Kursverdopplung seit 2022: Adidas schlägt Nike und Puma / Unser Reporter war vor Ort bei der Automesse Shanghai
Apr 24, 2025
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Martin Benninghoff, China-Korrespondent des Handelsblatts, berichtet von der Automesse Shanghai, wo Elektroautos mit Range Extender und smarte Technologien im Fokus stehen. Er beleuchtet die Reaktionen deutscher Autobauer auf die wachsende Konkurrenz aus China und die Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit Fahrassistenzsystemen. Außerdem wird der beeindruckende Umsatzanstieg von Adidas thematisiert, der trotz globaler Unsicherheiten deutlich über den Zahlen von Nike und Puma liegt.
Adidas hat im ersten Quartal 2023 seine Umsätze um 13 Prozent gesteigert, während Nike und Puma unter Umsatzrückgängen leiden.
Die Auto Shanghai zeigt bedeutende Trends wie Elektromobilität und KI, während der Handelskonflikt zwischen den USA und China Hersteller herausfordert.
Deep dives
Adidas' Erfolgsfaktoren
Adidas konnte im ersten Quartal seine Umsätze währungsbereinigt um 13 Prozent auf über 6,1 Milliarden Euro steigern, während auch der Gewinn von 336 auf 610 Millionen Euro anstieg. Der Erfolg von Adidas im Moment wird durch die strategischen Veränderungen von CEO Gulden beeinflusst, der das Verhältnis zu Fachhändlern wiederhergestellt und ein breiteres Produktspektrum eingeführt hat. Die Markennachfrage, insbesondere für beliebte Retro-Modelle, spielt eine entscheidende Rolle dabei, das Unternehmen von Wettbewerbern wie Nike und Puma, die unter Umsatzrückgängen leiden, abzuheben. Dies hat auch den Aktienkurs von Adidas in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt, was zeigt, dass Investoren optimistisch sind über die zukünftige Entwicklung des Unternehmens.
US-Zollkonflikte und deren Auswirkungen
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat erhebliche Auswirkungen auf die Sportartikelindustrie, da viele Firmen, einschließlich Adidas, stark von Produktionsstätten in Asien abhängen. Steigende Zölle auf Importe könnten dazu führen, dass Turnschuhe und andere Sportartikel teurer werden, was für die Unternehmen eine Herausforderung darstellt. Die begrenzten Möglichkeiten zur Produktion in den USA erschweren es den Herstellern, wettbewerbsfähige Preise zu bieten. Experten bezweifeln, dass es kurzfristig zu einer Verbesserung kommt, was die Marktbedingungen für Adidas, Nike und Puma nachhaltig beeinflussen wird.
Trends auf der Automesse in Shanghai
Die Auto Shanghai hat sich als eine der wichtigsten Automessen etabliert, wo bedeutende Branchentrends, insbesondere Elektromobilität, im Mittelpunkt stehen. Hier werden neue Modelle vorgestellt, die mit kleinen Verbrennungsmotoren kombiniert werden, um die Reichweite zu erhöhen, was als Übergangstechnologie gilt. Zudem steht die Digitalisierung der Fahrzeuge, ergänzt durch KI und fortschrittliche Software, im Fokus. Sicherheitsmaßnahmen werden ebenfalls strenger reguliert, insbesondere nach jüngsten Vorfällen mit Fahrassistenzsystemen, was die Innovationsgeschwindigkeit und Marktstrategie der Automobilhersteller beeinflusst.
Chinesische Automobilindustrie im Aufwind
Die chinesische Automobilindustrie zeigt sich gegenüber westlichen Herstellern zunehmend wettbewerbsfähig, besonders in Anbetracht der Handelsbarrieren, die den Zugang zum US-Markt erschweren. Marken wie BYD könnten indirekt vom Handelskonflikt profitieren, während die deutschen Automobilhersteller sich anpassen, indem sie Modelle entwickeln, die speziell für den chinesischen Markt konzipiert sind. Das Designdilemma zwingt deutsche Anbieter dazu, neue Ansätze zu verfolgen und sogar bestehende Traditionen neu zu interpretieren. Während die Chinesen versuchen, ihre Position auf dem europäischen Markt auszubauen, stehen die deutschen Autobauer vor der Herausforderung, technologisch und preislich konkurrenzfähig zu bleiben.
Die Messe Auto Shanghai hat sich in den vergangenen Jahren zur wichtigsten Automesse für europäische und chinesische Autohersteller entwickelt. Das Handelsblatt war zum Messeauftakt mit einem Reporterteam vor Ort in China, um über die wichtigsten Trends zu berichten. Dazu gehören in diesem Jahr Elektroautos, die zusätzlich über einen kleinen Verbrennungsmotor (Range Extender) verfügen. Smarte Technologien wie KI und vernetzte Cockpits sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Doch die jüngsten Sicherheitsbedenken, ausgelöst durch Unfälle mit Fahrassistenzsystemen, zwingen Hersteller zu erhöhter Vorsicht. „Es wird nicht mehr leichtfertig vom autonomen Fahren gesprochen“, erklärt China-Korrespondent Martin Benninghoff im Podcast Handelsblatt Today.
Derweil wirft der Handelskonflikt zwischen den USA und China einen Schatten auf die Messe. Südkoreanische und US-Hersteller hielten sich deswegen vom Branchentreff fern, berichtet Benninghoff. Er erklärt auch, mit welchen Ideen die deutschen Autobauer auf die wachsende Konkurrenz aus China reagieren.
Außerdem: Der Sportartikel-Hersteller Adidas hat trotz der globalen Unsicherheiten seine Umsätze im ersten Quartal währungsbereinigt um 13 Prozent auf gut 6,1 Milliarden Euro gesteigert. Auch beim Gewinn konnte Adidas zulegen: Das Betriebsergebnis verbesserte sich von 336 auf 610 Millionen Euro. Im Vergleich dazu läuft es bei Konkurrenten wie Nike oder Puma derzeit deutlich schlechter. Warum das so ist, erklärt Axel Höpner, der Leiter des Handelsblatt-Büros in München, im Podcast.