Robert Capa dokumentiert den brutalen Kriegsalltag während des Vormarsches auf Leipzig und fängt den Tod eines jungen Soldaten ein. Im Führerbunker verbringen Hitler und seine Vertrauten ihre letzten Tage in Verzweiflung, während die Rote Armee Berlin erobert. Auch die Ambivalenz von Kollaboration und Gerechtigkeit nach dem Krieg wird thematisiert. Zudem beleuchtet die Erzählung die Absurdität des endlosen Kampfes sowie die emotionalen Belastungen, die Kriegsfotografen wie Capa erleben müssen.
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Quick takeaways
Robert Capa dokumentiert die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs mit erschütternden Fotos, die die brutale Realität des Krieges zeigen.
Im Führerbunker verbringen Hitler und seine Gefolgsleute ihre letzten Tage im Chaos, während die Rote Armee Berlin erobert.
Die Herausforderung der Kriegsberichterstattung wird durch die persönlichen Motive von Fotografen und deren Verantwortung für historische Narrative verdeutlicht.
Deep dives
Robert Capa und der letzte Soldat
Am 18. April 1945, nur 20 Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, begleitet der berühmte Kriegsfotograf Robert Capa die amerikanische Armee bei der Eroberung von Leipzig. Als er in ein elegantes Wohnhaus eintritt, wird er Zeuge eines erschütternden Moments, als ein amerikanischer Soldat auf einen Balkon positioniert wird, während Capa selbst darauf wartet, das beste Bild einzufangen. Der junge Corporal, der nur einen kurzen Augenblick lebendig ist, fällt schließlich einem deutschen Scharfschützen zum Opfer, was Capa dazu anregt, die verstörenden letzten Bilder des Soldaten zu schießen. Diese Tragödie wird in der Folge durch die dramatische Überschrift „The Picture of the Last Man to Die“ bekannt, die eine Übertreibung darstellt, aber dennoch die brutale Wahrheit des Krieges und dessen Unsicherheit einfängt.
Die Rolle der Kriegsfotografie
Der Zweite Weltkrieg gilt als der am besten dokumentierte Krieg der Geschichte, in dem viele Fotografen wie Robert Capa zu Legenden wurden. Capa wird von Kollegen als mutig beschrieben, und seine Regel besagt, dass gute Bilder nur entstehen, wenn man nah genug dran ist. Die Podcast-Folge beleuchtet auch andere bemerkenswerte Fotografen, darunter die amerikanische Fotografin Margaret Bourke-White. Der zeitgenössische Kriegsjournalismus hat sich verändert, aber die Mutigen, die an der Front arbeiten, werden weiterhin bewundert, denn ihre Arbeit ist mit enormen Risiken verbunden.
Der Schrecken der Kriegsberichterstattung
Im Verlauf der Episode wird die besondere Herausforderung der Kriegsberichterstattung unterstrichen und die einzigartige Gefahrenlage, in der sich Fotografen und Journalisten befinden. Der Podcast diskutiert auch, wie Aufnahmen wie die von Capa die Wahrnehmung des Krieges und dessen Schrecken maßgeblich beeinflussen können. Berichte über die Grausamkeiten des Krieges haben das Potential, den Verlauf von Konflikten zu gestalten und die öffentliche Meinung zu mobilisieren. Diese Verbindung zwischen Kriegsfotografie und Macht offenbart die Verantwortung, die Fotografen tragen, wenn sie die realen und oft brutalen Geschichten von Konflikten festhalten.
Kämpfe in Berlin und persönliche Motive
Die Episode beleuchtet auch die letzten Kämpfe in Berlin, wo die Rote Armee eine entscheidende Offensive startet. Die Absurdität des Krieges wird deutlich, als Adolf Hitler und seine Anhänger sich in den Bunker zurückziehen und eine Stadt im Chaos verteidigt wird, obwohl deren Untergang unausweichlich scheint. Robert Capa wird von persönlichen Motiven angetrieben, da Leipzig in Verbindung zu seiner verstorbenen Freundin Gerda Taro steht, die mit ihm eine wichtige Zeit in Paris und Spanien geteilt hat. Diese Verbindung zwischen persönlichen und historischen Momenten verleiht der Kriegsberichterstattung eine zusätzliche emotionale Dimension.
Die Nachwirkungen der Kriegsberichterstattung
Nach dem Krieg wird Capa für seine fotografischen Arbeiten weiterhin gefeiert, doch er fällt einem weiteren Konflikt zum Opfer, als er beim Indochina-Krieg auf eine Landmine tritt. Dieses tragische Ende ist ein Symbol für die Gefahren, denen Kriegsfotografen trotz der Kriegsberichte ausgesetzt sind. Die letzten Tage des Kriegs in Europa und die Schicksale derjenigen, die das Bild davon festgehalten haben, werden anschaulich dargestellt und erweisen sich als bedeutender Einfluss auf die Kultur und Gesellschaft nach dem Krieg. Insgesamt zeigt diese Episode, wie Kriegsfotografie nicht nur die Vergangenheit dokumentiert, sondern auch tiefgreifende Fragen zu menschlichem Leiden und den Werten von Erinnerung aufwirft.
Der berühmte Kriegsfotograf Robert Capa begleitet die amerikanischen Truppen auf ihrem Vormarsch durch Deutschland. In Leipzig gelingt ihm eine erschütternde Bildserie vom Tod eines jungen Soldaten – Aufnahmen, die weltweit bekannt werden. Gleichzeitig spielt sich im Führerbunker das letzte Kapitel des NS-Regimes ab. Hitler, Goebbels und ihre Gefolgsleute verschanzen sich unter der Erde, während über ihnen die Rote Armee die Hauptstadt erobert. Wie verbringen Hitler und seine engsten Vertrauten ihre letzten Tage im Bunker? Was dokumentiert Capa mit seiner Kamera in den finalen Kriegswochen? Und wie reagieren beide Männer auf den unaufhaltsamen Zusammenbruch des "Dritten Reiches"?
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Quellen:
The Second World War von Antony Beevor
Gerda Taro: Photography, War, and Identity
Eyes of the world: robert capa, gerda taro, and the invention of modern photojournalism von Marc Aronson & Marina Budhos
Blood&Champagne: The Life and times of Robert Capa von Alex Kershaw
++ WBG live im Schlosstheater Celle: 18.05. um 15 Uhr. Ticketlink ++