Vom Tesla-Chef Deutschland zum Gründer von 1Komma5 Grad: Wie viel Elon Musk steckt in Ihnen, Herr Schröder?
Apr 4, 2025
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Philipp Schröder, ein einflussreicher deutscher Start-up-Unternehmer und ehemaliger Tesla-Chef in Deutschland, spricht über seine Gründung von 1Komma5 Grad, das sich der Elektrifizierung von Haushalten widmet. Er teilt Einblicke in die Unternehmenskultur von Tesla und die Herausforderungen seines Start-ups. Schröder diskutiert die ambivalente Wahrnehmung von Elon Musk, sowie die Bedeutung von Diversität und Innovation in der Wirtschaft. Auch seine persönliche Transformation durch kontrollierte Überforderung kommt zur Sprache.
Philipp Schröder hat bei 1Komma5 Grad die ergebnisorientierte Unternehmenskultur von Tesla übernommen und innovative Lösungen zur Elektrifizierung von Haushalten entwickelt.
Obwohl der Markt für Solaranlagen schrumpft, wächst 1Komma5 Grad weiterhin durch Preisoptimierungen und ein starkes Geschäftsmodell.
Schröder betont die Notwendigkeit von Diversität in der Unternehmenskultur, um bessere Entscheidungen zu treffen und Innovation zu fördern.
Deep dives
Philipp Schröder und sein Werdegang
Philipp Schröder, ein prominentes Gesicht der deutschen Energieszene, hat als CEO von 1,5 Grad und ehemaliger Deutschland-Chef von Tesla eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Sein beruflicher Werdegang wurde stark von seiner Zeit bei Tesla geprägt, wo er von Elon Musk persönlich interviewt wurde. Schröder hat die Unternehmenskultur und die ergebnisorientierte Einstellung von Tesla in seine aktuelle Rolle integriert, auch wenn er sich von den damaligen Ansichten seines Chefs distanziert hat. Unter seiner Führung hat 1,5 Grad jedoch schnell an Bedeutung gewonnen und sich als ein wichtiger Akteur im Bereich der Elektromobilität und der energetischen Ausstattung von Gebäuden etabliert.
Das Geschäftsmodell von 1,5 Grad
1,5 Grad bietet eine umfassende Lösung für die Elektrifizierung von Gebäude durch verschiedene Produkte wie Wallboxen, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen, alles durch eine leistungsstarke Software verbunden. Das Unternehmen hat bereits 80 Standorte in sieben Märkten und beschäftigt hauseigene Handwerker, um zuverlässige und qualitativ hochwertige Dienstleistungen anzubieten. Der Fokus liegt nicht nur auf dem Verkauf von Hardware, sondern auch auf der Optimierung und Automatisierung von Energieverbrauch und -kosten für die Kunden. Schröder betont, dass zukunftsfähige Lösungen nicht nur technologisch, sondern auch praktisch und finanziell attraktiv sein müssen.
Herausforderungen im Energiemarkt
Obwohl die Geschäfte von 1,5 Grad in der Vergangenheit floriert haben, sieht sich das Unternehmen angesichts eines rückläufigen Marktes und verschobener Börsenpläne großen Herausforderungen gegenüber. Der Umsatz ist im Vergleich zu den Rekordzeiten vor zwei Jahren erheblich zurückgegangen, da die Nachfrage nach Solaranlagen und ähnlichen Technologien abgenommen hat. Trotz dieser Marktbedingungen wächst 1,5 Grad weiterhin, da das Unternehmen in der Lage ist, durch innovative Lösungen und Preisoptimierungen wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Stabilität zeigt, dass das richtige Geschäftsmodell und eine value-driven Strategie auch in schwierigen Zeiten Früchte tragen können.
Das Thema Diversität und Anpassung an den Zeitgeist
Schröder spricht über die Wichtigkeit von Diversität in der Unternehmenskultur, wo er betont, dass verschiedene Perspektiven zu besseren Entscheidungen führen. Gleichzeitig erklärt er, dass die aktuellen gesellschaftlichen Trends, insbesondere der Anti-Wokeness-Diskurs, keinen Einfluss auf die Diversitätsinitiativen von 1,5 Grad haben. Er sieht Diversität als unabdingbar für Innovation und Fortschritt, um sämtliche Stimmen und Ideen zu integrieren. Schröder glaubt, dass echte Fortschritte im Klimaschutz durch praktische Lösungen und nicht durch ideologische Positionierungen erreicht werden können.
Zukunftsausblick und Unternehmensvision
Schröder glaubt fest an die Vision, Menschen ein weitgehend klimaneutrales Leben zu ermöglichen, indem man auf praktikable und kosteneffektive Energielösungen setzt. Er sieht Innovationen in der Elektrifizierung als entscheidend für die Dekarbonisierung und ein nachhaltiges Wirtschaften der Zukunft. Die Herausforderungen des Marktes und die Notwendigkeit, anpassungsfähig zu bleiben, sollen dabei als Ansporn dienen, innovative Ansätze weiterzuverfolgen. Die langfristigen Ziele bleiben bestehen, auch wenn sie von externen Faktoren abhängig sind, die die Märkte und das Wachstum beeinflussen.
Philipp Schröder ist einer der wohl umtriebigsten deutschen Start-up-Unternehmer. Nach seiner Zeit als Deutschland-Chef beim E-Autohersteller Tesla gründete er sein Start-up 1Komma5 Grad, das rasch eine Milliardenbewertung erhielt. Das Unternehmen ist auf die Elektrifizierung von Privathaushalten ausgerichtet. Kunden bekommen dort die ganze Palette: Wallboxen, um das E-Auto zu laden, Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen, oder intelligente Energiemanager, die Strom einkaufen, wenn er an der Börse günstig ist, und ihn automatisiert verkaufen, wenn die Solaranlage auf dem Dach einen Überschuss erzeugt hat.
Schröder ist außerdem auf dem sozialen Berufsnetzwerk LinkedIn laut. Mal erklärt er die europäische Solarindustrie für tot, mal ist Elon Musk, sein früherer Mentor, für ihn der „wohl fähigste lebende Unternehmer“, dann wieder einfach nur ein „weiterer seltsamer, rechtsgerichteter Milliardär“.
Dass Schröder Tesla verlassen hat, ist schon zehn Jahre her. Doch die „Hustle Culture“ des Silicon Valley prägt auch 1 Komma5 Grad: „Das ist wie beim Leistungssport, du musst Bock darauf haben, beim Training zu erscheinen“, sagt Schröder im Podcast-Gespräch mit Handelsblatt-Chefredakteur Sebastian Matthes.
Wie viel Musk steckt in Schröder? Wie blickt er auf Tesla, Doge und die Anti-Wokeness-Debatte? Und wie nachhaltig ist der Aufstieg seines Start-ups? Das und mehr hören Sie in der aktuellen Folge von Handelsblatt Disrupt.
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