Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte an der Universität Potsdam, spricht über die kritische Lage in der Ukraine und die geopolitischen Spannungen in Syrien. Er warnt vor Putins möglichen aggressiven Schritten und fordert zügige Reformen in der Bundeswehr. Ein zögerlicher Westen könne den Konflikt nicht aufhalten, sagt Neitzel. Er kritisiert das Prinzip Hoffnung bezüglich Friedensverhandlungen mit Russland und hebt die Herausforderungen für die NATO hervor. Zudem beleuchtet er strategische Interessen und die militärhistorische Rolle Russlands im Syrien-Konflikt.
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Russlands Ziele in Syrien
Russlands Ambitionen in Syrien waren geringer als die des Westens in Afghanistan.
Russland ging es um Sicherung von Stützpunkten und Stabilisierung Assads, nicht um Staatsaufbau.
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Fehlende Entschlossenheit des Westens
Dem Westen fehlte im Ukrainekrieg entschlossenes Handeln.
Es gab kein massives Investment, um Russland wirklich abzuschrecken.
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Putins Kalkül
Friedensverhandlungen werden ohne Berücksichtigung von Putins Motiven geführt.
Putin hat keinen Grund, Verhandlungen zuzustimmen, da er durch den Krieg die Ukraine destabilisiert.
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In Syrien ist Machthaber Assad Geschichte, die siegreiche Rebellenallianz ist dabei, eine Übergangsregierung zu bilden. Im Schatten der Ereignisse in Nahost geht der Krieg in der Ukraine weiter. Über die aktuelle Lage, den Besuch von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in Kiew und ein Interview des designierten US-Präsidenten Donald Trump zur Zukunft der NATO berichtet Carsten Schmiester. Beim Bündnis warnt man vor einem bedrohlichen Erstarken Russlands in den kommenden Jahren. Auch der Militärhistoriker Sönke Neitzel hält es im Gespräch mit Host Kai Küstner für wahrscheinlich, dass Machthaber Putin in absehbarer Zeit das Bündnis in einem lokalen militärischen Konflikt auf die Probe stellen wird. Darauf müsse die Bundeswehr in viel größerem Tempo vorbereitet sein, Reformen dürften nicht verschleppt werden: „Jeder Schritt, den wir jetzt nicht tun, wird im Konfliktfall das Blut unserer Soldaten kosten.“ Das müsse man den Politikern ins Gesicht sagen, so Professor Neitzel. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine attestiert er dem Westen fehlendes „entschlossenes Handeln“. Man sei nicht bereit, den russischen Vormarsch aufzuhalten. Vielmehr regiere das Prinzip Hoffnung. Und das auch in Bezug auf mögliche Verhandlungen mit Putin. Darauf zu vertrauen, dass der ernsthaft Frieden wolle, sei aber naiv. Auch um Syrien und die Folgen für Russland und die Ukraine dreht sich das Interview.
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
Sonderfolge “Streitkräfte und Strategien” nach Sturz von Assad:
https://www.ardaudiothek.de/episode/13972069/
Israelische Angriffe auf Ziele in Syrien:
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israelische-luftangriffe-syrien-100.html
Das Interview mit Militärhistoriker Prof. Sönke Neitzel:
https://www.ardaudiothek.de/episode/13978953/
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Mission Klima - Lösungen für die Krise
“traceless - wenn klimaschädliches Plastik einfach verschwindet”
https://www.ardaudiothek.de/episode/13936409/