: Risikoarmes Testumfeld schaffen.
Erfolgreiche Projekte:
LogiMate: Fulfillment für Influencer – Female Leadership, hoher Frauenanteil.
KI-Volumengate: Kooperation mit Fraunhofer & Kartoffel-KI-Startup für automatisierte Volumenmessung.
Digitaler Zwilling für Umschlagslager – eigenentwickelt & staatlich gefördert.
Zukunftstag: Alle zwei Jahre >2.000 Besuchende, Innovationsstände & Workshops.
Misserfolge & Learnings:
Reifenzähl-App: technisch interessant, aber kein praktischer Nutzen → eingestellt.
Lokales Händlerportal in Göttingen: kaum Resonanz.
Autonome Fahrzeuge (Yard & Stapler): im eigenen Betrieb aktuell nicht realisierbar.
Zusammenarbeit & Ausblick:
Enge Partnerschaft mit KRONE (smarte Wechselbrücken).
Erste gemeinsame Innovationsworkshops mit Kunden gestartet.
Wunsch: Kunden zukünftig stärker in gemeinsame Innovationsprojekte einbinden.