Edition Zukunft

Isabella Herrmann, Politologin mit Fokus auf die Verbindung zwischen Science-Fiction und Politik, diskutiert die faszinierenden Wechselwirkungen zwischen technologischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Ängsten. Sie beleuchtet, wie Filme und Geschichten unsere Werte widerspiegeln und aktuelle politische Fragen thematisieren. Themen wie Überwachung, Implantate und dystopische Zukunftsvisionen werden angesprochen. Zudem wird die metaphorische Darstellung von Pandemien in der Science-Fiction analysiert, die tiefere gesellschaftliche Ängste und Hoffnungen offenbart.

Katharina Rogenhofer, Sprecherin des Klima-Volksbegehrens und Mitbegründerin von Fridays for Future in Wien, diskutiert die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Klima. Sie betont, dass die kurzfristige Reduktion von Emissionen nicht ausreicht und fordert eine langfristige, demokratische Klimawende. Rogenhofer spricht über die Herausforderungen der Klimabewegung während der Pandemie, alternative Wohlstandsindikatoren zum BIP und die Notwendigkeit von Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen, um die Diskussion um Klimaschutz wieder zu beleben.

Sarah Spiekermann, Wirtschaftsinformatikerin und Professorin, kritisiert die transhumanistischen Ideen, die das Streben nach ewigem Leben und technischer Optimierung propagieren. Sie beleuchtet die Gefahr von Unternehmen wie Google, die menschliche Unvollkommenheit untergraben. Spiekermann hinterfragt das vereinfachte Bild des Menschen als reinen Informationsprozessor und betont die Notwendigkeit holistischer Bildung. Sie diskutiert auch die Herausforderungen der Digitalisierung und plädiert für eine Ethik in der Technologieentwicklung zum Schutz der Menschlichkeit.

Michael Fremuth, Professor für Grund- und Menschenrechte an der Universität Wien, beleuchtet die Herausforderungen der Menschenrechte während der Corona-Krise. Er diskutiert die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen und die Gefahren für die Demokratie. Fremuth hebt hervor, wie autoritäre Regierungen Krisen ausnutzen können, um ihre Macht zu sichern. Zudem wird der Konflikt zwischen Gesundheitsschutz und Datenschutz analysiert und die Rolle des Parlaments im Diskurs betont. Eine spannende Auseinandersetzung mit der Zukunft der liberalen Gesellschaften!

Inga Höltmann, Expertin für Kulturwandel und Gründerin der Accelerate Academy, diskutiert die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Arbeitswelt. Sie betont, dass die Digitalisierung weit über Videokonferenzen hinausgeht. Höltmann erklärt, wie das Homeoffice strukturiert werden kann und ob ein Grundeinkommen sinnvoll wäre. Zudem thematisiert sie den Wandel von Anwesenheits- zu ergebnisorientierter Kontrolle und die Notwendigkeit einer Lernkultur, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

Maria Alamowski, eine Dokumentarfilmerin, die die Beziehung zwischen Mensch und humanoiden Robotern erforscht, spricht über ihren Film 'Robolove'. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Ängste, die mit der Integration von Robotern in unser Leben einhergehen. Ein zentrales Thema sind die Geschlechterrollen und wie kulturelle Stereotypen die Gestaltung dieser Technologien beeinflussen. Sie thematisiert auch die ethischen Implikationen der Digitalisierung des menschlichen Bewusstseins und die Risiken der digitalen Unsterblichkeit.

Martin Moder, ein renommierter Molekularbiologe und Sciencebuster, diskutiert spannende ethische Fragen der Genmanipulation. Er stellt in den Raum, ob genetische Optimierungen dazu beitragen könnten, dem Klimawandel zu begegnen oder Menschen für extremen Umwelten, wie dem Mars, fit zu machen. Moder warnt jedoch, dass Technik nicht immer im Dienste des Menschen stehen sollte. Auch die dunkle Geschichte der Eugenik wird thematisiert. Letztlich betont er, dass Wissen über die Möglichkeiten unerlässlich ist, auch wenn wir nicht alles umsetzen sollten.

Alexander Bismarck, Vorstand des Instituts für Materialchemie, und Vasiliki-Maria Archodoulaki, Expertin für Biokunststoffe, beleuchten die kontroverse Rolle von Plastik. Sie diskutieren, warum Plastik nicht grundsätzlich schlecht ist, sondern vor allem als Einwegprodukt. Während sie die Herausforderungen von Biokunststoffen thematisieren, wird klar, dass selbst diese nicht immer biologisch abbaubar sind. Zudem erfahren wir, dass Alternativen wie Baumwoll- und Papiertaschen ebenfalls ihre ökologischen Tücken haben und Mikroplastik eine anhaltende Herausforderung bleibt.

Florian Neukart, Experte für Quantencomputer und KI bei Volkswagen Group Advanced Technologies, erforscht an der Schnittstelle von Technologie und Medizin. Er erklärt, wie Quantencomputer neue Medikamente zur Krebsheilung ermöglichen könnten und die Verkehrsoptimierung in Städten revolutionieren. Sein Enthusiasmus ist ansteckend, wenn er über innovative Projekte spricht, die das menschliche Bewusstsein und Weltrauminfrastrukturen in die Zukunft führen können. Die potenziellen Anwendungen erscheinen grenzenlos!

Angela Kallhoff, Philosophin und Professorin für angewandte Ethik an der Universität Wien, beleuchtet die moralische Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel. Sie diskutiert, wie kollektives Handeln oft effektiver ist als individuelles und thematisiert die Ungleichheit in der Verantwortung, insbesondere zwischen wohlhabenden und ärmeren Staaten. Außerdem wird die Macht emotionaler Narrative hervorgehoben, um das Bewusstsein zu schärfen und die Beziehung des Menschen zur Natur zu hinterfragen. Kallhoff betont auch die Herausforderungen der Demokratie und die Dringlichkeit der Konsumdebatte.