Ganz offen gesagt
#23 2022 - Über den Alltag in Russland - mit Miriam Beller
Jun 21, 2022
Miriam Beller, ORF-Korrespondentin für Russland, beleuchtet die Herausforderungen und Veränderungen in der russischen Gesellschaft seit dem Ukrainekrieg. Sie erklärt, wie die Staatspropaganda das Vertrauen der Menschen beeinflusst und warum viele Russen den Informationen ihrer ukrainischen Verwandten skeptisch gegenüberstehen. Beller beschreibt die Isolation des Landes durch den Rückzug internationaler Unternehmen und diskutiert die Risiken für Journalisten sowie die gespaltene gesellschaftliche Stimmung in Russland.
53:28
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Quick takeaways
- Die staatliche Zensur in Russland führt dazu, dass die Bevölkerung verzerrte Informationen über den Ukraine-Krieg erhält und kritische Meinungen kaum äußern kann.
- Trotz der wirtschaftlichen Isolation und der Rückzüge internationaler Marken bleibt das öffentliche Leben in Russland oberflächlich normal, da viele Bürger die Schwere der Situation nicht wahrnehmen.
Deep dives
Einschränkungen der Pressefreiheit in Russland
In Russland ist die Pressefreiheit stark eingeschränkt, insbesondere seit dem Inkrafttreten eines neuen Zensurgesetzes, das Journalisten und der allgemeinen Bevölkerung verbietet, den Ukraine-Konflikt als Krieg zu bezeichnen. Die Berichterstattung muss sich auf die offiziellen russischen Narrative stützen, die den Konflikt als "militärische Spezialoperation" darstellen. Journalisten in Russland sind gezwungen, ihre Quellen zu überprüfen und ihre Aussagen an die staatlichen Vorgaben anzupassen, was die objektive Berichterstattung erheblich erschwert. Diese Zensur wirkt sich nicht nur auf die Medien aus, sondern ruft auch Ängste unter den Bürgern hervor, die sich nicht sicher fühlen, wenn sie kritische Meinungen äußern.
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